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"Gentle Rider Championat" - eine erfolgreiche Premiere

Für den Tagessieger gab es eine Armbinde. www.galoppfoto.de

Autor: 

Catrin Nack

TurfTimes: 

Ausgabe 676 vom Freitag, 09.07.2021

Mit einem Tagessieg für den Derby-Siegreiter ist die erste Austragung des „Gentle Rider Championats“ am Sonntag in Hamburg-Horn zu Ende gegangen. Am letzten Meetingtag verwies Andrasch Starke, auch dank seines umsichtigen Rittes im IDEE 152. Deutschen Derby, die Konkurrenz in diesem neuen Wettbewerb auf die Plätze; Maxim Pecheur wurde Zweiter, Tommaso Scardino konnte sich Platz drei sichern. Bereits am Tag zuvor hatte es für Starke mit einem zweiten Platz in der Tageswertung zum ersten Mal fürs Podium der Siegerehrung gereicht.

„Das wurde aber auch Zeit“ lauteten seine ersten Worte, „mein Arm ist schon ganz müde vom vielen Streicheln“. Der scherzhafte Unterton kann zwei Tatsachen nicht verhehlen: Es wurde ein Denkanstoß gegeben, und alle Jockeys, auch ein Champion, haben die Challenge angenommen.  Im von Vanessa Körner (Gestüt IDEE) und Florence Le Beau (Vollblutgestüt Lindenhof) ins Leben gerufenen Championat wurden auf dem Horner Moor erstmals tagtäglich die Reiter ausgezeichnet, die durch fairen Umgang zum Pferd, aber auch anderen Reitern, auf sich aufmerksam machten. Eine mehrköpfige Jury, nicht mit der Rennleitung zu verwechseln, bewertete das Verhalten vor, im und auch nach dem Rennen.

Das Feedback – auch aus den Reihen der Jockeys – war durchweg positiv, wie Mit-Juror Filip Minarik direkt aus der Jockey-Stube berichten konnte. Anfängliche Skepsis wich der Erkenntnis, dass faires Verhalten und horsemanship endlich einmal Anerkennung brachte und wohlmöglich sogar „ein paar Dollar mehr“ in die Taschen spülte. Im Namen aller Jockeys möchte sich Minarik ausdrücklich bei den Initiatoren und allen Sponsoren bedankt. „Ich war sehr gerne Teil der Jury, es hat mir großen Spaß gemacht. Ich bin sicher, dass ein Umdenken stattgefunden hat. Die Belohnung hat natürlich nicht geschadet.“

 „Für mich ist es selbstverständlich, das Pferd vor und nach dem Rennen zu loben“ so Cecilia Müller, die es zweimal in die Platzierung schaffte „aber es ist schön, dass es auch einmal anerkannt wird“. Allgemein fiel der Jury ein unsichtigeres Verhalten, z.B. beim Aufgalopp oder an der Startstelle auf; das Augenmerk lag selbstredend nicht nur auf dem „Streicheln“. Zwei Rennvereine haben Interesse bekundet, ein entsprechendes Championat auch auf ihren Bahnen auszutragen. Gerne nimmt Vanessa Körner weitere Anfragen entgegen. Handelt es sich doch um eine Initiative, bei der es nur Gewinner gibt.

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