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Aufgalopp 573

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 573 vom Freitag, 21.06.2019

In den englischen Medien wurden vor einigen Wochen Luftbilder vom Derbytag in Epsom veröffentlicht, von diesem Jahr und von einem Tag vor einigen Jahren. Insbesondere im Innenraum, in dem stets eine Art Kirmes stattfindet, waren diesmal im Vergleich zu früher große Lücken zu sehen. Die Veranstalter sprachen zwar von 100.000 Zuschauern, doch das dürfte kaum der Wahrheit nahe kommen. Auch das Französische Derby, der „Jockey Club“, hatte 2019 keineswegs gewaltigen Zuschauerandrang zu verzeichnen.

Das Großereignis an sich scheint nicht mehr von so übergeordnetem Interesse zu sein, es ist das gesamte Event, das die Menschen anzieht. Der Tag des Prix de Diane etwa, in Frankreich glamourös inszeniert: Ein hochklassiges Beiprogramm kommt zum sportlichen Highlight dazu. Und auch in Royal Ascot stimmt in diesen Tagen das Gesamtpaket, die sportliche Abwechslung.

Das Derby in Epsom war zudem nicht unbedingt eine Herausforderung für den Wetter, bei 13 Startern, davon sieben aus einem Stall. Hochspannung ist anders. Ein ähnlicher Fall ist vom sportlichen Standpunkt das Derby in Frankreich geworden. Den Namen des Siegers hatte man vorher eigentlich noch nie gehört und so ganz kann man nicht glauben, dass es sich bei Sottsass, so heißt das Pferd, um einen künftigen Superstar handelt.

Das Publikum geht inzwischen nicht unbedingt zum Rennen, um gezielt die vierbeinigen Stars zu sehen. In Deutschland ist es ähnlich. Der besucher- und umsatzstärkste Tag war der Donnerstag. Am Sonntag, als immerhin der „Grand Prix“ gelaufen wurde, war die Resonanz eher enttäuschend, selbst wenn die Temperaturen extrem hoch waren.  Es genügt halt dann doch nicht mehr, nur ein paar hochklassige Pferde um die Wette laufen zu lassen.

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