Drucken Redaktion Startseite

Cheltenham: Starke Form von Arctic Fire

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 308 vom Donnerstag, 20.03.2014

Die Nachwuchs-Hürdler Broughton (Teofilo) und Irving (Singspiel) konnten die hohen Erwartungen nicht erfüllen, doch gab es aus Sicht der deutschen Zucht durchaus positive Akzente beim Festival in Cheltenham. Der von der Stiftung Gestüt Fährhof gezogene The Giant Bolster (Black Sam Bellamy) war im Gold Cup nur einer Dreiviertellänge hinter dem Sieger Lord Windermere (Oscar) hervorragender Dritter, in den Vorjahren hatte er in diesem Rennen die Plätze vier (2013) und zwei (2012) belegt, seine Gewinnsumme beträgt inzwischen rund €400.000.

Eine starke Vorstellung gab der fünf Jahre alte Arctic Fire (Soldier Hollow) im mit 28 Pferden besetzten County Handicap Hurdle (Gr. III), in dem er eine halbe Länge von Lac Fontana (Shirocco) geschlagen Rang zwei belegte. Der Wallach aus dem Stall des Iren Willie Mullins sollte Steigerungspotenzial haben, von ihm dürfte man noch mehr sehen. Es ist ein Pferd mit interessantem Werdegang. Gezogen von Uwe Grüning aus Soltau ist er das vierte Fohlen der Adelma (Sternkönig), deren Erstling der mehrfache Sieger Ange d'Azur (Slickly) war. Für nur €3.000 wurde Arctic Fire bei der BBAG-Jährlingsauktion 2010 von Crispin de Moubray für den Écurie Drost ersteigert. Bei seinem einzigen Start in Frankreich dreijährig gewann er in Le Pin au Haras ein 2200-m-Rennen mit zehn Längen Vorsprung. Wenige Wochen später erwarb ihn Pierre Boulard im Auftrag von Mullins für €110.000 bei Arqana in Deauville. In Irland debutierte er im Oktober 2013 erfolgreich über Hürden in Tipperary, war vor Cheltenham nach einem verunglückten Start in Gr. I-Hürdenrennen Dritter bzw. Vierter.

Bei der BBAG waren auch seine rechten Geschwister: Der jetzt drei Jahre alte Aurelio Real ging für €11.000 an Christoph Holschbach, er hat letztes Jahr das BBAG-Auktionsrennen in München gewonnen, besitzt eine Derby-Nennung. Die jetzt zwei Jahre alte Arctic Lady wurde über Chris Richner letzten Oktober für €11.000 nach Ungarn verkauft.

Zumindest einmal tauchte der Name Germany aber doch in der Siegerliste von Cheltenham auf: Sein Sohn Faugheen gewann das Neptune Investment Management Novice Hurdle, der dritte Festival-Sieger für den Vererber nach Captain Cee Bee und Tiger Cry. Germany (Trempolino) wurde von Bruno Schütz für Jaber Abdullah trainiert, war eines der besten Grand Prix-Pferde der 90er Jahre. 1995 gewann er mit Frankie Dettori im Sattel das Dr. Poth-Bayerische Zuchtrennen (Gr. I) und den Grossen Preis von Baden (Gr. I). Der 1991 geborene Hengst stand zuletzt als National Hunt-Stallion im Woodlands Stud in Irland, dort ging er im Dezember 2013 ein.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90