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Aufgalopp 750

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 750 vom Freitag, 06.01.2023

2023 wird, daran besteht eigentlich kein Zweifel, ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr für das Land, was dann auch den deutschen Galopprennsport einschließt. Die immer schon existierende Kluft zwischen Besitzern und Züchtern auf der einen und den Rennvereinen auf der anderen Seite dürfte eher größer werden. Die Interessenlage ist klar: Den Besitzern flattern im Wochentakt sachlich begründete Preiserhöhungen von Trainern, Transporteuren, Futtermittelhändlern, Hufschmieden ins Haus. Da ist das Ende sicher noch nicht erreicht. Der Ruf nach Rennpreiserhöhungen ist laut, doch stehen auf der Gegenseite die Rennvereine, die von hohen Personal- und Energiekosten betroffen sind. Kostendeckende Veranstaltungen sind ohne Unterstützung von außen nahezu unmöglich, allerdings wird es auch auf dem Sponsorensektor schwierig werden. Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Kennziffern stimmen nachdenklich, jeder mag sich selbst ein Urteil dazu bilden.  

Dabei ist das Produkt gut. Bundesweite aussagekräftige Zuschauerzahlen existieren zwar nicht, dazu scheinen viele Veranstalter nicht in der Lage zu sein, aber die Wettumsätze entwickeln sich nicht unerfreulich und, gute Witterung vorausgesetzt, stimmt der Besuch. Der Kunde will aber auch anständig behandelt werden, und daran mangelte es 2022 auf vielen Bahnen. Wettschalter waren unzureichend besetzt, es sind oft Caterer am Werk, die kaum Personal vorhalten und teilweise astronomische Preise verlangen. Wer zwanzig Minuten anstehen muss und dann für eine kleine Flasche Wasser 4,50 Euro bezahlen muss, kommt nicht wieder. 130 Renntage sind für 2023 vorgesehen, eine sehr übersichtliche Zahl. Doch dann muss auch jeder ein Highlight sein: Für Besitzer, Trainer, alle Aktiven. Und für die Besucher. Lange Schlangen mögen großes Interesse dokumentieren. Auf die Rennbahn gehören sie trotzdem nicht.

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