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Monsun-Stute wird Zweite in Japans Oaks

Autor: 

Josef Soppa

TurfTimes: 

Ausgabe 166 vom Donnerstag, 26.05.2011

Die rein deutsch gezogene, aber in Japan geborene Monsun-Tochter Pure Brise drückte den Yushun Himba (Gr. I), den Japanischen Oaks, am Sonntag in Tokio ihren Stempel auf. Um das bei Pure Brise in ausreichendem Maß vermutete Stehvermögen auf der 2.400-Meter-Distanz voll auszuspielen, übernahm ihr Reiter Yoshitomi Shibata, trotz der äußersten Startnummer im 18er Feld, mit ihr nach dem Start resolut die Spitze. Alle Konkurrentinnen, die die von Pure Brise vorgelegte stramme Pace annahmen und vorne mitgingen, spielten bei der Endabrechung keine Rolle. In einem Drei-Pferde-Finish konnte sich schließlich die von Kazuhide Sasada trainierte und von Hiroki Goto gerittene 372:10 Außenseiterin Erin Court (Durandal) mit Halsvorsprung gegen die Monsun-Tochter durchsetzen, eine Nase zurück folgte Whale Capture (Kurofune).

Marcellina, Siegerin in den Japanischen 1.000 Guineas und Favoritin des Rennens, endete als bestplatzierter Nachkomme von Deep Impact, der als Vaterpferd ein Drittel der Starterinnen stellte, auf dem vierten Platz. Das umgerechnet mit fast 2 Millionen € dotierte Rennen wurde vor 58.488 Besuchern bei strömendem Regen gelaufen, die offizielle Bodenangabe "fest" zur nachfolgenden Prüfung auf "gut" geändert. Die Oaks-Siegerin Erin Court, die die Rennfarben von Teruya Yoshida trug und von dessen Shadai Farm gezogen wurde, trat zum ersten Mal auf Gruppenebene an und avancierte mit dem klassischen Erfolg zum ersten Gr. I-Sieger ihres Vaters Durandal (Sunday Silence), ein auf höchstem Level erfolgreicher Flieger/Meiler in Japan. Erin Courts Mutter Erin Bird (Bluebird) ist u.a. klassische Siegerin im Premio Regina Elena (Gr. II) und enge Verwandte von Englands St. Leger (Gr. I)-Sieger Millenary.

Pure Brise wurde von Katsumi Yoshida im Mutterleib erworben, denn ihre Mutter Purity (Peintre Celebre) wurde ihm im Dezember 2007 in Newmarket tragend von Monsun für 170.000 Guineas zugeschlagen. Die von Kevork Nercessian gezogene Purity lief nur dreimal, war in Italien siegreich und listenplatziert und blieb lediglich im Preis der Diana (Gr. I) ohne Ausbeute. Sie ist Halbschwester von fünf Black Type-Pferden, darunter Pappus (Acatenango), dreifacher Listensieger und Gr.-platziert, sowie der "Union"-Dritte Palmridge (Law Society). Dies ist eine Wildenstein-Linie, der u.a. der Prix de la Foret (Gr. I)-Sieger und Deckhengst Poplar Bluff (Dowsing) angehört. Die eher kleine Pure Brise, Erstling der Purity, kann bei acht Starts einen Sieg und fünf Platzierungen vorweisen, war u.a. auch Dritte in den Flora Stakes (Gr. II), und steht mit dem zweiten Platzgeld aus den Japanischen Oaks von umgerechnet 410.000 € jetzt bei einer Gesamtgewinnsumme von knapp 700.000 €. Zu den weiteren Plänen mit Pure Brise wurde noch nichts bekannt, doch die anderen Erstplatzierten des Klassikers erhalten zunächst eine längere Pause. Dazu muss man wissen, dass in Japan zwischen Ende Juni und Anfang Oktober keine Gruppe-I-Rennen anstehen. Ein für Marcellina angedachter Start in den Coronation Stakes während Royal Ascot wurde somit ad acta gelegt.

Klick zum Video (Pure Brise Nr. 18)< http://www.youtube.com/watch?v=J6WThs6FtkI

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