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Neue Hengste in Deutschland - Wild Chief

Wild Chief bei seinem Gruppe II-Sieg in Hannover. www.galoppfoto.de - Peter Heinzmann

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 552 vom Freitag, 25.01.2019

Es war eine lange und wechselvolle Karriere, die Wild Chief hinter sich gebracht hat: In vier Rennzeiten – zweijährig lief er nur einmal – kam er auf ein GAG von 94,5kg und mehr, in der Spitze waren es 97,5kg, seine größten Geldgewinne erzielte er in Frankreich, dort lieferte er auch seine rechnerisch besten Leistungen ab.

Gezogen wurde er von dem 2014 verstorbenen Hotelier Walter Häcker, lief in den Farben des familieneigenen Stalles Fürstenhof, im Training war er bei Jens Hirschberger. Seinen einzigen Start zweijährig konnte er siegreich gestalten, er gewann in Köln über 1850 Meter.

Dreijährig debutierte er mit einem dritten Platz auf Listenebene in Saint-Cloud, ging dann direkt in den Prix du Jockey Club (Gr. I). In Frankreichs Derby, das von The Grey Gatsby gewonnen wurde, lief er unter Fabien Lefebvre ein erstaunlich starkes Rennen, war nicht einmal besonders glücklich und wurde zum Kurs von 730:10 Vierter. Bei drei weiteren Starts 2014, auf immer für ihn eigentlich zu weiten 2400 Meter, wurde er stets Fünfter, im Derby, im Preis von Europa und im Großen Preis von Bayern.

Vierjährig startete er dann ausschließlich über die Meile. Er gewann unter Alex Pietsch in Hannover die Meilen-Trophy (Gr.II), war Dritter im Prix Jacques le Marois (Gr. I) in Deauville, hinter Esoterique und Territories, seine vielleicht beste Leistung überhaupt, immerhin vor u.a. Lightning Spear, Toormore, Belardo und Karakontie. Fünfjährig sollte er bei fünf Starts sieglos bleiben, doch schlug er sich als Vierter im von Dariyan gewonnenen Prix Ganay (Gr. I) zumindest achtbar.

Der sechsjährige Wild Chief gewann gleich beim Jahresdebut den Preis von Dahlwitz (LR) über 2000 Meter in Hoppegarten und in Dortmund den Großen Preis der Wirtschaft (Gr. III) über 1750 Meter. Weitere Aufgaben, auch einmal über 2400 Meter, erwiesen sich als zu schwer und auch im vergangenen Jahr konnte er sich bei drei Starts, u.a. im Prix Ganay (Gr. I) und im Prix d’Ispahan (Gr. I) nicht mehr profilieren. Am Ende summierten sich vier Siege und eine Reihe von guten Platzierungen, teilweise auch auf Distanzen, die vielleicht gar nicht so sein Ding waren.

Sein Vater Doyen (Sadler’s Wells) steht als National Hunt-Hengst im Sunnyhill Stud in Irland. Drei Jahre, von 2009 bis 2011, war er im Gestüt Auenquelle, hat dort auch ohne ganz große Unterstützung von außen eine ganze Reihe von besseren Pferden gebracht, immerhin sechs Gr.-Sieger. Sein Sohn Vif monsieur wurde in Frankreich als Deckhengst aufgestellt, gute Stuten waren Adoya, Good Donna und Virginia Sun, Turfdonna gewann sogar den Henkel Preis der Diana (Gr. I).

Die Mutter Wild Angel (Acatenango) hat drei Rennen gewonnen, hatte ein GAG von 81kg. Neben Wild Chief waren drei weitere Nachkommen von ihr erfolgreich, ein zwei Jahre alter Soldier Hollow-Sohn steht bei Erika Mäder, die ein Jahr ältere rechte Schwester Wild Bride bei Lennart Hammer-Hansen. Wild Angel ist Schwester des Listensiegers World’s Mission (Fasliyev) und der listenplatziert gelaufenen World’s Dream (Doyen). Weiter hinten im Pedigree findet man die schnelle und frühe Fairlight (Big Shuffle), die mit Twinlight (Muhtathir) einen Gr. I-Sieger über Jagdsprünge in Irland gebracht hat.

Wild Chief debutiert im Gestüt Hofgut Heymann, er steht dort zu einer Decktaxe von 1.800 Euro

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