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Aufgalopp 602

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 602 vom Freitag, 24.01.2020

Man kann trefflich darüber diskutieren, wie wichtig eine letztlich virtuelle Rangliste von Rennpferden am Ende eines Jahre ist, erstellt von den Handicappern. Aber das jetzt vorgelegte internationale Ranking bringt schon einen Eindruck, wie gut die Saison war, insbesondere im Vergleich zu den Jahren zuvor. Beim Jahrgang 2017 ist die Situation eindeutig: Pinatubo, der Godolphin-Hengst, ist der herausragende Crack, mit einem Rating von 128 steht er meilenweit über der Konkurrenz, die Erwartungen sind groß. Und in dieser Kategorie gab es auch die besten Resultate für Pferde aus deutscher Zucht: Rubaiyat, Wonderful Moon (je 112) und Alson (111) nehmen durchaus prominente Plätze ein, was zu Hoffnungen Anlass gibt.

Die ist aber auch notwendig, denn bei den älteren Kandidaten sieht es weniger aufregend aus. Ohnehin wird der Jahrgang 2016 weltweit schwach bewertet, das Rating von 123 für den Spitzenreiter Sottsass ist das niedrigste der letzten Jahre. Laccario hat es mit 115  gerade noch auf das Tableau geschafft. Die besten Pferde der Welt waren 2019 nach der Meinung der Handicapper Crystal Ocean, Enable und Waldgeist – alle bekamen die Marke von 128 zudiktiert. Ein deutsches Pferd sucht man in dieser Aufstellung vergebens. Wer sollte es denn auch gewesen sein, in einer Grand Prix-Saison mit vielen bitteren Niederlagen? Dass am Ende bei der Ehrung der Champions für Waldgeist mit Dietrich von Boetticher und Andreas Jacobs deutsche Züchter auf dem Podium standen, gereicht diesen zur Ehre, aber es ist leider nicht gelungen, den Hengst für die hiesige Vollblutzucht zu sichern.

Ein Trost mag sein, dass ein Ranking theoretisch ist. Die Antwort wird halt hat immer auf dem Platz gegeben.

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