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Kronprinz überrascht im "Grand Prix"

Kronprinz überrascht unter Lukas Delozier. Foto: Dr. Jens Fuchs

Autor: 

Daniel Delius

Außenseitersieg im 99. Großer Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf (Gr. III, 1.700m, 55.000 Euro): Kronprinz aus dem Stall von Peter Schiergen aus Köln gewann als einer der letzten Außenseiter im siebenköpfigen Feld völlig überlegen. Keineswegs zur Überraschung des Trainers. „Wir hatten uns schon etwas ausgerechnet“, meinte er.

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Denn der vier Jahre alte Hengst, der in lybischen Besitz steht, hatte einen anstrengenden Winter hinter sich. Er war in Dubai und Abu Dhabi am Start, „brauchte dann erst einmal eine Pause und fand den trockenen Boden im Sommer auch nicht gerade passend“, fügte Schiergen an. Es war ein passender Einstand für den 22 Jahre alten Lukas Delozier im Sattel, denn er tritt am 1. Oktober seine  Posten als neuer Stalljockey bei Schiergen an. „Dass er so überlegen gewinnt, hätte ich dann doch nicht gedacht“, sagte der Franzose.

Lange Gesichter gab es bei den Favoritenwettern, denn die hoch gehandelte Nica führte das Feld zwar noch in die Zielgerade hinein, doch war sie dann schnell geschlagen und am Ende nur Vierte. Auf Rang zwei kam Ninario vor der aus Frankreich angereisten Broderie aus dem ansonsten erfolgsverwöhnten Stall von Henri-Alex Pantall.

Im Rahmenprogramm stand der vierbeinige Nachwuchs im Fokus, im Winterkönigin-Trial ging es dabei für die zweijährigen Stuten um 25.000 Euro. Das Gros des Preisgeldes wanderte nach England, denn nicht unerwartet setzte sich die von der Insel gekommene Romsey mit dem 52jährigen Gérard Mossé im Sattel durch. „Ich hatte eigentlich Bedenken wegen des Bodens“, meinte Trainer Hugh Morrison anschließend, „denn bisher ist sie immer nur auf schneller Bahn gelaufen. Aber anscheinend hat es ihr gut gepasst.“ Für die einheimischen Vertreterinnen war es schon eine etwas bittere Niederlage, die lange führende Sound Machine aus dem Krefelder Stall von Mario Hofer wurde Zweite, was der Trainer sehr zufrieden zur Kenntnis nahm: „Besser ging es nicht.“

Ein weiteres Pferd, das man im Auge behalten sollte, ist Kalifornia Queen, die das zweite Rennen des Tages gewann. Hinter dem Besitzernamen Stall Torjäger verbirgt sich eine Gruppe von aktiven und ehemaligen Bundesliga-Profis. Andrasch Starke ritt die Stute für den Kölner Trainer Henk Grewe, womit gleich eine neue Verbindung erfolgreich war. Denn der neunmalige Deutsche Champion hat bei Grewe am Sonntag einen Vertrag für die kommende Saison unterschrieben. Allen, die den 45jährigen bereits in der zweiten Reihe seiner Berufssparte sahen, entgegnete er wie einst Uli Hoeness: „Das war es noch nicht.“ Und unterstrich das am Sonntag gleich mit zwei Siegen, mit Hope Solo gewann er auch noch ein Rennen im Rahmenprogramm. An diesem Montag geht es aber erst einmal zu einem mehrwöchigen Arbeitsaufenthalt nach Japan.

Bei der nassen Witterung fanden immerhin noch 2.500 Besucher den Weg nach Grafenberg, der Wettumsatz war jedoch enttäuschend. Ohnehin war das Rennjahr mehrfach von schlechtem Wetter begleitet.

Es war der letzte Renntag in der Amtszeit des langjährigen Geschäftsführers Günther Gudert, der noch bis Jahresende in dieser Position tätig ist. Seine Nachfolgerin Andrea Höngesberg war am Sonntag vor Ort, sie übernimmt zum 1. Januar den Posten beim Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins.

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