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Markus Münch auf neuem Terrain

Markus Münch mit seinem mm racing-Angebot auf der BBAG-Frühjahrsauktion. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 215 vom Donnerstag, 17.05.2012

Im Boxendorf in Iffezheim wird es an diesem Freitag bei der BBAG-Frühjahrsauktion dort, wo ansonsten die Pferde des Gestüts Brümmerhof untergebracht sind, ein neues Gesicht als Anbieter geben. Nicht dauerhaft in diesem Ambiente, nur bei dieser Auktion in der Rolle des Untermieters: Markus Münch, 39, ehemals erfolgreicher Fußball-Profi, inzwischen anerkannt hauptberuflich im Galopprennsport tätig, bietet über sein Unternehmen mm racing zehn Zweijährige an, im Auftrag oder auf eigene Rechnung. Es sind Pferde meist französischer Provenienz, kommen aus dem Haras de Meautry, dem Haras de Bernesq, vom Gestüt Höny-Hof und schließlich aus eigenem Besitz. Den einen oder anderen hatte Trainer Hardy Hötger bereits im Rennstall in Niederrad unter seinen Fittichen.

"Es war immer schon eine Idee, die ich im Hinterkopf hatte", sagt Münch, "junge Pferde auszuwählen und sie dann auf Auktionen zu präsentieren. Darüber hatte ich mich letztes Jahr schon oft unterhalten und bin schließlich in Frankreich mit dortigen Züchtern in engeren Kontakt gekommen." Frank Benillouche vom Haras de Bernesq gehörte zu seinen Gesprächspartnern, er war mit Jährlingen schon des Öfteren in Iffezheim vertreten, das Haras de Meautry der Familie Rothschild kam hinzu. "Die Rothschild-Jährlinge sind schon seit längerer Zeit bei uns in Frankfurt, sie waren aber auch schon im Pre-Training in Deauville", erläutert Münch, "vor allem der Hengst von Muhtathir gefällt mir besonders gut. Verkauft wird er eigentlich nur, weil die Linie nicht mehr in der Rothschild-Zucht vorhanden ist." Sechs Pferde kommen vom Haras de Bernesq, zwei davon wurden als Starter für den Badener Jugend-Preis angegeben, laufen für die gerade mit jungen Pferden sehr erfolgreichen Trainer Didier Guillemin und Jean-Luc Pelletan. "Diese Pferde sind bereits einige Tage in Baden-Baden", sagt Münch, "werden von unseren Mitarbeiten mit betreut." Dass die in eigenem Besitz stehende Montjeu-Stute namens Ginx Johnson, einziger Nachkomme ihres hocherfolgreichen Vaters, nicht für "kleines Geld" abgegeben wird, dürfte klar sein. "Das ist schon etwas Besonderes", sagt Markus Münch, "ich habe sie auch ganz bewusst nach Baden-Baden gegeben, um die Auktion aufzuwerten."

Es soll am Freitag durchaus der Einstieg in ein neues Geschäftsmodell sein. "Ich könnte mir gut vorstellen, im Herbst auf Auktionen zu gehen und die Pferde dann als Zweijährige anzubieten", sagt er, also eine Tätigkeit als Pinhooker, einen "Beruf", den es in Deutschland so nicht so recht gibt. "Ich habe mich mehrfach mit Con Marnane unterhalten", hat er bereits das Gespräch mit einem der europäischen Branchenführer gesucht. Und dass Münch in erster Linie Pferde mit französischer Inländergeltung in seinem Portfolio hat, das hat natürlich auch seinen besonderen Grund. "Ich denke, dass sie gerade in Baden-Baden gut zu verkaufen sind", auch wenn er einschränkt: "Mit einem Auge müssen wir natürlich auch Richtung Ostblock schauen." Schließlich muss man als Neuling im Pinhooking-Business sehen, dass die Pferde überhaupt erst einmal verkauft werden.  

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