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Aufgalopp 580

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 580 vom Freitag, 09.08.2019

13.634.947 Euro gab es 2018 im deutschen Galopprennsport  an Rennpreisen und Prämien zu gewinnen. Im ganzen Jahr. 20 Millionen Dollar beträgt das Preisgeld am 29. Februar 2019 im Saudi Cup auf dem King Abdulaziz Racetrack in Riyadh in Saudi-Arabien. 20 Millionen. In einem Rennen. Über 1800 Meter auf Sand, gewöhnlichem Sand, kein Tapeta oder Polytrack. Also Sand wie in Dortmund oder Neuss und wenn man mal ganz theoretisch denkt, dann könnte sogar ein Spezialist für den dortigen Kurs in Riyadh laufen, denn das auf 14 Starter limitierte Rennen ist offen für alle, kein Einladungsrennen, kein „Pegasus“ oder „Everest“, bei dem das Preisgeld durch extrem hohe Nennungsgebühren nur umverteilt wird.

Saudi-Arabien, so stellten die Verantwortlichen bei einem Medientermin dieser Tage in den USA klar, solle damit auf die Landkarte des internationalen Rennsports gebracht werden, man wolle ein „leading player“ in der Szene werden. Im Rahmenprogramm soll es weitere internationale Rennen geben, bezahlt würdealles, für Besitzer, Trainer und Jockeys. Woher das Geld kommt, möchte man besser gar nicht wissen, doch das hinterfragt auch in Dubai oder Katar niemand. Eindeutig ist es auch eine politische Ansage in einer fragilen Region, in dem sich die Staaten mit ihren fragwürdigen Regierungsformen untereinander nicht grün sind, wo man nicht miteinander sondern gegeneinander arbeitet. Eine Tradition als Rennsportland hat Saudi-Arabien ohnehin nicht, sie soll geschaffen werden, als Testimonial wurde denn auch gleich Frankie Dettori präsentiert, der die Bahn in Riyadh in höchsten Tönen lobte und der dann wohl auch Ende Februar dort in den Sattel steigen wird. Auf welchem Pferd auch immer, denn so ganz scheint die vierbeinige Zielgruppe noch nicht definiert zu sein. Doch bei dem Preisgeld wird es sicher ein volles Feld geben.  

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