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Post aus Prag - Dzubasz holt mit Memphis einen weiteren Klassiker

Jiri Palik gewinnt mit Royal Word das Derby in Österreich. www.galoppfoto.de - Petr Guth

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 684 vom Freitag, 03.09.2021

Nostalgie, Wehmut, Erinnerungen. Seit nun mehreren Jahren ist das Österreichische Derby in Ebreichsdorf nicht mehr der Höhepunkt einer klassischen Saison inmitten eines Rennbetriebes, sondern nur ein einzelnes Event, das symbolisch an die große Tradition des Wiener Turfs anknüpft. Somit ist es fast schon gleichgültig, dass inzwischen es seinen früheren Juni-Termin verloren hat und nun Mitte September oder wie dieses Jahr Ende August stattfindet. Aus der Sicht von Galopprennen führt das frühere Magna Racino leider ein Schattendasein und auch der Große Preis der Österreichischen Lotterien – 153. Österreichisches Galopper Derby (2200 m, 20.000 Euro) war voll auf Gäste aus Tschechien, Ungarn, Serbien und der Slowakei angewiesen.

Am Ende hatte aber das beste Pferd im Feld gewonnen und Royal Word (Wootton Bassett) ist ein würdiger Derbysieger. Als auf den ersten Metern des Rennens niemand auf die Spitze gehen wollte, war es gerade Jirí Palík auf dem tschechischen 2000 Guineas-Sieger, der für das Tempo sorgte und im letzten Bogen verabschiedete er sich von seinen Gegnern und gewann hochüberlegen um 6 Längen vor dem Sieger des Slowakischen Derby Rabbit Red Jazz (Red Jazz), Dakota (Elvstroem) und Solemeena (Shamalgan), womit in Tschechien trainierte Pferde die ersten vier Plätze belegten. Der Sieger stammt aus der eigenen Zucht von Valentin Bukhtoyarov und wird von Arslangirei Shavuyev in Krabcice unweit der deutschen Grenze vorbereitet. „Wir hatten nicht geplant von der ersten Position zu gehen, aber das Rennen hat sich so ergeben und es hat geklappt. Das Geläuf war gut hergerichtet, es ist wirklich Schade, dass hier nicht mehr Renntage stattfinden,“ meinte Palík. 

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In Warschau ging mit dem Nagroda St. Leger (2800 m, ca. 21.000 Euro) das letzte klassische Rennen über die Bühne. Roland Dzubasz schickte mit Memphis (Jukebox Jury) die große Favoritin und holte sich den zweiten polnischen klassischen Erfolg in dieser Saison. Der tschechische Champion Jan Verner ließ die 4-jährige Stute des German Racing Club auf der zweiten Position einige Längen hinter dem Pacemaker galoppieren und schlug bereits im letzten Bogen zu. Die von Dr. Klaus Schulte gezogene Stute kam mit guter Beschleunigung und nachdem sie den Derbysieger Night Thunder (Nathaniel) schlug, wehrte sie auch den späten Angriff von Hipop de Loire (American Post) ab. Im Ziel hatte sie einen Vorsprung von 4 1/2 Längen.

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Die dreijährige Nania (Jukebox Jury) kehrte am Samstag als Oaks-Siegerin auf die Rennbahn Sluzewiec zurück. Im Stutenrennen Nagroda SK Krasne (2200 m, cca 11 700 Euro) ging sie von der Spitze und zeigte in der Zielgeraden Kämpferqualitäten, letztendlich musste sie sich aber der Derbysiegerin von 2019 Nemezis (Sea The Stars) um 1 3/4 Längen geschlagen geben. Die dritte Paradise Hill (Harzand) folgte weitere 3/4 Längen zurück.

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In Tschechien meldete sich der dreijährige Sprinter Ponntos (Power) wieder zu Wort. Der Hengst aus dem Stall von Dr. Eva Nieslaniková profilierte sich zweijährig mit zwei Siegen in Italien und war im April Vierter in einem gut besetzten Listenrennen über 1000 Meter in Mailand. Nach zwei schwächeren Vorstellungen in Rom und Bratislava bekam er im Sommer eine Pause und kehrte mit einem Start-Ziel-Erfolg im größten traditionellen Sprintrennen Svatováclavská cena (1200 m, ca 21.800 Euro) zurück. Mit Jockey Milan Zatloukal setzte er sich sicher um eine Länge vor seinem Stallgefährten Manoamano (Alexandros) und Zelote (Literato) durch. Ponntos besitzt eine Nennung für das Prix de l’Abbaye de Longchamp.

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Martin Cáp, Prag

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