Drucken Redaktion Startseite

Nach dem Hochwasser: Der Magdeburger Renntag am 28. September findet wie geplant statt"

Autor: 

Gastkolumne

TurfTimes: 

Ausgabe 279 vom Donnerstag, 22.08.2013

Das Gröbste ist getan: Abmarsch der Kärcher-Trupppe, die geholfen hat, die Bahn zu säubern und trocken zu legen. Jetzt ist man optimistisch, dass in Magdeburg am 28. September wieder Rennen stattfinden können. www.galoppfoto.de - Peter HeinzmannDas Gröbste ist getan: Abmarsch der Kärcher-Trupppe, die geholfen hat, die Bahn zu säubern und trocken zu legen. Jetzt ist man optimistisch, dass in Magdeburg am 28. September wieder Rennen stattfinden können. www.galoppfoto.de - Peter Heinzmann

Vor zwei Monaten beherrschten die Hochwasser-Meldungen die Schlagzeilen. Aus rennsportlicher Sicht waren besonders die Rennbahnen in Halle und Magdeburg betroffen, wir haben darüber ausführlich berichtet, auch über die sofort gestarteten Aufräumarbeiten (Berichte unter "Verweise" beim Kontakt Magdeburg: Klick!) Dabei haben sich die Rennverein nicht auf die Hilfe von außen verlassen, sondern sind selbst aktiv geworden. Herauszuheben ist dabei besonders der Einsatz von vielen ehrenamtlichen Helfern, die mitgeholfen haben, besonders in Magdeburg. Wir haben die Berichte von den ersten Arbeiten veröffentlicht, nun können wir vermelden, dass der für den 28. September in Magdeburg anberaumte Renntag wie geplant stattfinden soll, auch wenn noch viel zu tun bleibt. Nachfolgend der Lagebericht Teil II von Bernd Biedermann, der als Mitglied des Rennvereins am Herrenkrug tatkräftig mitgeholfen hat.

Die Rennbahn lebt!

Dort, wo vor sieben Wochen Frösche quakten, Mücken surrten, Notstromaggregate tuckerten, höre ich heute Pferde wiehern. Das Wiehern kommt aus dem Stall, wo die meisten Galopper inzwischen aus dem Asyl zurückgekehrt sind.

Die Sandbahn ist mittags verwaist. Doch die Spuren im Sand beweisen: Hier wurde schon fleißig trainiert.

„Die Rennbahn lebt!“ verkündete vor kurzem auch Heinz Baltus, Präsident unseres Rennvereins, via Internet. Er betonte nochmals die großartige Hilfe der Firma Kärcher, deren Mitarbeiter an fünf Tagen mit Hochdruck alle Innenräume entschlammten, dankte auch Andreas Neugeboren, Präsident der Mitteldeutschen Besitzervereinigung, der den Kontakt zur Kärcher-Truppe vermittelte, nachdem diese die Ställe auf der Rennbahn in Halle säuberte.

Das Aufräumen im Herrenkrug wurde durch dreiste Diebe noch behindert, die in der Nacht 9./10. Juli zwei Traktoren (Rennverein und Golfclub) aus der verschlossenen Halle stahlen. Erfreulich: Der Traktor des Rennvereins ist wie die Pferde zurück.

Es ist schon etwas kurios: Erst wollte das Wasser nicht weichen (ca. eine Million Kubikmeter mussten abgepumpt werden) – jetzt muss es zugeführt werden. Heute regnet es endlich mal in Magdeburg, aber bis gestern sorgten die auf dem Geläuf verteilten Regenspender für das nach vielen heißen Wochen dringend benötigte Nass.

Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat Wort gehalten, denn 22 Beschäftigte der AQB, eine gemeinnützige Gesellschaft der Landeshauptstadt, sind auf dem weitläufigen Rennbahngelände im Einsatz, um die verheerenden Folgen der zweiten "Jahrhundertflut" nach 2002 zu beseitigen.

Schwerpunkt ist gegenwärtig die Instandsetzung der Wege und Flächen. Mit schwerer Technik, aber auch mit Spaten und Schippe wird Kies, Splitt und Sand verteilt, geschoben, planiert und gewalzt.

Vor der großen Lagerhalle treffe ich den vielbeschäftigten Rennbahnverwalter Ronald Gaedecke, der hier wohl jeden Grashalm kennt.

Kennt er wirklich schon jeden Halm?

In den letzten Wochen sind auf dem Geläuf nämlich einige neue hinzugekommen, da an Fehlstellen neu eingesät wurde.

Als ich Ronald fragen will, klingelt sein Handy und schon muss er los, verschwindet hinter einem riesigen Sandberg, den berühmten Dünen auf der Kurischen Nehrung nicht unähnlich. Das Material dient der Erneuerung der Sandbahn und des Reithallenuntergrundes.

Ich verlasse das Gelände in Richtung Rondell mit den beiden historischen Kassenhäuschen. Noch flattert dort das rot-weiße Absperrband im Wind, doch der Präsident ist sich sicher: Der Renntag am 28. September wird wie geplant stattfinden!

Auch wenn bis dahin nicht alle Hochwasserspuren beseitigt sein können, wird ein reibungsloser Ablauf der Veranstaltung garantiert, in deren Mittelpunkt der "Große Preis der Ottostadt Magdeburg"  stehen wird.

Der Verein hofft dann viele Pferdebesitzer und Trainer (natürlich mit ihren Galoppern), sowie Zuschauer und Zocker begrüßen zu können - jeder Euro Eintrittsgeld, jeder Euro, der in den Toto fließt, hilft. Dann kann die Rennbahn 2014 (mindestens) im alten Glanz erstrahlen.

 

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90