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Flamingo Star (Areion) überrascht im Ratibor-Rennen

Was für ein Finish - in der Mitte setzt sich der Areion-Sohn Flamingo Star mit Alexander Pietsch durch, vor Perfectionist (Eduardo Pedroza - rechts) und Beatrice (Fabrice Veron) . www.klatuso.com

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Turf aktuell

Über eine Nachnennung eines Kandidaten aus dem im Championatskampf führenden Hoppegartener Quartier von Roland Dzubasz für den Großen Preis der Wohnstätte Krefeld Wohnungs-Aktiengesellschaft - Herzog von Ratibor-Rennen (Gruppe III, 1700m, 55.000€) wurde zu Beginn der Woche viel diskutiert. Im Fokus der Spekulationen stand dabei der „WinterfavoritLimario im Besitz von Marlene Haller, der keine Nennung für das letzte Youngster-Rennen der Saison auf Gruppe-Ebene in Krefeld erhalten hatte. Am Sonntag bezog auch ein Dzubasz-Vertreter in den Farben von Marlene Haller eine Startbox im Krefelder Stadtwald, doch war es nicht Limario, sondern der ebenfalls von Areion stammende Flamingo Star, für den die Nachnennung getätigt worden war.

Als nach drei Starts noch siegloser Kandidat im neunköpfigen Feld trauten ihm die Wetter den Sprung auf die große Bühne nicht zu, der Dzubasz-Vertreter ging als vorletzter Außenseiter zu einer Quote von 174:10 ins Rennen, das sein Jockey Alexander Pietsch offensiv anging und mit dem Hoppegartener Gast schon kurz nach dem Start die Führung übernahm. Zu Beginn der Zielgeraden schien seine Uhr jedoch abgelaufen zu sein, die stets an zweiter Stelle liegende Etzeanerin Forever Beauty (Andrasch Starke) griff sofort an und zog mit ihm gleich, während aus hinteren Regionen auch der 25:10 Favorit Protectionist (Eduardo Pedroza) an der Außenseite mit viel Schwung in vordere Linie kam.

Zu diesem Zeitpunkt sprach nicht mehr viel für Flamingo Star, doch werden Rennen bekanntlich erst im Ziel entschieden. Während der Favorit aus dem Wöhler-Stall bei seinem Vorstoß nicht gerade blieb und dabei etwas von seinem Schwung verlor, kämpfte sich der bereits überlaufene Außenseiter zwischen dem außen liegenden Protectionist und der nun innen mitmischenden Französin Beatrice (Fabrice Veron), deren Besitzer Alexander Pereira das Rennen in New York am Telefon verfolgte, zurück in die Partie. Unter starken Hilfen von Alexander Pietsch , die man in Zweijährigen-Prüfungen in dieser Heftigkeit nur selten sieht und die von der Rennleitung mit einem eintägigen Reitverbot geahndet wurden, zog Flamingo Star wieder an und hatte auf Zielhöhe den nach Vergrößerung der Zielfotografie erkennbaren Vorteil einer Nasenspitze vor dem auch in der Niederlage nicht enttäuschenden Protectionist.

Eine dreiviertel Länge zurück blieb für die französische Gaststute aus dem Pantall-Quartier Rang 3 vor dem zweiten französischen Gast, dem von Jean-Pierre Carvalho für den Deutschen Stephan Hoffmeister vorbereiteten Big Memory (Antoine Hamelin). Mit Ausnahme des im Besitz von Dr. Christoph Berglar stehenden Protectionist endeten somit auf den ersten vier Plätzen ausschließlich nachgenannte Kandidaten. Rang 5 ging Gestüt Ittlingens Stellato (Jozef Bojko), der von seinem Stallgefährten Protectionist in der Zielgerade behindert worden war und per Gewinnsummenausgleich zumindest eine kleine Entschädigung erhielt. Der unglückliche Ittlinger blieb immerhin vor dem höher eingeschätzten Auenqueller Anatol Artist (Koen Clijmans), der seinen 2. Rang aus dem Winterfavoriten als Sechster in Krefeld nicht bestätigen konnte.

Der siegreiche Flamingo Star entstammt der Wiedingerin Flamingo Island, die selbst zwar bei ihren nur zwei Auftritten auf der Rennbahn den Zielrichter nie behelligte, doch als rechte Schwester der Diana-Siegerin und Derby-Dritten Flamingo Road ihren Platz in der Wiedinger Zucht sicher hatte. Doch ging ihr Stern am Zuchthimmel erst zu einem späteren Zeitpunkt auf, als sie die Wiedinger Herde bereits verlassen hatte. Auf der Baden-Badener Herbstauktion gelangte sie für bescheidene 1.800 Euro in den Besitz von Marlene Haller.

Der von Big Shuffle stammende ein Jahr ältere Halbbruder Feuerblitz, in diesem Jahr italienischer Derby-Sieger und eine konstante Größe in den Steherprüfungen auf Gruppe-Parkett, geht noch auf Wiedinger Zuchtkonto, doch die beiden danach geborenen Flamingo Island-Nachkommen, beide von Areion, führen bereits Marlene Haller als Züchterin. Die ein Jahr jüngere Schwester des frischen Ratibor-Siegers, der zunächst bei Werner Baltromei in Mülheim im Training war, bevor er nach Hoppegarten wechselte, namens Flamingo Rose wechselte auf der  BBAG Jährlingsauktion in diesem Sommer für 19.000 Euro in den Besitz von Patrick Bertermann und wird somit in den Rennfarben ihres erfolgreichen Bruders Feuerblitz laufen.

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