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Die deutsche Zucht in Royal Ascot

Oriental Fox, hier ein Archivfoto von 2014. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 373 vom Donnerstag, 25.06.2015

Es dauerte bis zum allerletzten Rennen des Meetings in Royal Ascot, bis auch die deutsche Zucht endlich zum Zuge kam. Verantwortlich für den Treffer war der sieben Jahre Oriental Fox (Lomitas) im Besitz des Schweizers Markus Gräff. Mit Joe Fanning im Sattel gewann er die über 4300 Meter führenden Queen Alexandra Stakes, das längste Flachrennen in England, souverän mit sieben Längen Vorsprung und bescherte zumindest den Buchmachern einen erfreulichen Abschluss der Woche. Denn der klare Favorit, der aus Irland angereiste Wicklow Brave (Beat Hollow) kam nur auf den vierten Platz.

Der von Mark Johnston trainierte Oriental Fox war fast ein Jahr nicht am Start gewesen. Eine Fraktur, die er bei seinem Besitzer in der Schweiz auskurierte, zwang ihn zu einer Pause. Es war sein erst vierter Sieg. Gewonnen hat er dreijährig noch für Uwe Ostmann in Baden-Baden, er wechselte später zu Carmen Bocskai in die Schweiz, wo er in Avenches erfolgreich war. In der Obhut von Mark Johnston holte er sich 2013 das Cesarewitch Trial, war vergangenes Jahr Dritter in den Sagaro Stakes (Gr. III) und Fünfter im Ascot Gold Cup (Gr. I).  

Doch schon der vierte Tag in Royal Ascot hatte für die deutsche Zucht Einiges zu bieten. Den aus der vom Gestüt Wittekindshof gezogenen Elle Galante (Galileo) stammenden Balios (Shamardal), Sieger in den King Edward VII Stakes (Gr. II), haben wir an anderer Stelle genauer abgehandelt. Bemerkenswert war sicher der dritte Platz von Elegant Supermodel (Lope de Vega) in den Albany Stakes (Gr. III) für zweijährige Stuten. Sie stammt aus der Zucht des Gestüts Ammerland, war bei der BBAG-Jährlingsauktion für 13.000 Euro in den Besitz von Theresa Marnane gekommen. Für Trainer Jean-Pierre Perruchot gewann sie in Frankreich Ende Mai innerhalb von fünf Tagen zwei Rennen in Chateaubriant und Lyon-Parilly, die jetzige Platzierung ist natürlich eine enorme Steigerung.

Ein weiterer BBAG-Kauf, allerdings vor zwei Jahren, war Vive ma fille (Doyen). Die rechte Schwester des mehrfachen Gruppe-Siegers Vif monsieur kam in der Queen‘s Vase (LR) über 3200 Meter auf Rang vier, verpasste nach langer Führung nur durch Wegbrechen in der Zielgeraden eine bessere Platzierung. Die aus der Zucht von Ursula Herberts stammende drei Jahre alte Stute, die 14.000 Euro gekostet hatte, wird von Mark Johnston trainiert, sie war bei erst wenigen Starts Siegerin über 2400 Meter in Lingfield und dreimal auf Handicap-Ebene Zweite. 

Gezogen vom Gestüt Görlsdorf ist der vier Jahre alte Wallach Fun Mac (Shirocco). Der bislang dreifache Sieger belegte in den mit 19 Pferden besetzten Ascot Stakes, einem über 4000 Meter führenden Handicap, Platz zwei. Der Sieger, der enorm gewettete Clondaw Warrior (Overbury), der von Ryan Moore geritten wurde, gehört einer vierköpfige Damenriege, zu der auch die Ehefrau von Hindernisjockey Ruby Walsh zählt. Fun Mac war als Jährling bei Tattersalls für 22.000gns. in den Stall von Trainer Hughie Morrison gekommen. 

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