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Großkampftag in Bad Harzburg

Autor: 

Daniel Delius

119.854 Euro werden an diesem Samstag in den neun Rennen auf der Harzburger Rennbahn als Preisgeld ausgeschüttet – Rekord in der Vereinsgeschichte, sieht man einmal von Inflationszeiten ab. Ein mit 37.000 Euro dotiertes Auktionsrennen, drei „20.000er“, die Superhandicaps, einen solchen Renntag hat es in Bündheim noch nie gegeben.

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Dementsprechend sind natürlich auch die Erwartungen der Verantwortlichen, ein hoher Wettumsatz ist programmiert, allein dreimal wird die Viererwette angeboten. Einen Besucherandrang könnte höchstens das prognostizierte Regenwetter verhindern, was in der Kommandozentrale des Rennvereins mit gewisser Skepsis gesehen wird.

Erstmals überhaupt wird in Harzburg ein Auktionsrennen angeboten, Teil einer Serie von Rennen, die vor vielen Jahren als Anreiz zum Kauf von jungen Pferden geschaffen wurden. Denn startberechtigt sind ausschließlich Dreijährige, die 2013 als Jährling bei einer Auktion der Baden-Badener Auktionsgesellschaft im Ring waren. 37.000 Euro stehen als Dotierung über dem Rennen, dafür reisen aus ganz Deutschland Trainer und Besitzer an.

Dabei ist die Angelegenheit sehr offen, nur schwer ist zu prognostizieren, wer Favorit wird. Vielleicht der auf der Auktion 160.000 Euro teure Navigator, den Andreas Wöhler für den russischen Wodka-Mogul Rashit Shaykhutdinov sattelt. „Zuletzt in Hamburg war die Strecke zu weit für ihn“, spielt Wöhler auf das schwache Abschneiden des Hengstes in einem 2200-Meter-Auktionsrennen an, „die 1850 Meter diesmal passen viel besser.“ Publikumsliebling Eddie Pedroza wird sich in den Sattel schwingen.

Ein bewährtes Pferd in diesen Rennen ist die von Andreas Löwe aus Köln in den Harz geschickt Sanandaj, deren Jockey Alexander Pietsch die Farben von Darius Racing trägt. Dahinter steht Stefan Oschmann, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung des Dax-Unternehmens Merck, einer der einflussreichsten Manager der deutschen Wirtschaft. Gewettet wird sicher auch Rabi, den Trainer-Champion Markus Klug an den Start bringt, Besitzerin Tonya Rogge ist eine Kollegin von Stephan Ahrens, sie steht dem Bremer Rennverein vor. Möglicherweise gibt es ein verspätetes Geburtstagsgeschenk für Jockey Andreas Helfenbein, der hat am Donnerstag seinen 48. Geburtstag gefeiert. Shining Rules, der Letzte aus dem Deutschen Derby, Global Love, Tina Maria, Kleopatra Kimberly – alles weitere Pferde, die in diesem offenen Rennen eine tragende Rolle spielen könnte.

Von den drei Superhandicaps ist das Erste das von der Klasse der Teilnehmer her das Interessanteste, zwei Dreijährige könnten das Salz in der Suppe sein, der aus München anreisende Berwick und der von Andreas Wöhler trainierte Nobel's Blues. „Der hat noch Luft nach oben“, glaubt der Trainer, „aber die Dreijährigen tun sich in den Handicaps in Harzburg meist schwer.“ Eddie Pedroza wiegt für diesen Ritt 55 Kilo aus, seine unterste Grenze. 

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