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Die Favoritin für den Preis der Diana wurde für 40 000 € nachgenannt

Autor: 

Daniel Delius

Die Favoritin kam erst spät in das Starterfeld. Am Montag wurde von England aus die drei Jahre Stute Hibaayeb für den Henkel Preis der Diana nach gemeldet. 40.000 € hat sich das Scheich Mohammed Al Maktoum, Kopf des rennsportlichen Unternehmens Goldolphin, dies kosten lassen. Es ist die Politik seines Hauses, für Rennen mit langfristigem Meldeschluss (für den Henkel Preis der Diana war dieser im Juni 2009) zunächst überhaupt nicht zu melden, erst kurzfristig für eine erhöhte Gebühr mutmaßlich chancenreiche Pferde zu melden. Besitzer der Stuten, die von Beginn an im Rennen waren, müssen „nur“ 4.000 € zahlen, um in dem mit 400.000 € dotierten Rennen teilzunehmen.

Die Taktik des Scheichs hat Methode. Und zeigt Erfolg. Vor knapp drei Wochen meldete er den Hengst Buzzword  im Deutschen Derby nach, er gewann.

Hibaayeb, die von Saeed Bin Suroor im englischen Newmarket trainiert wird, gehört in Europa zu den herausragenden Vertreterinnen ihrer Altersklasse. Letztes Jahr siegte sie in der Meon Valley Stud Fillies Mile (Gr. I) in Ascot, gewann dort im Juni in den Ribblesdale Stakes (Gr. II). Der Ausflug zu den Irish Oaks (Gr. I), dem dortigen Preis der Diana, endete jedoch mit einem Flop, am 18. Juli wurde sie dort in einem Feld von 15 Pferden nur Letzte. Das schwere Geläuf war überhaupt nicht nach ihrem Geschmack, weswegen ihre Umgebung eine trockene Bahn vorzieht. Godolphin-Stalljockey Frankie Dettori wird sich in den Sattel schwingen. Der 40 Jahre alte gebürtige Italiener gehört zu den Superstars der internationalen Szene. Düsseldorf war für ihn immer ein gutes Pflaster. Er hat hier 1997 mit Luso und 2002 mit Marienbard den Deutschlandpreis gewonnen.

Keine einfach zu schlagende Gegnerin also für die deutschen Stuten. Trainer Peter Schiergen aus Köln hält gleich mit einem wahren Großaufgebot dagegen. Sechs Stuten wird er an den Start bringen, an der Spitze Gestüt Wittekindshofs Elle Shadow, die mit einem aktuellen zweiten Platz aus dem Hamburger Stutenpreis an den Start kommt. Stalljockey Andrasch Starke hat sich für sie entschieden. Schiergens zweiter Mann Filip Minarik steuert Saldennähe, des Weiteren sind noch Amoya (Andreas Helfenbein), Lagalp (Andreas Göritz) und Nianga (Jiri Palik) am Start, für Nicea wurde der englische Gastjockey Martin Dwyer verpflichtet. Er kennt die Grafenberger Bahn bestens, hat dort vor zwei Jahren die German 1000 Guineas mit Briseida gewonnen. „Alle haben gut gearbeitet, wir sind guten Mutes“, erklärt Schiergen, der zur Wochenmitte mit seiner Familie noch in Bad Harzburg weilte, wo mehrere seiner Pferde an den Start gingen.

Ein starkes Aufgebot bringt auch Championtrainer Andreas Wöhler (Gütersloh) an den Start. Stalljockey Eduardo Pedroza hat seine Wahl erst in letzter Minute getroffen. Er reitet Gestüt Wittekindshofs Tech Exceed, eine weitgereiste Stute, die zuletzt in Mailand und Bratislava erfolgreich war. Sie auf schneller und tiefer Bahn gewonnen, scheint sehr kompatibel zu sein und könnte den Favoritinnen durchaus gefährlich werden. Jozef Bojko, von einem schweren Sturz letzten Samstag in Bad Harzburg (Gehirnerschütterung) schnell genesen, wird Warsaw Ballet steuern, während für Gestüt Ravensbergs Waldjagd mit Alexander Pietsch ein externer Jockey engagiert wurde.

Drei Pferde bietet auch Torsten Mundry aus Warendorf auf. Amare (Eugen Frank) hat in Düsseldorf eine erfolgreiche Generalprobe absolviert, als sie mit Warsaw Ballet, Nicea, Saldennähe, Amoya, Mountain Rose und Lagalp gleich sechs erneute Konkurrentinnen hinter sich ließ. Isantha (Yann Lerner) war immerhin Dritte im italienischen Preis der Diana, enttäuschte zuletzt aber in Hamburg in einer kleineren Prüfung. Bleibt Enora (Terence Hellier), eine chancenreiche Außenseiterin aus dem Gestüt Röttgen. Komplettiert wird das Feld von Glady Romana (Dominique Boeuf) aus dem Stall von Werner Baltromei aus Mülheim/Ruhr und der einzigen Lokalmatadorin im Rennen: Semina wird von Sascha Smrczek für den Stall Schloss Benrath gesattelt. Der Grafenberger Trainer hat immerhin den Vorjahrssieger als Reiter verpflichtet: Karoly Kerekes hat vor einem Jahr den Henkel Preis der Diana mit Night Magic gewonnen. Semina lief zuletzt als Dritte im Auktionsrennen in Hamburg ausgezeichnet, muss sich aber sicher ein gutes Stück steigern.

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