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Deutsche Linien bei Fohlenauktion gefragt

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 597 vom Freitag, 06.12.2019

Es war nicht ganz das Feuerwerk des Vorjahres, als sich die Tattersalls December Foal Sale zu einem neuen Rekord aufschwang, doch nach vier Tagen sprang, was den Schnitt pro Zuschlag anbetraf, das zweitbeste Resultat aller Zeiten heraus. Beim Gesamtumsatz wurde zum ersten Mal seit 2012 die Marke von 30 Millionen gns. verfehlt, doch lag dies auch am numerisch nicht ganz so starken Angebot.

Wie immer war der Freitag der umsatzstärkste Tag. Den Höchstpreis von 600.000gns. erzielte ein von Tweenhills angebotener Frankel-Sohn, Erstling der Simple Verse (Duke of Marmalade), Siegerin in den British Champions Fillies/Mare Stakes (Gr. I) und im Doncaster St. Leger (Gr. I). Den Zuschlag bekam Qatar Racings Fahad Al Thani, der einige Tage zuvor Vater einer Tochter geworden ist. Sein jüngster Kauf, bei dem Philipp von Stauffenberg Unterbieter war, war allerdings die Auflösung einer Partnerschaft, Al Thani war Co-Züchter des Pferdes, die Mutter war bereits in seinen Farben gelaufen.

Woodford Thoroughbreds, ein Unternehmen von Lincoln Collins und John Sykes aus den USA, war als Käufer mehrfach in höheren Regionen unterwegs. 440.000gns. investierten sie in eine Invincible Spirit-Stute, rechte Schwester der Black Type-Siegers Music Box und Ektihaam. Nicht wesentlich günstiger war für 400.000gns. eine von Joe Hernon und Dr. Klaus Schulte im Castletown Stud gezogene Sea The Stars-Stute aus der nicht gelaufenen Amazone (Adlerflug). Diese hat mit Apadanah (Holy Roman Emperor) und Ancona (Amaron) bereits zwei in diesem Jahr listenplatziert gelaufene Töchter auf der Bahn, sie stammt aus der Schlenderhaner Familie von Alson (Areion). „Die Fohlen gehen in das Mount Coote Stud nach Irland und sollen entweder hier oder in den USA im kommenden Jahr erneut in den Ring kommen“, erklärte Collins, der mit seinem Partner auch noch einen Lope de Vega-Hengst für 230.000gns. erwarb. John Sykes ist ein in Florida beheimateter Unternehmer, dessen Digital-Service 60.000 Mitarbeiter weltweit hat.

Einen herausragenden Verkauf konnte das Gestüt Etzean verbuchen. Der von der Zuchtstätte angebotene Kingman-Hengst aus der zweifachen Gr.-Siegerin Monami (Sholokhov) ging für 340.000gns. an die beiden Pinhooker David Cox und Mick Flanagan, ein sicher sportlicher Preis für ein Pferd, das im kommenden Jahr möglichst mit Gewinn wieder verkauft werden soll. Die aktuellen starken Leistungen seiner zwei Jahre alten Schwester Miss Yoda (Sea The Stars) dürften geholfen haben, sie war in Westerberger Farben zweimal erfolgreich und Zweite in den Zetland Stakes (Gr. III). Eine von Amaron stammende Jährlingsstute aus der Monami ist bei der BBAG Jährlingsauktion in den Besitz des Stalles Mandarin gekommen, sie hat eine Box bei Andreas Wöhler bezogen.

Lord und Lady Webbers Watership Down Stud zahlte 360.000gns. für eine Frankel-Tochter der in Frankreich listenplatziert gelaufenen Sivoliere (Sea The Stars). Sie ist allerdings nicht für einen Wiederverkauf vorgesehen, sondern langfristig für einen Einsatz in der eigenen Zucht. Etwas teurer war mit 375.000gns. ein Invincible Spirit-Sohn, den sich Violet Hesketh und Mimi Wadham von WH Bloodstock sicherten. Immerhin handelt es sich dabei um einen rechten Bruder des mehrfachen Gr.-Siegers Invincible Army, der im kommenden Jahr als Deckhengst im Yeomanstown Stud in Irland aufgestellt wird.

Zurückhaltender als sonst agierte diesmal Godolphin, das im vergangenen Jahr bei dieser Auktion noch zwei der drei Top-Lots ersteigert hatte. Das waren Nachkommen von Dubawi, der diesmal nur mit einem einzigen Nachkommen vertreten war. Da war eine aus Ittlinger Zucht stammende Tochter der Gr. III-Siegerin Daytona Bay (Motivator), die über das Newsells Park Stud angeboten wurde, wo sie die letzten acht Wochen verbracht hatte. Es wird sich hier wohl um ein Foalsharing gehandelt haben. Für 300.000gns. ging sie an Eugene Daly von Madison Bloodstock. Teuerster der Godolphin-Käufe war der eines Oasis Dream-Sohnes aus der Listensiegerin Besotted (Dutch Art), er kostete 320.000gns.  

Philipp von Stauffenberg war zwar mehrfach ein vergeblicher Bieter, aber zweimal kam er am Donnerstag und Freitag doch zum Zuge. Einen rechten Bruder des zweijährig auf Listenebene erfolgreichen Enjazaat (Acclamation) erwarb er für 120.000gns. Er dürfte ebenso im kommenden Jahr in einem Auktionsring erscheinen wie ein Zoffany-Hengst, rechter Bruder der guten Who’s Steph, die immerhin drei Gr.-Rennen gewinnen konnte. Er kostete 130.000gns. Auf Ronald Rauscher wurde für 65.000gns. eine Fastnet Rock-Stute geschrieben. Sie ist eine Halbschwester des Listensiegers Greatwood (Manduro) aus einer Schwester des mehrfachen Gr. I-Siegers Fame and Glory (Montjeu) aus der Grimpola-Familie.

 

 Tattersalls December Foal Sale

PferdAnbieterKäuferPreis
H., v. Frankel-Simply VerseTweenhills David Redvers BS600.000gns.
St., v. Invincible Spirit-LiscuneBryanstown HouseWoodford Thoroughbreds440.000gns.
St., v. Sea The Stars-AmazoneCastletownWoodford Thoroughbreds400.000gns.
H., v. Invincible Spirit-RajeemTinnakill HouseWH Bloodstock375.000gns.
St., v. Frankel-SivoliereEuropean Sales ManagementC Gordon Watson360.000gns.
St., v. Frankel-Bella NoufTweenhillsG C Bloodstock350.000gns.
St., v. Sea The Stars-Golden ReignNorelands D R Bloodstock350.000gns.
H., v. Sea The Stars-NeamourBrook StudShadwell Estate Co.340.000gns.
H., v. Kingman-MonamiGestüt EtzeanBaroda Stud340.000gns. 

 

 Tattersalls December Foal Sale

 20192018
Angeboten921969
Verkauft663 681 
Umsatz29.338.300gns.34.924.757gns. 
Schnitt44.251gns.51.285gns. 

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