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Deckplan Gestüt Hachtsee

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 555 vom Freitag, 15.02.2019

Ein Gruppe- und Listensiege sowie Erfolge von Zweijährigen, mit denen man sich berechtigte Hoffnungen in größeren Rennen 2019 machen kann – das war kurz gefasst die Bilanz des Gestüts Hachtsee in der Saison 2018. Wobei auch nicht verschwiegen sollte, dass Hachtsee auch Züchter von Wutzelmann ist, dem erfolgreichsten Hindernispferd des vergangenen Jahres.

Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts ist das Gestüt Hachtsee in Bayern gegründet worden, es wird jetzt in zweiter Generation geführt, auf einen eigenen Deckhengst hat die Familie Norman stets verzichtet, selbst wenn die Herde inzwischen eine beachtliche Größe angenommen hat. Aber im eigenen Besitz steht Tai Chi, seit Beginn seiner zweiten Karriere im Gestüt Ohlerweiherhof stationiert und der wird in diesem Jahr wieder bestens unterstützt, wie er überhaupt auf vielen Deckplänen auftaucht. Auch mit Ankäufen von Tai Chi-Nachkommen, siehe Scapina, hat Hachtsee teilweise nicht schlecht gelegen.

Nicht mehr im Rennstall ist Taraja, die mit einem Rating von 91,5kg eingestellt wurde. Sie hat in Hamburg die Mehl Mülhens-Trophy (Gr. III) gewonnen, war jeweils Zweite im Soldier Hollow-Diana Trial (Gr. II) und im Großen Preis der Mehl Mülhens-Stiftung. Sie geht auf Reisen, nach Coolmore zu Masrercraftsman, einem „proven sire“. Als solcher kann auch Tamayuz bezeichnet werden, ein Shadwell-Hengst in Irland. Ihn sucht mit Scapina die zweite prominente Maidenstute auf. Die Tai Chi-Tochter hat ein GAG von 90kg, sie war im Frühjahr in Dortmund im Großen Preis der Sparkasse (LR) über 1200 Meter erfolgreich, hat auch noch mehrere Listenplatzierungen in ihrem Rekord.

Im Rennstall ist man mit den Dreijährigen möglicherweise für bessere Aufgaben gerüstet. Ivanka (Dabirsim), Tochter der Irresistable, hat sich mit ihrem dritten Platz im Preis der Winterkönigin (Gr. III) bereits in der Spitzengruppe des Jahrgangs etabliert. Das könnte auch den Hengsten Ladykiller (Kamsin), Zweiter im BBAG-Auktionsrennen in München, aus Karlshofer Zucht stammend, und Peppone (Pastorius) zugetraut werden, Letzterer war sehr imponierend beim bislang einzigen Start in Hannover erfolgreich. Diese drei stehen bei Andreas Wöhler im Training, ein größeres Lot betreut zudem Henk Grewe, auch Andreas Suborics, Henri Devin in Frankreich und erstmals Sarah Steinberg arbeiten mit Hachtsee-Pferden. Das Pre-Training wird wie gewohnt auf dem Ohlerweiherhof durchgeführt.

Mit acht Stuten wird in diesem Frühjahr Tai Chi bedient.  Argannza stammt aus der Zucht des Aga Khan, ihre Mutter ist eine Schwester des Grand Prix de Paris (Gr. I)-Siegers und Deckhengstes Montmartre (Montjeu). Mit der in Frankreich für Hachtsee gezogenen Armance (Tai Chi), Listensiegerin im Oktober in Hannover, hat sie sich hervorragend eingeführt, ein Jährlingshengst hat Kendargent als Vater.  Be My Million ist eine Erwerbung aus Frankreich. Sie ist eine Schwester des Gr.-Siegers und Deckhengstes Bathyrhon (Monsun) und der Listensiegerin Beiramar (Monsun), die nächste Mutter ist Halbschwester des Deckhengstes Banyumanik (Perugino).  Donna Christina ist eine nicht gelaufene Schwester des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Durban Thunder (Samum) und der Mutter des Zweiten aus dem Winterfavoriten Django Freeman (Campanologist). Eine Jährlingsstute stammt von Samum ab.

Die Schlenderhanerin Ituila ist zweifache Siegerin, sie ist eine Schwester des Gr. I-Siegers und Nachwuchsdeckhengstes Ito (Adlerflug). Ihr zwei Jahre alter Sohn Iwanow (Tai Chi) steht bei Henk Grewe, im Jährlingsalter ist ein Pastorius-Hengst. La Poesie war Siegerin und zweimal Dritte in Listenrennen. Ihr Bruder Le Miracle (Monsun) hat mit dem Sieg im Prix du Cadran (Gr. I) einen ganz großen Treffer für Hachtsee gelandet, viele Platzierungen kamen hinzu, so ein dritter Platz im Ascot Gold Cup (Gr. I). Ihr zwei Jahre alter Sohn Le Magnifique (Kamsin) steht bei Andreas Wöhler. La Sirenetta konnte nur einmal an den Start gebracht werden. Die Schwester von La Poesie hat als Erstling einen Hengst im Jährlingsalter von Power gebracht.

Princess Kaiulani war bei nur zwei Starts Siegerin, junge Nachkommen von Soldier Hollow und Outstrip sind im Rennstall, ein Jährlingshengst hat Intello als Vater. Zambuka, deren Mutter den Prix du Cadran (Gr. I) gewonnen hat, zwei Black Type-Sieger auf der Bahn hatte, war Siegerin. Sie hat sich mit dem veranlagten, leider verunglückten Zirconic Star (Samum) bereits bestens eingeführt, danach kam Zoriana (Jukebox Jury), eine Spitzenstute im Osten Europas. Die Zweijährige Zamrud (Samum) steht bei Sarah Steinberg, eine Jährlingsstute heißt Zabivaca (Pastorius).

Neben Tai Chi wird eine interessante Mischung von nationalen und internationalen Deckhengsten herangezogen. Adlerflug wird passenderweise von einer Schlenderhanerin besucht, Iphigenia, die Ende 2014 bei Arqana 30.000 Euro kostete, was für eine Monsun-Stute aus dieser Familie nicht zu viel gewesen sein sollte. Sie hat bisher ausschließlich Stuten gebracht, eine dreijährige Dabirsim-Stute steht bei Henk Grewe, eine ein Jahr jüngere Camelot-Tochter bei Sarah Steinberg.

Zu Amaron nach Etzean geht Tadai, die Siegerin ist. Die Schwester von Tai Chi und Taraja war bisher noch nicht sehr glücklich, ihr einziger bisheriger Nachkomme ist ein Jährlingshengst von Outstrip. Ihre Mutter Taita, die auch die nach Australien verkaufte listenplatziert gelaufene Takenja (Dubawi) gebracht hat, ist sicher eine der Kronjuwelen der Hachtsee-Zucht. Ihr derzeit jüngster Nachkomme ist der zwei Jahre alte Thorin (Soldier Hollow), den Henk Grewe trainiert. Taita geht wie im Vorjahr zu Counterattack. Ihre junge Tochter Tamara wurde ungeprüft eingestellt und reist zu Kingston Hill nach Coolmore. Der zweimalige Gr. I-Sieger ist dieses Jahr mit seinem ersten Jahrgang auf der Bahn vertreten.

Anodin, ein Bruder der großen Goldikova, hatte bereits mit seinem ersten Jahrgang 2018 ein starkes Jahr, weswegen das Haras du Quesnay die Decktaxe flott von 6.000 auf 15.000 Euro erhöhte. Einen Gr. III-Sieger hatte er bereits auf der Bahn. Seine Partnerin A Moi wurde 2013 bei Arqana erworben. Sie ist Schwester des Grand Prix de Paris (Gr. I)-Zweiten Ampere (Galileo), die Mutter war zweifache Gr. I-Siegerin in den USA und geht auf die große Trillion (Hail to Reason) zurück, deren Nachkommen mit Triptych (Riverman) an der Spitze weltweit höchst erfolgreich waren und sind. Henri Devin trainiert zwei junge Töchter von ihr, die drei Jahre alte Akela (Authorized) hat bei ihrem bisher einzigen Start gewonnen, im November in Fontainebleau, zweijährig ist eine Tochter von Australia.

Der neue Fährhofer Deckhengst Helmet wird von den deutschen Züchtern offensichtlich gut angenommen, er steht auf mehreren bisher veröffentlichten Deckplänen. Zu ihm geht die wenig geprüfte Irresistable, sie kommt aus Schlenderhan, nicht jedoch aus der Yonne-Familie, sondern aus der des Derbysiegers Ilix. Sie ist Schwester der Gr.-Sieger Idealist (Tiger Hill) und Imonso (Monsun), hat aktuell die erwähnte Ivanka auf der Bahn. Im Jährlingsalter ist Irish Hill (Kingston Hill).

Aus der Zucht des Gestüts Höny-Hof kommt Salve Sardegna, die gewonnen hat und sich mehrfach platzieren konnte, Als Enkelin der großartigen Salve Regina aus einer vorzüglichen Mutterlinie ist sie für die Zucht allemal interessant. In ihrem zweiten Jahr in Hachtsee reist sie zu Lord of England. An Outstrip besitzt Hachtsee ein Deckrecht. Der Gr. I-Sieger hat diese Saison seinen ersten Jahrgang auf der Bahn. Seine Partnerin Amour Beaute ist nicht gelaufen. Sie ist eine Schwester zu drei Siegern aus einer großen Schlenderhaner Familie, die in jüngerer Zeit durch den Melbourne Cup (Gr. I)-Sieger Almandin (Monsun) in den Schlagzeilen war. Ihr Erstling ist der Jährlingshengst Ardeshir (Isfahan).

Dass Pivoline den weiten Weg zu Pastorius nach Frankreich antritt, ist nur logisch. Denn ihr Sohn Peppone (Pastorius) gewann im Herbst in Hannover wie ein besseres Pferd. Sie hat noch mehr interessante Nachkommen im Rennstall, den beim einzigen Start in Frankreich erfolgreichen, vierjährigen Petit Demon (Dabirsim) und den zwei Jahre jüngeren Prince of Thorns (Tai Chi), ein Jährlingshengst hat Excelebration als Vater. Pivolines Tochter Petite Duchesse, die in der Zucht mit Stuten von Tai Chi und New Approach gestartet ist, geht zum Aga Khan-Hengst Zarak.

Sea The Moon wird in diesem Jahr zahlreiche Stuten aus deutschen Gestüten decken. Dazu gehört auch Late Show, deren Erstling ein Jährlingshengst von Charm Spirit ist. Die Mutter Hydro Calido (Nureyev) hat den Prix d’Astarte (Gr. II) gewonnen, acht Sieger hat sie auf der Bahn gehabt. Sie ist Schwester der Gr. I-Sieger Exit to Nowhere (Irish River) und Coup de Genie (Mr. Prospector), die zweite Mutter der vorjährigen Prix de Diane (Gr. I)-Siegerin Senga (Blame). Aus der Familie kommt auch Maxios (Monsun).

 

ADLERFLUG (2004), v. In The Wings – Aiyana v. Last Tycoon (Gestüt Schlenderhan)

Iphigenia (2008), v. Monsun  - Iphianassa v. Selkirk

 

AMARON (2009), v. Shamardal – Amandalini v. Bertolini (Gestüt Etzean)

Tadai (2011), v. Dai Jin – Taita v. Big Shuffle

 

ANODIN (2010), v. Anabaa – Born Gold v. Blushing Groom (Haras du Quesnay/FR)

A Moi (2009), v. Elusive Quality – Amorama v. Sri Pekan, trgd. v. Dabirsim

 

COUNTERATTACK (2012), v. Redoute’s Choice – Kisma v. Snippets (Gestüt Karlshof)

Taita (2004), v. Big Shuffle – Tamarita v. Acatenango

 

HELMET (2008), v, Exceed and Excel – Accessories v. Singspiel (Gestüt Fährhof)

Irresistable (2010), v. Monsun – I go bye v. Don’t Forget Me, trgd. v. Tai Chi

 

KINGSTON HILL (2011),v. Masrercraftsman – Audacieuse v. Rainbow Quest (Coolmore Stud/GB)

Tamara (2016), v. Dabirsim – Taita v. Big Shuffle, Maiden

 

LORD OF ENGLAND (2003), v. Dashing Blade – Loveria v. Los Santos (Gestüt Etzean)

Salve Sardegna (2014), v. Soldier Hollow – Salve Haya v. Peintre Celebre, trgd. v. Helmet

 

MASTERCRAFTSMAN (2006), v. Danehill Dancer – Starlight Dreams v. Black Tie Affair (Coolmore Stud/IRL)

Taraja (2015), v. High Chaparral – Taita v. Big Shuffle, Maiden

 

OUTSTRIP (2011), v. Exceed and Excel – Asi Siempre v. El Prado (Dalham Hall Stud/GB)

Amour Beaute (2013), v. King’s Best – Adrastea v. Monsun, trgd. v. Tai Chi

 

PASTORIUS (2009), v. Soldier Hollow – Princess Li v. Monsun (Haras de la Hetraie/FR)

Pivoline (2003), v. Pivotal – Lady Glitters v. Homme de Loi, nicht ged.

 

SEA THE MOON (2011), v. Sea The Stars – Sanwa v, Monsun (Lanwades Stud/GB)

Late Show (2013), v. Authorized – Hydro Calido v. Nureyev, Stutfohlen  v. Tai Chi, 31.1.

 

TAI CHI (2009), v. High Chaparral – Taita v. Big Shuffle (Gestüt Ohlerweiherhof)

Argannza (2010), v. Sinndar – Artistica v. Spectrum, trgd. v. Kamsin

Be My Million (2013), v. Zamindar – Be My Lady v. Be My Guest, trgd. v. Counterattack

Donna Christina (2010), v. Silvano – Donna Alicia v. Highland Chieftain, trgd. v. Tai Chi

Ituila (2009), v. Tertullian – Iota v. Tiger Hill, trgd. v. Adlerflug

La Poesie (2006), v. Pentire – L’heure bleue v. Kendor, trgd. v. Tai Chi

La Sirenetta (2013), v. Samum – L’heure bleue v. Kendor, Stutfohlen  v. Outstrip, 7.2.

Princess Kaiulani (2010), v. King’s Best – Pivoline v. Pivotal, nicht ged.

Zambuka (2007), v. Zieten – Mercalle v. Kaldoun, trgd. v. Australia

 

TAMAYUZ (2005), v. Nayef – Al Ishq v. Nureyev (Derrinstown Stud/GB)

Scapina (2014), v. Tai Chi – Sunshine Story v. Desert Story, Maiden

 

ZARAK (2013), v. Dubawi – Zarkava v. Zamindar (Haras de Bonneval/FR)

Petite Duchesse (2012), v. Dai Jin – Pivoline v. Pivotal

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