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Post aus Prag - Kistenritt in Prag, Pardubitz mit deutschen Akzenten

Kaiserwalzer gewinnt in Pardubitz. Foto: Bohumil Krizan/offiziell

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 685 vom Freitag, 10.09.2021

Alles andere als aufregend war das vierte Qualifikationsrennen für die Große Pardubitzer (5800 m, ca. 7.900 Euro) am letzten Samstag. Da die meisten Top-Pferde bereits im Mai und Juni die Qualifikationsbedingungen erfüllt haben, kamen fünf Wochen vor dem Saisonhöhepunkt nur sechs Starter zusammen. Einen überraschenden Sieg holte sich der von Theo Hodinius gezogene und für slowakische Interessen laufende Kaiserwalzer (Wiener Walzer) mit Lukás Matuský, der sicher um zwei Längen den haushohen Favoriten Theophilos (Elusive City) schlug. Für den Sieger der Großen Pardubitzer 2019 aus dem Training von Josef Vána war es allerdings nur eine bessere Arbeit und Josef Bartos musste ihn früh auf die Spitze beordern, damit das Rennen ein vernünftiges Tempo behält. Ein interessantes Pferd für die Zukunft ist bestimmt der 6-jährige Mahe King (Adlerflug) aus der Zucht von Gestüt Etzean, der 3 1/2 Längen hinter Theophilos Dritter wurde, allerdings braucht er noch Zeit und Josef Vána war sich nicht sicher, ob er bereits in diesem Jahr die Große Pardubitzer ansteuern wird. Mit dem aus Görlsdorf stammenden Star (Sternkönig) war auf dem vierten Platz ein weiteres in Deutschland geborenes Pferd, für ihn war aber die Qualifikation das bisher längste Rennen seiner Karriere. 

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Dem Prager St. Leger (2800 m, ca. 23.700 Euro) blieben sowohl der Derbysieger Hazarder (Harzand), als auch zahlreiche weitere gute dreijährige Steher fern. Somit wurde das letzte klassische Rennen der tschechischen Saison zu einer leichten Angelegenheit des Fünften aus dem Derby Kamssio (Kendargent). Der Halbbruder des St. Leger-Siegers von 2019 Ramssio (Whipper), der genau wie dieser von Václav Luka jr. für den Prager Besitzer Frantisek Hrubý trainiert wird, setzte sich unter Petr Foret sicher um 2 1/2 Längen durch. Im letzten Bogen versuchte sich Jirí Palík auf dem vom Gestüt Ebbesloh gezogenen und früher bei Peter Schiergen stehenden Dionis (Harzand) zu lösen, musste sich aber am Ende mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Dritter wurde Respekt (Durante Alighieri), ein naher Verwandter des auch in Deutschland bekannten Renny Storm aus der eigenen Zucht des Trainers Tomás Duchon, der seine Vollblüter zusammen mit einer Gruppe von Kindern und weiteren Helfern in einem Reitklub vor den Toren Prags betreut. 

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Wesentlich dramatischer war eines der wichtigsten Vergleichsrennen Großer Preis von Prag (1600 m, ca. 23.700 Euro), dieses Jahr allerdings ohne Beteiligung von dreijährigen Pferden. Kurz vor dem Rennen musste Jockey Jirí Chaloupka aus gesundheitlichen Gründen den Ritt auf dem 6-jährigen Wallach Billabong Cat (Siyouni) an die junge Reiterin Lucie Fialová abgeben. Die am Stall von Václav Luka beschäftigte Amazone musste mit einer Kollision klarkommen und saß noch in der Hälfte der Zielgeraden hoffnungslos auf der letzten Position fest. Im letzten Moment entdeckte sie aber eine Lücke und schaffte es auf der Ziellinie noch den stark laufenden Heaven Forfend (Frankel) um einen kurzen Kopf abzufangen. Für Fialová war es der 16. Sieg ihrer bisher kurzen Karriere, nur drei Wochen nach einen Rippenbruch auf der Provinzrennbahn Netolice. Der zweimalige Sieger des Rennens Torque Power (Toronado) folgte auf dem dritten Platz vor Zariyannka (First Defence). 

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In Warschau ging mit dem Westminster Freundschaftspreis (2000 m, ca. 28.000 Euro) ein weiteres internationales Rennen über die Bühne, in dem Roland Dzubasz den Favoriten stellte. Die fünfjährige Stex (Lord of England) war wie gewohnt aktiv, wurde aber in der Zielgeraden müde und belegte den achten und letzten Platz. Somit machten die polnischen Stars das Rennen unter sich aus. Der beste Warschauer Meiler Timemaster (Mukhadram) festigte unter Martin Srnec seine Position mit einem sicheren Erfolg um 3/4 Längen vor Comin‘ Through (Fastnet Rock) und der dreijährigen Lagertha Rhyme (Gutaifan). 

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Einen Besitzer- und Züchtererfolg feierte Marian Ziburske, dessen Farben von Westminster Race Horses die Siegerin des großen Zweijährigen-Rennen Nagroda Goffs Dakoty (1300 m, ca. 11.600 Euro) Westminster Cat (Alhebayeb) trägt. Die von Maciej Jodlowski trainierte Stute schlug sicher um 1 3/4 Längen Marvelous Stam (Captain Marvelous) und den Stallkollegen Matt Machine (Outstrip). 

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Martin Cáp, Prag

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