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Der große Erfolg von Max Michaelis

Autor: 

Daniel Delius

Zwei Pferde erwarb der Berliner Unternehmer Max Michaelis vor zwei Jahren im Gestüt Schlenderhan: Interian und Budai. Der Erste startete am Samstag in Iffezheim in einem Verkaufsrennen, wurde Dritter und wechselte anschließend den Besitzer. Der Zweite gewann drei Stunden später mit dem Sparkassen-Preis das Hauptereignis des Tages und bescherte seinem in der Immoblienbranche tätigen Eigner den bisher größten Erfolg im Galopprennsport.

Budai als Aufsteiger der Szene zu bezeichnen, ist sicher nicht verkehrt. Schon im vergangenen Jahr galt er als talentiertes Pferd mit Derbyambition, wurde auf dem Weg dorthin allerdings verletzungsbedingt gestoppt. Noch im Frühjahr stand er im Stall von Trainer Andreas Trybuhl in Köln, doch nach einem weniger inspirierenden Laufen in Hoppegarten ordnete Michaelis einen Stallwechsel an, Budai ging in das Quartier von Trybuhl-Nachbar Waldemar Hickst. „Das will ich heute nicht mehr kommentieren“, sagt der Berliner, lässt aber keinen Zweifel daran, dass es an den mangelnden Erfolgen seiner Vierbeiner gelegen hat. Die Bilanz von Hickst mit dem Pferd kann sich in jedem Fall sehen lassen: Bei bisher vier Starts hat er dreimal gewonnen, war nur einmal in Frankreich geschlagen, von dem Weltklassepferd Vision d’Etat. „Er hat sich wirklich schön gesteigert“, untertrieb Hickst fast ein wenig.

Für Jockey Alexander Pietsch war es der erste Ritt auf Budai überhaupt. „Ich kannte ihn eigentlich nur von den Videos“, tat er anschließend kund, „aber das hat ja heute sehr gut geklappt.“ Der 38 Jahre alte gebürtige Dresdener füllt inzwischen eine Rolle aus, die eigentlich dem inzwischen als Moderator für Baden Racing tätigen Andreas Suborics zugedacht war. Er ist als Stalljockey von Waldemar Hickst in die Saison gegangen, musste aber inzwischen bekanntlich seine Karriere wegen den Folge einer in Hong Kong erlittenen Kopfverletzung beenden. Pietsch nutzt seine Chance am Hickst-Stall, gehört längst zu den führenden Reitern des Landes. „Vielleicht laufen wir am Arc-Wochenende mit ihm in Paris“, gab der Trainer die weiteren Pläne mit Budai bekannt, möglich wäre auch ein Start in Berlin-Hoppegarten, in der Heimat des Besitzers.

Ein Michaelis-Pferd steht dort allerdings nicht im Training, man hat den Westen als Standort gewählt. Der Deckname PT Stables kam durch die Vorliebe von Michaelis‘ Tochter Kiara zustande. „Ihr Lieblingstier ist ein rosaroter Tiger, ‚pink tiger‘ eben“, berichtete der Vater, „deshalb habe ich meinen Rennstall PT Stables genannt.“ Dass die noch nicht schulpflichtige Kiara dann auch zur Siegerehrung durfte, war nur selbstverständlich.“

Dort hatte sich nach dem Hauptrennen auch Dr. Andreas Jacobs eingefunden, doch nur als Präsident von Baden Racing. Lieber hätte er sich sicher in der Rolle des Chefs der Stiftung Gestüt FährhofStiftung Gestüt Fährhof gesehen, doch Querari, der Starter des norddeutschen Gestüts in diesem Rennen, immerhin dieses Jahr schon Gruppe I-Sieger, gab eine rätselhafte Vorstellung und endete nur im geschlagenen Feld. „Ich weiß auch nicht, was los war“, war Jockey Eddie Pedroza ratlos. Eine erste tierärztliche Untersuchung gab keinen Befund, jetzt soll der Hengst daheim in Gütersloh noch einmal genauer in Augenschein genommen werden.

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