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Aufgalopp 677: Zu den Zweijährigen-Rennen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 677 vom Freitag, 16.07.2021

Warum, so die Frage eines Rennbahnbesuchers am Sonntag, habe man die Zweijährigen-Rennen in Mülheim und Hannover nicht zusammengelegt? Einmal drei, einmal fünf Starter, dies sei doch etwas mager und kein Angebot an die Wetter. Zumindest ist es ein Angebot an die Besitzer und Trainer, die das, wie mehr und mehr in den letzten Jahren zu beobachten, sehr zögerlich annehmen. Deshalb muss die Frage anders gestellt werden: Warum laufen in der jüngeren Vergangenheit immer weniger Zweijährige in Deutschland? Ein Blick auf die Handvoll an Rennen für den Nachwuchs 2021 zeigt, dass  eine Trainerin ihre Zweijährigen sogar schon zweimal gesattelt hat. Anna Schleusner-Fruhriep, von der man das bei allem Respekt nun wirklich nicht gedacht hat. Erfolgreich war sie auch schon.

In Großbritannien gibt es seit einigen Tagen schon die ersten Handicaps für Zweijährige. An so etwas ist im Kalender des deutschen Rennsports nicht zu denken, doch ist schon auffällig, wie zurückhaltend agiert wird.Acatenango, ein späterer Superstar, begann seine Karriere zweijährig an einem 2. Juni in Hannover. Und wurde bei dreizehn Startern Zehnter. Andere spätere Grand Prix-Pferde waren in jungem Alter auch nicht gerade selten unterwegs.

Dabei sind im Moment in Deutschland zum Stichtag 1. Juli 538 Zweijährige im Training, ein Wert, der seit 2012 nahezu konstant ist und der als erfreulich zu bezeichnen ist. Allerdings wird seitens Tierschützern immer wieder vorgehalten, dass im Galopprennsport zu früh angefangen wird. Denen kann jetzt vorgehalten werden, dass sich immer mehr Besitzer und Trainer Zeit mit den jungen Pferden nehmen. Was am Ende in einer schwierigen Diskussion auch ein gutes Argument sein kann.

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