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Aufgalopp 626: Ein Derby ohne Zuschauer ...

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 626 vom Freitag, 10.07.2020

Das Derby ist das Derby. Ob vor null Zuschauern oder vor 41.111. Die wurden am 4. Juli 1993 registriert, als erstmals überhaupt eine genaue Zählung in Hamburg-Horn durchgeführt wurde. Wobei in der jüngeren Vergangenheit bundesweit im Rennsport eher zu Schätzungen übergegangen wurde. Die, die damals gekommen waren, sahen das „Jahrhundert-Derby“ mit den Erstplatzierten LandoMonsun und Sternkönig.

An diesem Sonntag wird alles ganz anders sein. Wer sich in den letzten Wochen auf einer deutschen Rennbahn aufgehalten hat, wird ahnen, wie schwierig es sein wird, auch nur ein wenig Atmosphäre zu entfachen. Einige hundert Menschen werden vor Ort sein, Aktive, Besitzer, Renn-Club-Mitglieder. Mehr nicht. Selbst der Bürgermeister darf nicht zum Derby kommen, er wäre ja ein normaler Besucher und die finden eben keinen Einlass. Man mag das alles übertrieben finden, zumal zeitgleich im französischen Deauville beim dortigen Renntag nach vorliegenden Informationen bis zu 5.000 Zuschauer zugelassen werden und das in einem Land, das mit der Corona-Pandemie viel größere Probleme hatte. Man muss die Maßnahmen nicht unbedingt verstehen und auch nicht gut heißen, doch muss man sie akzeptieren. Immerhin ist es dem Hamburger Renn-Club gelungen, ein kompaktes Meeting auf die Beine zu stellen, dem Vernehmen auch durchaus gut gesponsert und das ist vorerst das Wichtigste. Und das Preisgeld im Derby ist geblieben, auch das verdient Respekt, denn in den führenden Rennsportnationen sind auch die Klassiker teilweise radikal gekürzt worden. Hätte man in Hamburg auch machen können, hat man aber nicht. Es ist gut, dass das Derby weiter dort gelaufen wird. Am Sonntag und auch noch 151 Jahren. Zu hoffen bleibt, dass im kommenden Jahr wieder eine fünfstellige Zahl von Menschen auf die Bahn kommen kann.

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