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Post aus Prag - Endlich rasiert und viermal gewonnen

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 619 vom Freitag, 22.05.2020

Kurz vor Beginn der tschechischen Saison sah Tomás Lukásek wie ein Fußballer oder Eishockeyspieler in der Endphase der Weltmeisterschaft aus. Nach seiner Rückkehr aus Katar in Februar verkündete er auf Facebook, dass er sich erst am ersten Renntag rasieren wird und forderte seine Kollegen dasselbe zu tun. Einige haben sich bereits zum Auftakt der deutschen Saison rasiert, Lukásek hielt es trotz Proteste seiner Ehefrau bis Montag aus. Pünktlich zum ersten Rennen im nordböhmischen Most erschien er glatt rasiert. Und es scheint, dass es ihm Glück gebracht hatte – Lukásek gewann vier von seinen fünf Ritten, alle auf dreijährigen Pferden mit klassischen Nennungen.

Der erste tschechische Renntag fand ohne Zuschauer und Besitzer statt, die Rennbahn wurde in fünf Bereiche geteilt. Die Jockeys mussten den Großteil des Nachmittages in ihren Autos verbringen, der Sattelplatz verwandelte sich in einen improvisierten Parkplatz für die Reiter. In ungewohnter Stille und auf sehr schnellem Boden gingen acht Rennen über die Bühne. Im Rudolf Deyl-Memorial (1400 m, ca. 5.500 Euro), einem Vorbereitungsrennen für die tschechischen 1000 Guineas, hatte die von Lukásek gerittene Barthesa (Alhebayeb) keine größere Probleme und siegte überlegen um 2 3/4 Längen vor der vom Gestüt Paschberg gezogenen Eternity (Power) und der Außenseiterin Rabbit Breath (Bated Breath). Die für die German 1000 Guineas genannte Achird (Archipenko) folgte schon mit größerem Abstand auf dem vierten Platz vor Miluska (I Was Framed). Die Siegerin wird von Helena Vocásková für den Stall Statek Blata Ceský Ráj trainiert.

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Eine weitere interessante dreijährige Stute war im Rahmenprogramm zu sehen. Die für vier klassische Rennen genannte Secret Passion (Havana Gold) debütierte in einem kleinen Rennen über 1400 Meter mit einem hochüberlegenen Sieg um 10 Längen vor Polish King (Camelot) und dem serbischen Winterfavoriten Markoni LP (Glavalcour).

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Ein guter Dreijähriger scheint auch der von Jirí Chaloupka vorbereitete Cote Jardin (Prince Gibraltar) zu sein, der im Preis der dreijährigen Steher (2200 m, ca. 2.200 Euro) mit Lukásek auf die Spitze ging und sich in einem langsamen Rennen Start-Ziel um 5 Längen durchsetzte. Der aus dem Gestüt Wittekindshof stammende Favorit Swinging Thomas (Dylan Thomas) konnte auf dem harten Boden keine Akzente setzten und musste sich mit dem vierten Platz zufriedengeben.

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Die ersten zwei Renntage hat bereits auch Warschau hinter sich. Auch im klassischen Trial Nagroda Strzegomia (1600 m, ca. 8.900 Euro) behielt die ungeschlagene Inter Royal Lady (Holy Roman Emperor) ihre weiße Weste. Die beste zweijährige Stute der vergangenen Saison schlug unter Joana Wyrzyk um 3 1/2 Längen die starken Hengste Timemaster (Mukhadram) und Don Zou (Zazou). Inter Royal Lady läuft in den Farben des Stalles Pegza Horse Racing und wird in Podbiel von Adam Wyrzyk vorbereitet.

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Am Sonntag steigt auch Ungarn in die neue Saison ein. In Budapest sind zehn Rennen inklusive des Sprints Sütvényi Dij auf dem Programm, mit Báthory (Prometheus), Crushing Power (Foxwedge) und Night for Overdose (Overdose) sind auch einige Spitzenpferde dabei. Nur in Slowakei gibt es bisher nichts Neues zu melden, auch deshalb fahren mehrere slowakische Pferde am Sonntag nach Prag. Das zweimalige Pferd des Jahres Zoriana (Jukebox Jury) tritt gegen die tschechische Meiler-Elite im Großen April-Preis (1800 m) an.

Martin Cáp, Prag

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