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Gr. II-Sieger Feuerblitz (Big Shuffle) im Derby Italiano

Feuerblitz mit Robert Havlin in Hannover. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

Der originellste Vorschlag bei der sonntäglichen Expertendiskussion nach dem Erfolg von Feuerblitz in Rom war sicherlich der, bei dem Pferd umgehend einen Vaterschaftstest anzuordnen. Es könne schlichtweg nicht sein, dass ein Sohn von Big Shuffle ein Derby (click zum Rennen mit Video) gewinnt. In der Tat ist bisher sicherlich niemand auf die Idee gekommen, etwa auf die Auktion zu gehen und dort im Hinblick auf große Rennen auf Distanzen von 2000 Metern und mehr Nachkommen des ehemaliger Auenqueller Hengstes zu ersteigern. Laut der Statistik des Direktoriums waren im laufenden Jahr Söhne und Töchter von ihm im Schnitt auf einer Distanz von 1442,86 Meter unterwegs - in den vergangenen 19 Jahren wurde diesbezüglich die 1500-m-Marke nur siebenmal geknackt. Selbst sein Sohn Areion, ein exzellenter Sprinter, hat da deutlich höhere Werte und so mancher seiner Nachkommen geht zumindest als Mitteldistanzler durch, sein Sohn Go Go Gadget etwa hat das Derby in Norwegen gewonnen. Steher bei Big Shuffle, nein, die gibt es nicht. Ein Blick auf seine Black Type-Sieger fördert zumindest Turfrose zutage, die den Premio Lydia Tesio (Gr. I) über 2000 Meter gewonnen hat. Oder Kalderon, einen Listensieger über 2100 Meter, später ein erfolgreicher Hürdler in Irland. Vielleicht haben wir einen übersehen, aber viel mehr können es nicht sein. Im Deutschen Derby etwa ist wohl noch nie ein Sohn von ihm an den Start gekommen.

So ist Feuerblitz schon eine Rarität. Gezogen vom Gestüt Park Wiedingen ist er bei der BBAG-Jährlingsauktion für gerade einmal 3.000 € in den Besitz des Kärnteners Alexander Wetschko gekommen. Der erwarb damals noch die Big Shuffle-Stute Sturmwolke aus der Fährhof-Zucht und den Desert Prince-Sohn Liberio, alle drei Pferde gingen zunächst zu Markus Geisler nach Schönfeld in Österreich ins Training. Dort soll sich Feuerblitz schon bald als sehr hoffnungsvolles Pferd herauskristallisiert haben, Mitte letzten Jahres wechselten die Pferde zu Michael Figge nach München-Riem, liefen dort unter Wetschkos Stall Odin. Es gab aber bald erhebliche Probleme und Feuerblitz wechselte nach seinen vier Zweijährigen-Starts, bei denen er sich stets mit besseren Altersgefährten herumschlug, für einen vergleichsweise übersichtlichen Betrag in den Besitz des Rennstalles Eivissa. Für diesen gewann er beim Jahresdebut über 2000 Meter, war dann sehr guter Zweiter im Derby-Trial in Hannover zu Black Arrow (Teofilo), der Derbysieg in Rom war jetzt eine weitere Steigerung.

Der günstige Preis, für den Feuerblitz einst erworben wurde, lag natürlich auch darin begründet, dass seine Mutter, die wenig gelaufene Flamingo Island, damals nicht die Welt auf der Bahn hatte. Immerhin konnten Fabregas (Pentire), Fabulous Painter (Pentire) und Fausto (Big Shuffle) jeweils mehrere Rennen gewinnen. Flamingo Island wurde inzwischen von Marlene Haller gekauft und hat für diese Hengst und Stute von Areion gebracht, der zwei Jahre alte Hengst wird von Werner Baltromei trainiert, die Stute soll im Sommer auf die Jährlingsauktion der BBAG kommen. Flamingo Island stammt aus einer erfolgreichen Park Wiedinger Linie, sie ist rechte Schwester der mehrfachen Gr. II-Siegerin und Gr. II-Vererberin Flamingo Road sowie Halbschwester des Gr. III-Siegers Flamingo Paradise (Rainbow Quest). Das Stehvermögen, das Feuerblitz eigen ist, kommt natürlich von der mütterlichen Seite, weitere Details sind im Pedigree der Woche zu finden.

Logischerweise ist der Hengst über Nacht auch im Deutschen Derby ins Visier geraten. Zumindest eines ist klar: Wer auf der langen Zielgeraden in Rom mit Speed und Kampfgeist über 2200 Meter gewinnt, der sollte auch in Hamburg keine Schwierigkeiten haben.

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