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Der große Chaser Denman ist abgetreten

Denman in seinem Element .... Foto: JJ Clark

Autor: 

Catrin Nack

TurfTimes: 

Ausgabe 195 vom Donnerstag, 15.12.2011

In der letzten Woche fiel der Vorhang der Karriere von Denman, einem der großen englischen Staying Chasers. Eine relativ leichte Verletzung am Vorderbein, in Vorbereitung auf seine letzte Saison im Training, machte die Entscheidung unumgänglich; Denman wird 2012 zwölf Jahre alt, so dass ein weiteres Antrainieren im nächsten Jahr wenig Sinn gemacht hätte. Die Nachricht, die Trainer Paul Nicholls am letzten Freitag via seines Betfair-Blogs und kurz darauf bei Facebook verbreitete, löste eine Welle von Sympathie-Bekundungen aus. Denman war eines der populärsten  National-Hunt-Pferdes der letzten Jahrzehnte.  „Es ist eine leichte Verletzung, aber die Zeit ist nicht auf unserer Seite. Die Entscheidung hat Besitzer Paul Barber nur ein paar Sekunden gekostet. Wir hatten viele wundervolle Tage mit ihm, der Gold Cup und sein zweiter Sieg im Hennessy stechen natürlich heraus,“ so Nicholls.

Der mächtige Fuchs Denman war ein echter Chaser im alten Stil, großrahmig, und ein gewaltiger Galoppierer. Seine Klasse deutete er gleich zu Beginn seiner Rennlaufbahn an, auch wenn Paul Nicholls von Anfang an sagte: „ Ihr werdet das Beste von ihm erst sehen, wenn er über drei Meilen und über die großen Sprünge geht.“ Und so war es auch: Denman, der zwischen Februar 2006 und März 2008 in neun Rennen in Folge ungeschlagen blieb – insgesamt gewann er bei 24 Starts 14 Rennen – gewann die Royal & Sun Alliance Chase während des Cheltenham Festivals (sozusagen der Gold Cup für Nachwuchs-Chaser) und dann 2008 den Gold Cup selber.  Hier schlug er nicht nur seinen Trainingsgefährten und Boxennachbarn Kauto Star,  er machte das Rennen zu einer Prozession. Immer in einer guten Position liegend, übernahm Jockey Sam Thomas ab der zweiten Runde das Kommando und sein williger Partner galoppierte seine Gegner einfach in Grund und Boden – „an diesem Tag hätte kein Pferd der Welt Denman schlagen können,“ befand auch Championjockey Tony McCoy in seiner Würdigung. Danach gewann Denman unter mörderischen 11stone 12 pounds (ca. 75,3 kg), dem Höchstgewicht im britischen Handicap für Hindernis-Pferde, den 2009 Hennessy Gold Cup, eine wunderbare Leistung. Denman konnte danach keine Rennen mehr gewinnen, zeigte aber in seinen verbleibenden Prüfungen viele grandiose Leistungen in der Niederlage, wie auch in den letzten beiden Cheltenham Gold Cups, in denen er zu Imperial Commander und  Long Run jeweils Zweiter wurde und jedes Mal beinahe bis zum Umfallen kämpfte, er gab einfach immer 110%, und dafür liebten ihn seine Fans.

Denmans unmittelbare Zukunft steht auch fest: Er muss in Paul Nicholls Stall in Ditcheat, einem kleinen Ort in Somerset, seinem Kumpel Kauto Star Gesellschaft leisten, da sich dieser ohne ihn grämt. „Danach werden beide im Sommer wie jedes Jahr auf die Koppel gehen, dann schauen wir weiter.“ 


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