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Ohne Highlights Rückgänge in Deauville

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 605 vom Freitag, 14.02.2020

Im vergangenen Jahr waren es Bestandsauflösungen der Marquise de Moratalla und von Isaac Fares, die der Vente Mixte de Février von Arqana in Deauville ein für diese Auktion hervorragendes Ergebnis bescherten. Derartige Highlights fehlten diesmal bei den zwei Sessionen zur Wochenmitte, deshalb war es ein für diesen Auktionstyp kennzeichnendes Brot- und Butter-Geschäft, das in der Normandie über die Bühne ging. Viele Pferde verließen unverkauft den Ring oder wurden für den Mindestpreis von 1.000 Euro zugeschlagen. Der untere Markt ist weltweit längst zu einem äußerst schwierigen Fall geworden.

Von 362 vorgestellten Pferden wurden 239 für einen Schnitt von 9.754 Euro verkauft, ein Minus von 33,58% gegenüber dem Vorjahr, doch müssen aus den genannten Gründen eher die Ergebnisse von 2017 und 2018 herangezogen werden, die auf ähnlichem Level wie in diesem Jahr lagen. 2018 betrug der Schnitt 9.957 Euro. Nichtsdestotrotz ging vor allem die Verkaufsrate deutlich zurück.

Zweimal gab es sechsstellige Zuschläge: 135.000 Euro kostete die vier Jahre alte Agnes (Planteur), die den Stall von Trainerin Pia Brandt in Richtung Italien verlassen wird, wo sie von Raffaele Biondi betreut wird. Sie ist im vergangenen Jahr listenplatziert gelaufen, war Vierte im Prix Penelope (Gr. III). Sie soll im Sommer wieder nach Frankreich zurückkommen, weitere Starts sind geplant. Es war ein sehr gutes Geschäft für den bisherigen Besitzer Serge Stempniak, der Agnes im Oktober nach dem Sieg in einem Verkaufsrennen für 32.000 Euro erworben hatte.

Glatte 100.000 Euro erlöste Running d’Or (Archange d’Or), eine vier Jahre alte Stute mit aktueller Siegform. Noch Anfang Januar hatte sie den Prix André Massena (LR) über Hürden in Cagnes-sur-mer gewonnen, was britische Interessen auf den Plan brachte. Von Trainer Serge Foucher wird sie über den Kanal zu Tom Symonds wechseln. Die teuerste Mutterstute war die zehn Jahre alte La Pedrera (Danehill Dancer), eine Schwester des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Naaqoos (Oasis Dream), die tragend von U S Navy Flag in den Ring kam. Der Agent Ghislaine Bozo sicherte sie sich für 75.000 Euro. Aus dem Rennstall hingegen kam Princess Bianca (Rock of Gibraltar), eine rechte Schwester des mehrfachen Gr. I-Siegers und Deckhengstes Prince Gibraltar. Sie brachte 82.000 Euro, wobei das Haras du Cadran als Anbieter auch bei dem Syndikat dabei, das sie jetzt kaufte.

Der teuerste Jährling war am ersten Tag ein Hengst aus dem ersten Jahrgang des mehrfachen Gr. I-Siegers Ectot, der für 31.000 Euro an die MAB Agency ging und im Herbst erneut angeboten werden soll. Die Mutter Talema (Sunday Break) erlöste tragend vom neuen Ebbesloher Deckhengst Brametot kurze Zeit später 46.000 Euro, sie geht nach England. Etwas mehr erlöste am zweiten Auktionstag im Jährlingsbereich ein Hengst aus dem ersten Jahrgang von Recorder (Galileo), Bruder des Listensiegers Aubevoye (Le Havre). Er ging für 52.000 Euro an Sylvain Vidal, wobei es sich allerdings auch um die Auflösung einer Partnerschaft handelt. Der neue Eigner Gerald Augustin-Normand war bereits Co-Züchter des Jährlings. 

Ein Anteil (1/50tel) an dem in der Hindernispferdezucht erfolgreichen Deckhengst No Risk At All (My Risk) wurde für 62.000 Euro vom britischen Goldford Stud gekauft. Der zwölfjährige Hengst steht zu einer Decktaxe von 7.000 Euro im Haras de Montaigu in Frankreich.

Seinen vorerst letzten öffentlichen Auftritt hatte ein Pferd, das 2017 die Goldene Peitsche (Gr. II) gewinnen konnte: Son Cesio (Zafeen), neun Jahre alter Hengst, wurde für bescheidene 3.000 Euro an Zied Roumdhane verkauft, seine Zukunft wird ein Deckhengstposten in Nordafrika sein. Er war achtfacher Sieger, auch im Prix du Gros-Chene (Gr. II) und im Prix de Ris-Orangis (Gr. III). Inklusive der Prämien verdiente er rund 550.000 Euro.

Aus deutscher Sicht gab es gerade einmal eine Handvoll Zuschläge im unteren Preisbereich. So erwarb Wilhelm Feldmann für 6.500 Euro die vier Jahre alte Arromanches (Rajsaman), eine Halbschwester des mehrfachen Gr.-Siegers Auvray (Le Havre) aus der Galileo-Familie.

 

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