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Aufgalopp 751

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 751 vom Freitag, 13.01.2023

Eine der Statistiken, die insbesondere in Großbritannien und in Irland immer mit besonderem Interesse analysiert werden, ist die der Hengste mit dem ersten Jahrgang. In den Umfragen zum Jahresbeginn wird bei mutmaßlichen Experten stets nach einer Prognose nach dem künftigen “freshman”-Champion gefragt. Denn der Fokus liegt gerade in diesen Ländern auf einer schnelleren Amortisation auf den Rennbahnen. Schon in gut zwei Monaten beginnt dort die Zweijährigen-Saison, auch in Frankreich, wobei da das Thema aber irgendwie nicht ganz so wichtig ist. Auf den Inseln wird die ganze Saison sehr genau verfolgt, welcher Hengst mit seinen Nachkommen besonders gut aus den Startlöchern kommt. Dem Thema widmen wir uns auch in dieser Ausgabe. Manche aufgehenden Sterne verglühen schnell wieder, andere bleiben nachhaltig, Mehmas mag aus der jüngeren Vergangenheit ein Beispiel sein. Vom Start weg stellte er Sieger, dabei ist es geblieben. 

In Deutschland ist das schon lange eher ein Randthema. Die Zahl der Zweijährigen-Rennen ist in den letzten Jahren sukzessive zurückgegangen, die Trainer agieren weitaus vorsichtiger, ernsthaft geht es kaum vor August los. Dass etwa beim Derbymeeting in Hamburg ein Schwung von guten Nachwuchsrennen auf dem Programm stand, ist Historie. Ein eigentlich erstaunliches Phänomen, denn Koryphäen der Vergangenheit gingen da ganz anders zu Werke. Acatenango, eines der besten Rennpferde in der deutschen Turf-Historie, gab zweijährig an einem 2. Juni sein Debüt. Über 1000 Meter in Hannover, es liefen 13 Pferde, er wurde Zehnter. Zwei Wochen später gewann er sein erstes von 16 Rennen in Bremen. Wohlgemerkt im Juni. Der frühe Beginn war also keineswegs ein Nachteil für das Pferd. Und sein Trainer war der große Heinz Jentzsch.

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