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Exzellenter Start in Keeneland

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 535 vom Freitag, 14.09.2018

Vier Tage umfasst „Book 1“ der Keeneland September Sale, die weltgrößte Auktion von Jährlingen, nach drei Tagen kann konstatiert werden: Es sieht ganz gut aus. Ein Vergleich zum Vorjahr kann insofern nicht gezogen werden, da zum wiederholten Mal das Format geändert wurde, doch sind zwanzig Zuschläge von einer Million Dollar und mehr schon ein mehr als vorzeigbares Ergebnis. „Das ist die beste Zahl seit 2007 und ein vierter Tag von Book 1 liegt ja noch vor uns“, konstatierte Geoffrey Russell, Director of Sales Operations. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 457 von 630 verkauften Jährlingen zu diesem Zeitpunkt bei 366.166 Dollar, bei einer minimal gesunkenen Verkaufsrate. Im vergangenen Jahr war „Book 1“ nur über einen Tag gegangen, „Book 2“ über drei. An diesen vier Tagen hatte der Schnitt bei 288.000 Dollar gelegen.

Nach acht Jahre währender Abstinenz war auch Scheich Mohammed wieder einmal bei dieser Auktion anwesend und das machte sich natürlich beim Kaufverhalten von Godolphin bemerkbar. 19 Jährlinge für insgesamt 15.840.000 Dollar erwarb sein Unternehmen in den ersten drei Sessionen. Shadwell Estate Company Ltd., die Operation seines Bruders Hamdan Al Maktoum, ersteigerte in diesem Zeitraum ebenfalls 19 Jährlinge, für 12.345.000 Dollar. Coolmore in Person von M.V. Magnier war mir vier Käufen zwar quantitativ nicht ganz in diesen Regionen unterwegs, doch kostete dieses Quartett auch insgesamt 5.275.000 Dollar. Von den global operierenden Investoren ist zudem Phoenix Thoroughbreds mit zehn Zuschlägen für knapp vier Millionen Dollar zu erwähnen, der China Horse Club war mit diversen Partnern unterwegs.

Eine besondere Erfolgsgeschichte wurde bislang bei der Auktion von den Nachkommen aus dem ersten Jahrgang des Triple Crown-Siegers American Pharoah geschrieben. 33 seiner bisher verkauften Jährlinge erlösten über 15 Millionen Dollar, damit führt er in der Summe die Hengste-Statistik an. Im Schnitt pro Zuschlag liegen allerdings War Front (838.438$), Tapit (675.526$), Curlin (564.474$), Medaglia d’Oro (520.625$) und Empire Maker (502.813$) vor ihm.

Coolmore war es vorbehalten, den bisherigen Salestopper zu erwerben. 2,4 Millionen Dollar zahlten die Iren für einen Sohn von War Front aus der Streaming (Smart Strike), die zweijährig die Hollywod Starlet Stakes (Gr. I) für sich entscheiden konnte, hier ihren zweiten Nachkommen präsentierte. Die zweite Mutter ist Halbschwester der Champion-Stute Rags to Riches (A P Indy). „War Front hat für uns eine ganze Serie von guten Pferden gebracht“, sagte M.V. Magnier zu dem Kauf, „und die Mutterlinie ist hervorragend. Es war nur logisch, dass wir an ihm interessiert waren. Er wird jetzt nach Irland gehen.“

Auch Scheich Mohammed war in höheren Preisregionen bei einem War Front-Nachkommen erfolgreich. Für 1,75 Millionen Dollar erwarb Godolphin eine Schwester von Nyquist (Uncle Mo), Champion-Zweijähriger von 2015 und Kentucky Derby (Gr. I)-Sieger im Jahr darauf. Er steht als Deckhengst auf der Maktoum-eigenen Jonabell Farm in Kentucky. „Sie ist großartig gezogen, sieht herausragend aus, wurde als Renn- und spätere Zuchtstute gekauft“, sagte Trainer John Gosden, der den Kaufzettel unterschrieb. Sie wird nach Europa gehen, wobei ein künftiger Trainer noch nicht genannt wurde.

2,2 Millionen Dollar zahlte Godolphin für einen Sohn von American Pharoah, wobei Coolmore Unterbieter war. Es dürfte schon einige Jahre her sein, als sich diese beiden Branchenriesen letztmalig um ein Pferd gestritten haben und am meisten dürfte sich Anbieter Peter O’Callaghan darüber gefreut haben. Denn er hatte den Hengst vergangene November an gleicher Stelle für 400.000 Dollar gekauft, „mein teuerster Fohlenkauf überhaupt“, berichtete er, doch es hatte sich gelohnt. Die Mutter Kindle (Indian Charlie) konnte auf Gras und auf Sand in Kalifornien Stakes-Rennen über kurze Distanzen gewinnen. „Der Prinzipal mochte ihn und er hat ihn letztlich gekauft“, sagte John Gosden in Bezug auf Scheich Mohammed.

Aber auch amerikanische Käufer waren an den ersten Tagen nicht untätig. Oxo Equine LLC, das Unternehmen von Larry Best, ersteigerte einen Curlin-Hengst für 1,8 Millionen Dollar. Seine Mutter gewann immerhin drei Gr.-Rennen und verdiente auf der Bahn annähernd 900.000 Dollar. Am Mittwoch ersteigerte Best sogar den Tages-Salestopper, als er einen American Pharoah-Sohn aus einer mehrfachen Gr.-Siegerin für 1,4 Mio. Dollar kaufte.  

Einigen Hype hatte es erwartungsgemäß im Vorfeld um einen von Will Take Charge stammende Halbbruder zum diesjährigen Triple Crown-Sieger Justify (Scat Daddy) gegeben. Doch so ganz schien der Hengst die Auguren nicht überzeugt haben, er verließ bei 1,75 Millionen Dollar unverkauft den Ring.  

Die Keeneland September Yearling Sale, die 75. Mal stattfindet, umfasst 13 Sessionen und schließt am Sonntag, 23. September.


Keeneland September Sales - Salestopper nach drei Sessionen

PferdAnbieterKäuferPreis
H.v. War Front-StreamingHill 'n' Dale MV Magnier $2.400.000 
H., v. American Pharoah-KindleWoods Edge FarmGodolphin $2.200.000 
H., v. Curlin-Molly MorganStonestreet  Oxo Equine $1.800.000 
St., v. War Front-Seeking GabrielleHinkle FarmsGodolphin$1.750.000
St., v. Tapit-Miss Macy Sue Taylor Made Sales Don Alberto Corporation 

$1.400.000

H., v. Uncle Mo-Secret Bridie Harrison Mike Ryan 

$1.400.000

H., v. American Pharoah-BsharpsonataSierra Farm Oxo Equine $1.400.000 

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