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Hey Little Görl (Sternkönig) Gr. III-Siegerin im 129. St. Leger in Dortmund

Hey Little Görl mit Andreas Helfenbein als Siegerin im St. Leger in Dortmund. www.klatuso.com - Klaus-Jörg Tuchel

Autor: 

Daniel Delius

Es ist nahezu zwanzig Jahre her, als der damals vier Jahre alte Sternkönig (Kalaglow) in Düsseldorf die Sternstunde seiner Karriere hatte. Trainiert von Theo Grieper gewann der Röttgener in dessen letztem Jahr in Heumar den Preis der Privatbankiers Merck, Finck & Co. (Gr. I), Duitor (Local Suitor) wurde Zweiter, Platz drei ging an Monsun (Königsstuhl), Lando (Acatenango) wurde Vierter. Mit 2:25,3 Minuten stellte Sternkönig nach 2400 Metern einen damaligen deutschen Rekord auf, endlich einmal konnte er auch seine großen Rivalen Monsun und Lando auf die Plätze verweisen. Im Sattel von Sternkönig saß einen Tag nach dessen 27. Geburtstag Andreas Helfenbein, es war damals sein erster Gruppe I-Sieg, im Nachhinein einer der größten in seiner bewegten Karriere.

Am Sonntag gewann Helfenbein zum dritten Mal das Deutsche St. Leger, zum ersten Mal mit einer Stute, nach Liquido (Lomitas) 2002 und Val Mondo (Lando) 2008. Mit Hey Little Görl, einer Tochter von eben jenem Sternkönig. Die Görlsdorferin stammt aus dem vorletzten Jahrgang des Schimmels, der wie auf der Rennbahn auch in der Zucht stets ein wenig im Schatten seiner Altersgefährten stand, was man auch an der Zahl der Bedeckungen ablesen kann. Dabei hatte er gleich in seinem ersten Jahrgang mit Bonvivant, Kallisto und Wild Side drei Gruppe-Sieger, doch so richtig populär wurde er nie. Die 49 Stuten, die er 1996 deckte, in seinem ersten Jahr in Röttgen, schaffte er nur noch einmal, 2000, nach 2002 kam er nie mehr auf dreißig Bedeckungen pro Jahr. Dabei stellte er mit Simonas und White Lightning weitere Gruppe-Sieger, ist vor allem, was natürlich erst jetzt ersichtlich wird, ein sehr guter Mutterstutenvererber.

2008 wechselte er von Röttgen aus bis zu seinem Lebensende nach Görlsdorf, sein finaler Jahrgang, der 13 Köpfe umfasst, ist jetzt zweijährig. 13 lebende Nachkommen vertreten den Jahrgang 2010, der ganz erstaunlich ausgefallen ist, denn neben der aktuellen klassischen Siegerin Hey little Görl gibt es die listenplatziert gelaufene Giulietta, den Ungarischen Derbysieger Mayday sowie die beiden überdurchschnittlichen Hengste Destor und Erlkönig.

Die Mutter Homing Instinct (Homing), eine dreimalige Siegerin in Frankreich, ist 1998 bei Tattersalls für 45.000 gns. aus dem Rennstall heraus von Görlsdorf gekauft worden, sie hat mit Hey Little Görl, immerhin ihr schon zehntes Fohlen, ihr bislang bestes Produkt auf der Bahn. Hill Fairy (Monsun) hat sich im Alter in Irland über Hindernisse enorm steigern können. Der ein Jahr jüngere Bruder Harry the Eagle war der erste Starter Adlerflugs, er lief bisher zweimal in der Schweiz, in diesem Jahr fohlte Homing Instinct erneut einen Hengst nach Adlerflug namens Hey little Boy. Alles Weitere ist im Pedigree der Woche nachzulesen.

Hey little Görl hat noch eine Nennung für den Hannoverschen Stutenpreis (Gr. III) in etwas mehr als zwei Wochen, dort geht es über 2200 Meter, was absolut passend für sie sein sollte. Sie hat Mitte August dort über diese Strecke ein Listenrennen gewonnen. Erfolgreich debutiert hatte sie Anfang Mai in Köln, ihr Start danach auf Gr. III-Ebene in Chantilly könnte noch etwas früh gekommen sein, danach gab es einen Aussetzer in Düsseldorf. Die insgesamt also erst fünfmal gelaufene Stute wird sicher auch im kommenden Jahr im Training bleiben, denn sie hat sich von Start zu Start gesteigert. Es würde wenig Sinn machen, sie bereits nächstes Jahr in die Zucht zu nehmen, insbesondere angesichts des mehr als interessanten Programms, das es international für ältere Stuten gibt.

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