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Aufgalopp 586

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 586 vom Freitag, 20.09.2019

In der guten alten Zeit wurden Deckhengste, wenn sie denn syndikatisiert wurden, in vierzig Anteile gesplittet. Was auch Sinn machte, denn mit dieser Zahl galt ein Hengst als ausgebucht, mehr Stuten bekam er nicht. Es waren auch nicht mehr da. Irgendwann aber wurde das alles gesprengt. Es gab erste Bücher im dreistelligen Bereich, einhergehend mit der gestiegenen Zahl an Zuchtstuten, in Europa insbesondere in Irland. Heute ist es so, dass Top-Hengste um die 150 Stuten im Jahr decken, in der Hinderniszucht ist in der Spitze sogar die doppelte Zahl an der Tagesordnung, was auch daran liegt, dass noch im Spätsommer gedeckt wird. Bei einem späteren Hindernispferd, das frühestens mit drei Jahren in den Rennbetrieb einsteigt, spielt das Geburtsdatum halt nicht unbedingt eine wichtige Rolle.

Jetzt hat der Jockey Club in Nordamerika bekannt gegeben, dass man in Erwägung ziehe, die Zahl der Stuten pro Hengst auf 140 zu beschränken. 2019 wurden 27 Prozent der Mutterstuten in den USA von einem Hengst gedeckt, der über 140 Partnerinnen hatte. Der Jockey Club glaubt, dass dies eine zu starke Konzentration auf zu wenige Hengste sei, diese ungute Entwicklung soll gestoppt werden. Die Reaktionen darauf waren eher negativ, fürchten doch die Hengsthalter um ihre Einnahmen. Man solle es jedem selbst überlassen, wie viele Stuten er zu seinem jeweiligen Hengst lässt. Eine Regulierung von oben wird nicht gerne gesehen, denn die Geschäfte mit den Stars der Branche läuft halt gut.

In Deutschland greift so eine Regelung ohnehin nicht. Einen Hengst, der über 140 Stuten deckt, hat es in der Geschichte der hiesigen Vollblutzucht hat es noch nie gegeben.

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