Drucken Redaktion Startseite

Der Oberbürgermeister setzt auf Alianthus

Mit dem schwergewichtigen Ehrenpreis Trainer Ertürk Kurdu, Peter-Michael Endres, Oberbürgermeister Dirk Elbers (v.l.). www.duesseldorf-galopp.de - Tuchel

Autor: 

Frauke Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 187 vom Freitag, 21.10.2011

Zum 91. Mal wird am Sonntag auf dem Grafenberg der  Große Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf gelaufen, "nur in den Jahren 1920/21 und 1945 ist er ausgefallen", berichtet Rennvereinspräsident Peter-Michael Endres in großer Runde bei der Pressekonferenz im Düsseldorfer Rathaus, "von 1400 bis zu 2400 Metern wurden alle Distanzen gelaufen, diesmal sind es 1700 Meter." Ein Fall also für den absoluten vierbeinigen Spezialisten über solche Distanzen in diesen Tagen: Georg Baron von Ullmanns Alianthus, der das achtköpfige Teilnehmerfeld mit der Startnummer 1 auch anführt. Diesen Namen kreuzte sich auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers dick an, denn der ist nicht nur bekennender Galoppsport-Fans ("Ich war schon als Kind mit meinen Eltern immer auf der Rennbahn"), sondern auch einer, der gerne zum Wettschalter geht, "auch wenn noch nie ein ganz großer Gewinn dabei herausgesprungen ist, aber das Wetten macht mir Spaß, gerade mit mehreren Leuten zusammen."

Der Besuch auf der Galopprennbahn ist für Dirk Elbers also weit mehr als ein Pflichttermin, so flog er direkt nach der Pressekonferenz nach Moskau, kündigte aber an: "Zum Renntag bin ich natürlich rechtzeitig zurück." Auch Peter-Michael Endres wurde nicht müde die "große Verbundenheit zwischen der Stadt und dem Rennverein" zu betonen. So sponsere die Stadt nicht nur das Rennen - sondern bezuschusse den Rennverein zusätzlich mit 150.000 Euro jährlich, "allerdings nur, wenn wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und selber Sponsoren akquiriert haben", so Endres. Der konnte auch sonst positive Zahlen verkünden, "ein Umsatzplus von 6,9 Prozent und an die 100.000 Besucher bei bisher neun Renntagen im Jahr". Am Sonntag steht der zehnte und letzte Renntag der Saison an, "diese Zahl wollen wir aber zukünftig wieder erhöhen", kündigte Endres an.

Einhellig wurde für die Düsseldorfer Rennbahn geschwärmt, "ein Kleinod, die schönste Galopprennbahn Deutschland", so der Oberbürgermeister, "hier wird eine Freizeitveranstaltung für die ganze Familie geboten, deshalb fördern wir den Rennsport in Düsseldorf auch."

Neun Rennen stehen insgesamt auf der Karte, der erste Start erfolgt um 13.30 Uhr. Das Hauptrennen dann um 17 Uhr. Eigentlich soll der vierbeinige Hauptakteur auf der Grafenberger Rennbahn jeden Grashalm kennen. Der sechs Jahre alte Hengst Alianthus ist in seiner Karriere viermal dort gelaufen, dreimal hat er gewonnen, einmal war er Zweiter. Dabei steht sein Trainingsquartier doch viele Kilometer weiter südlich, in Bergheim bei Köln, dort wird er von Jens Hirschberger für Georg von Ullmann trainiert. Am Sonntag startet er beim Saisonschluss im Großen Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf, das Rennen hat er schon letztes Jahr gewonnen.

Alianthus kennt in Düsseldorf jeden Grashalm ... geht als Titelverteidiger ins Rennen. www.duesseldorf-galopp.de - TuchelAlianthus kennt in Düsseldorf jeden Grashalm ... geht als Titelverteidiger ins Rennen. www.duesseldorf-galopp.de - TuchelUnd es besteht kein Zweifel, dass er auch diesmal wieder in der Favoritenrolle steht. Denn in Grafenberg hat er dieses Jahr schon im April und Juli gepunktet, war zwischendrin in Baden-Baden und Hamburg erfolgreich und patzte unlängst nur in Baden-Baden. Der Düsseldorfer Kurs mit seinen Ecken und Winkeln kommt ihm, der seine Rennen stets von vorne angeht, sehr entgegen und auch der Regen in der Wochenmitte passte. „Denn er benötigt weichen Boden als Untergrund“, erläutert Trainer Jens Hirschberger, „deshalb haben wir ich unlängst auch in einem Rennen in Paris nicht laufen lassen.“ Allerdings muss er auf die gewohnte Hand seines Reiters Adrie de Vries verzichten, der ist dieses Wochenende gesperrt, Filip Minarik wird ihn ersetzen. 60 Kilo hat der seit vielen Jahren in Deutschland reitende Tscheche auszuwiegen, mehr als die Konkurrenz, die auf dem Papier nicht unbedingt aufregend aussieht. Ob sie Combat Zone, Empire Storm oder Neatico heißen, normalerweise sind sie nicht gut genug, um Alianthus zu schlagen. Auch nicht der italienische Gast Silver Ocean oder Big Hunter, den Ertürk Kurdu als einzigen Lokalmatador ins Rennen schickt. „Ein Platzgeld ist schon drin“, meint er zu den Chancen seines Schützlings, „zuletzt in Frankreich ist er ja schon mehrfach nicht schlecht gelaufen. Vielleicht ist Alianthus ja gerade nicht in Bestform…“

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90