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Kenhope gewinnt für Dr. Cyrus Poonawalla aus Indien den Großen Sparkassenpreis

Kenhope und Aurélien Lemaitre sind die überlegenen Sieger im Großen Sparkassenpreis in Düsseldorf. Foto Dr. Jens Fuchs

Autor: 

Daniel Delius

Mit seiner privaten Gulfstream-Maschine war Dr. Cyrus Poonawalla am Sonntagmorgen aus Frankreich in der Landeshauptstadt eingetroffen, der Besuch des Rennstallbesitzers aus Indien galt seiner drei Jahre alten Stute Kenhope, die auf der Grafenberger Galopprennbahn in Düsseldorf als Favoritin im Großen Sparkassenpreis (beim Klick auf den Renntitel gibt es alle Infos inkl. Video unter Renndetails) an den Start ging. Der Ausflug lohnte sich, denn die von Henri-Alex Pantall im französischen Beaupreau trainierte Kenhope ließ auch nicht den Schatten eines Zweifels an ihrer Favoritenstellung, gewann das 35.000-Euro-Rennen völlig souverän gegen Artwork Genie und Wild Step. Hier geht es zum kompletten Renntag mit allen Ergebnissen: Klick!

Eigens mit dem Privatflieger angereist: Dr. Cyrus Poonawalla mit Jockey Aurélien Lemaitre bei der Siegerehrung für Kenhope im Großen Sparkassenpreis in Düsseldorf. www.dequia.deEigens mit dem Privatflieger angereist: Dr. Cyrus Poonawalla mit Jockey Aurélien Lemaitre bei der Siegerehrung für Kenhope im Großen Sparkassenpreis in Düsseldorf. www.dequia.de„Das war schon ein Erlebnis, das ich in meinem Leben nicht so schnell vergessen werde“, meinte der mit Impfstoffen zu seinem Vermögen gekommene Poonawalla, „es hat ja auch so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben.“ €900.000 hatte er im vergangene Oktober bei einer Auktion in Paris für Kenhope bezahlt, „sie wird eines Tages in mein Gestüt nach Indien kommen.“ Dort hat der Chef des indischen Rennsports rund zweihundert Zuchtstuten, seine Pferde beherrschen seit Jahren den Galopprennsport auf dem Subkontinent. Zu Beginn des Jahres hatte Kenhope kaum die Form aus dem letzten Jahr zur Hand, „aber heute war das kein Problem“, meinte Jockey Aurélien Lemaitre. „Wir gehen jetzt in ein Rennen in Irland, dann läuft sie wieder in Frankreich“, meinte er Kosmopolit Poonawalla, „ich selbst werde nächste Woche wieder nach Indien fliegen. Irgendwann muss ich mich schließlich auch mal wieder um die Geschäfte kümmern.“ Der bescheiden daherkommende Poonawalla („Die Gastfreundschaft in Düsseldorf war wirklich beeindruckend“) finanziert den Unterhalt für seine Pferde mit dem Verkauf von Impfstoffen, „ich glaube, dass ich der reichste Mann in Indien bin“, sagt er. Was dann doch wieder etwas unbescheiden klang.

Respektvoll zurück war mit Artwork Genie ein Pferd aus dem Stall von Jean-Pierre Carvalho. „Immer diese Franzosen“, schimpfte er eher scherzhaft über das Team der Siegerin, schließlich hat der in Bergheim bei Köln ansässige Trainer einen französischen Pass, „aber meine Stute hat sich sehr gut geschlagen.“ Dagegen war man im Team der Mitfavoritin Takenja eher weniger guter Laune, denn die zuvor hochgehandelte Stute weigerte sich beharrlich, die Startboxe zu beziehen und musste von Starter Ralf Steinmetz ausgeschlossen werden.

15.000 Zuschauer sorgten am 28. Sparkassen-Renntag für großen Andrang, ausnahmsweise, zumindest auf die letzten Tage bezogen, stimmte auch das Wetter. Und mit über 200.000 Euro wurde auch ein deutlich besserer Wettumsatz als beim korrespondierenden Renntag des Vorjahres erzielt.

Immerhin einen Heimsieg gab es zu verzeichnen, als Mary Is Back das vorletzte Rennen des Tages für Trainer Sascha Smrczek gewinnen konnte. Erst acht Tage zuvor war die Dreijährige beim Meeting an der Ostsee in Bad Doberan erfolgreich gewesen, doch schien ihr der Ausflug gut bekommen zu sein. Besitzer des Pferdes ist der schillernde Stephan Hoffmeister, der vornehmlich auf Mallorca lebt, am Sonntag einen seiner seltenen Besuche in Deutschland machte. „Ich ärgere mich nur, dass ich nicht einen Euro auf das Pferd gewettet habe“, sagte er.  

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