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Nordamerika: Europäer mehrfach vorne

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 229 vom Donnerstag, 23.08.2012

Ein starkes europäisches Kontingent war am vergangenen Wochenende nach Nordamerika angebrochen, wo nicht nur das Meeting rund um die Arlington Million auch mit deutscher Beteiligung gelaufen wurde. Nicht allerdings im Hauptereignis selbst, das auf der Rennbahn in Chicago zum 30. Mal (keine Austragung 1998 und 1999) gelaufen wurde und mit Silvano (Lomitas) bisher einen deutschen Sieger hatte, 2001 war der von Andreas Wöhler trainierte Fährhofer unter Andreas Suborics vorne. Die diesjährige Ausgabe ging nach 2000 Metern an den von Ramon Dominguez gesteuerten fünf Jahre alten Wallach Little Mike (Spanish Steps), der beim 17. Start seiner Karriere Start-Ziel den elften Sieg schaffte. Es war sein zweiter Erfolg auf Gr. I-Ebene, im April hatte er in Churchill Downs bereits die Woodford Reserve Turf Classic gewonnen. Mit eineinhalb Längen Vorsprung setzte er sich auf den englischen Gast Afsare (Dubawi) durch, auf Rang drei kamen in totem Rennen Rahystrada (Rahy) und Colombian (Azamour) ins Ziel, der Favorit Crackerjack King (Shamardal) wurde nur Fünfter.

Klick zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=91I3IVnt_Hs

Little Mikes Vater Spanish Steps (Unbridled) ist gar nicht am Start gewesen, er ist ein rechter Bruder des guten Vererbers Unbridled's Song, steht selbst aber für gerade 3.000 $ auf der Lake Shore Farm in Indiana. Immerhin ist Little Mike Halbbruder zu Little Nick (Tiger Ridge), der neun Rennen, darunter mehrere Listenprüfungen gewinnen konnte.

Einen europäischen Sieg gab es hingegen in den Beverly D Stakes (Gr. I), in dem Hayley Turner im Sattel der von David Simcock in Newmarket trainierten I'm A Dreamer (Noverre) einer der größten Erfolge ihrer Karriere gelang. Die Fünfjährige war nicht zum ersten Mal in Übersee, sie hatte im vergangenen Oktober Platz zwei in den EP Taylor Stakes (Gr. I) belegt. Vor Jahresfrist hatte sie auch ihren bislang einzigen Gr.-Sieg geschafft, in den Dahlia Stakes (Gr. III) über 1800m in Newmarket. In dieser Saison standen bislang nur Platzierungen zu Buche. Ihre Mutter Summer Dream (Sadler's Wells) ist eine Halbschwester von All My Dreams (Assert), Sieger im Deutschen Derby (Gr. I), als Deckhengst in Italien und Irland aber weitgehend ohne Einfluss. I'm a Dreamer verwies Marketing Mix (Medaglia d'Oro) und Joviality (Cape Cross) auf die Plätze, Rang vier ging an die Karlshoferin Kapitale (Dubawi), die erstmals seit ihrem dritten Rang im Premio Lydia Tesio (Gr. I) vergangenen Oktober in Mailand wieder am Start war, sich als 25:1-Außenseiterin dafür respektabel aus der Affäre zog und umgerechnet noch knapp 28.000 € verdiente. Entgegen ursprünglicher Planungen wird sie vorerst in Nordamerika bleiben.

Klick zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=IJhCytVlAdY

Einen europäischen Erfolg gab es auch in den Secretariat Stakes (Gr. I) über 2000 Meter der Grasbahn für Dreijährige. Hier setzte sich Karim Aga Khans Bayrir (Medicean) aus dem Royer-Dupré-Stall durch, ein deutlich verbesserter Hengst, den Christophe Lemaire ritt. Er hatte zuvor den Prix Eugene Adam (Gr. II) gewonnen, verwies in Chicago Finnegans Wake (Powerscourt) und Summer Front (War Front) auf die Plätze.

Erstmals wurde in Arlington das American St. Leger gelaufen, das zwar mit 400.000 $ dotiert war, aber keinen Grade-Status hatte. Nach 2700m war der von Marco Botti trainierte Jakkalberry (Storming Home) vorne, der zu den unzähligen Pferden gehört, die von australischen Besitzern gezielt für den Melbourne Cup erworben wurde. Der in Italien gezogene Sechsjährige gewann gegen Ioya Bigtime (Dynaformer) und den aus der Stauffenberg-Zucht stammenden Zuider Zee (Sakhee), den John Gosden in Newmarket für Prinzessin Haya trainiert.   

Im kanadischen Woodbine gab der Ittlinger Scalo (Lando) sein Übersee-Debut, belegte dabei als Favorit in den Sky Classic Stakes (Gr. II) über 2000 Meter der Grasbahn unter Umberto Rispoli Rang drei, geschlagen von Forte dei Mami (Selkirk) und Stormy Lord (Stormya Atlantic). Erstaunlicherweise lief Scalo, Sieger im Preis von Europa (Gr. I) 2010, unter dem Einfluss von Lasix, was eine mögliche Karriere als Deckhengst in Deutschland zumindest schwierig machen würde. Knapp 19.000 € gab es umgerechnet als Geldpreis. Für den Fünfjährigen sind weitere Aufgaben in Kanada angedacht, darunter das Canadian International (Gr. I) im Oktober.

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