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Khan: Deckhengst mit ungewöhnlicher Rennlaufbahn

Khan gewinnt unter Clement Lecoeuvre den Preis von Europa. www.galoppfoto.de - Sandra Scherning

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 701 vom Freitag, 14.01.2022

Der Sieg in dem mit umgerechnet 8.350 Euro für den Sieger dotierten Ludlow Brewery Handicap Hurdle im britischen Ludlow war eigentlich nicht unbedingt zwingende Qualifikation für einen Platz als Deckhengst. Für den acht Jahre alten Khan (Santiago) geht es trotzdem ins Gestüt, er wird im Haras de Gelos in Frankreich aufgestellt. Am Montag kam der von Milton Harris für Mark Adams trainierte Hengst zu seinem fünften Sieg über Hürden, in einer bemerkenswerten Karriere mit einigen erstaunlichen Wendungen. Mittwoch ging es per Transporter in die neue Heimat.

Gezogen vom Gestüt Karlshof unter dem Namen Kiriakos kam der Bruder des Derbysiegers Kamsin (Samum) 2015 bei der Jährlingsauktion in Iffezheim in den Ring und wurde von den Brown Island Stables für 40.000 Euro ersteigert. Die irischen Pinhooker schickten ihn im darauffolgenden Frühjahr zu Arqana, wo ihn bei der dortigen Breeze Up-Auktion Holger Faust für 37.000 Euro für Darius Racing erwarb. Im Stall von Henk Grewe war er dreijährig im Mai in Straßburg erfolgreich, lief dann durchweg in besseren Rennen, in dem von Windstoß (Shirocco) gewonnenen Derby wurde er Zwölfter, konnte später noch den dritten Rang im Deutschen St. Leger (Gr. III) belegen.

Vierjährig blieb er zunächst bei fünf Starts, vier auf Gruppe-Ebene, chancenlos, bevor ihm im Preis von Europa (Gr. I) als letzter Außenseiter ein überraschender Coup gelang. Ein Rating von 98kg war die Folge, das konnte er fünfjährig jedoch nicht bestätigen, ein zweiter Rang im Silbernen Band der Ruhr (LR) war die beste Platzierung. Bei Arqana wurde er dann im Dezember für 95.000 Euro zurückgekauft, ging zu dem führenden französischen Hindernistrainer David Cottin. Bei zwei Starts über Hürden in Frankreich sprang wenig heraus. Zurück bei Henk Grewe lief er noch zweimal, verabschiedete sich mit einem spektakulären Sturz in einem Hürdenrennen in Hoppegarten vom deutschen Turf. Es ging dann wieder zu Arqana, dort ersteigerte ihn Panorama Bloodstock im Auftrag zunächst von Christian von der Recke für 22.000 Euro.

Neuer Besitzer wurde der Brite Mark Adams, der mit Khan von Beginn an eine Karriere als Deckhengst ins Auge gefasst hatte, eine Kastration kam nie in Betracht. Sein neuer Trainer Milton Harris fand den Schlüssel mit ihm über Sprünge, 15mal lief er in Großbritannien über Hürden, nahezu ausschließlich auf mittlerer Ebene in Handicaps, er gewann in Plumpton, Fontwell, Huntingdon, Lingfield und jetzt in Ludlow – gestürzt ist er dabei nie.

Adams, Besitzer auch des von Jürgen Imm gezogenen fünffachen Hürden- und Jagdsiegers Jacamar (Maxios), Weihnachten in Kempton erfolgreich, wird weiter Eigner bleiben, hat den Hengst in das nahe Pau gelegene Gestüt verpachtet. Dort stehen mit Ivawood (Zebedee) und War Command (War Front) zwei einst in Irland tätige Hengste, dazu zwei Anglo-Araber. Für Khan wird eine Decktaxe von 2.200 Euro aufgerufen.  

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