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Deutsche Linie bringt Arqana den Umsatz

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 202 vom Donnerstag, 16.02.2012

Der vierbeinige Nachlass von Sylvia Wildenstein sorgte bei der ersten Auktion in diesem Jahr in Frankreich, der Vente Mixte von Arqana am vergangenen Montag in Deauville, gleich zu Beginn des Tages für die besten Umsätze. So gab es trotz des qualitativ der Jahreszeit angemessenen bescheidenen Angebotes bei allen relevanten Zahlen ein Plus gegenüber dem Vorjahr. Doch ist es sicher verfehlt, daraus einen Trend für die kommenden Monaten abzuleiten. Arqana-Chefmanager  Eric Hoyeau stellte den mit hohen Prozentsatz der verkauften Pferde (78 %) und die Internationalität des Auditoriums heraus. "Wir hatten Käufer von Nordafrika bis Indien, jeder ist zu seinem Recht gekommen", kommentierte er.

413.500 € erlösten die elf Pferde aus dem ehemaligen Wildenstein-Besitz, die auch sämtlich einer insbesondere über Hindernisse sehr erfolgreichen Familie angehören. Den Höchstpreis von 85.000 € erzielte die allerdings im Vorjahr nicht gedeckte Mutterstute Nickelle (Sagamix), eine Listensiegerin und Gr. III-Platzierte auf der Flachen sowie Listensiegerin über Hürden. Sie ging an Thierry Delegues Yes Agency. Der britische Agent James Delahooke ersteigerte im Kundenauftrag für 65.000 € die Mutterstute New Destiny (Highest Honor) und für 55.000 € die drei Jahre alte Stute Natsuke (Chichicastenango), eine Tochter der Salestopperin Nickelle. 70.000 € zahlte Ghislaine Bozo von Meridian International für die zehn Jahre alte Mutterstute New Saga (Sagamix), die wie alle Wildenstein-Mutterstuten im vergangenen Jahr nicht gedeckt wurden. New Saga ist über Hindernisse listenplatziert gelaufen.

Aus züchterischer Sucht ist interessant, dass diese so erfolgreiche Familie, deren wichtigster Protagonist der erstklassige Steepler Nickname (Lost World) ist, Sieger u.a. in der Paddy Power Chase (Gr. I) in Leopardstown/Irland, deutsche Wurzeln hat. Die Linie geht auf die 1965 gezogene Nordenburg ( Birkhahn) zurück, die Ende der Sechziger Jahre in den Farben von Besitzertrainer Helmut Motzkau einige Rennen gewann, nach Frankreich exportiert wurde, wo sie über ihre Tochter Neomenie (Rheffic) eine bis heute wichtige Linie begründete. Nordenburg, eine Schwester des guten Siegers Nibelung (Botticelli) geht auf die einflussreiche Stute Numen (Lycaon) zurück. Sie kam später noch einmal nach Deutschland zurück, stand in der Zucht von August Feldmann, doch blieb sie hierzulande bedeutungslos.  
Auch das teuerste Auktionspferd außerhalb des Wildenstein-Lots hat deutsche Verbindungen. Die drei Jahre alte Stellavera (Anabaa), die vom Haras de Saint-Arnoult angeboten wurde, stammt aus der Pitpit (Rudimentary), ist eine Halbschwester des Gr. III-Siegers Peligroso (Trempolino) aus der Familie des klassischen Siegers  Precious Boy ( Big Shuffle). Der Agent Robert Nataf ersteigerte sie im Auftrag eines irischen Klienten für 62.000 €. Die schon zum wiederholten Mal in einem Auktionsring erschienene Mensa Sonne ( Monsun), die vom La Motteraye Consignement angeboten wurde, erzielte 23.000 €. Die ehemalige Wittekindshoferin kam tragend von Lawman (Invincible Spirit) zum Verkauf, die Agence Fips bekam den Zuschlag.
Aus deutscher Sicht gab es eine Reihe von Käufen und Verkäufen zu verzeichnen. Der Düsseldorfer Trainer Sascha Smrczek unterschrieb zweimal den Kaufzettel. Bei 12.000 € fiel der Hammer, als die sechs Jahre alte, nicht gelaufene Ex-Schlenderhanerin Sadiola (Tiger Hill) im Ring war. Sie ist tragend von Sinndar (Grand Lodge), stammt aus der Schwarzgold-Linie und der unmittelbaren Familie des vorjährigen Gr. II-Siegers Sommerabend (Shamardal). 11.000 € kostete die vier Jahre alte Riquita (High Chaparral) aus dem Stall von Carlos Lerner. Sie hat im vergangenen Jahr gewonnen, ist eine Schwester der Listensiegerin und Listenvererberin Polygreen (Green Tune). Ralf Ernst erwarb für 3.000 € einen Jährlingshengst von Creachadoir.
Markus Münch trennte sich für 4.500 € von dem Wallach Fierce Storm (Monsun) und für 7.000 € von der Stute Wells Tigress (Tiger Hill), wobei Letztere an den Agenten Axel Donnerstag ging. Aus dem Rennstall von Sascha Smrczek wurde der dreijährige Hengst Jefferson Avenue (Whipper) für 3.000 € verkauft. Die Familie von Wutzeline vertritt aus der Hachtsee-Zucht Wild Temptation (Green Tune), die aus dem Stall von Werner Baltromei heraus für gerade einmal 1.000 € abgegeben wurde.

Arqana Vente Mixte

 20122011
Angeboten261244
Verkauft204165
Umsatz1.627.500 €943.500 €
Schnitt7.978 €5.718 €

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