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Aufgalopp 572

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 572 vom Freitag, 14.06.2019

Diesen Sonntag findet in Chantilly im Rahmen des Prix de Diane der Prix Longines Future Racing Stars statt. Aus ganz Europa werden Nachwuchsreiter zu diesem prestigeträchtigen Wettbewerb anreisen, nur aus Deutschland nicht. Es gibt schlichtweg keine. Die aktuelle Nummer eins der Statistik, der Niederländer Gijs Snijders, ist gesperrt und hat ohnehin gerade angekündigt, seine Ausbildung beenden zu wollen. Und dahinter? Nur vier Nachwuchsreiter sind in Deutschland 2019 überhaupt geritten, gewonnen haben Luca Murfuni, der für den Beruf eigentlich zu schwer ist, und die gerade verletzte Anneke Ketzer.

Der Blick auf die männlichen Amateurrennreiter zeigt ein ähnliches Dilemma: Vincenz Schiergen ist in seiner Altersklasse eigentlich Alleinunterhalter, vor ihm in der Statistik stehen derzeit die Ex-Profis Kevin Woodburn, der seinen Beruf mit Rentner angibt, und Marc Timpelan, auch nicht mehr der Jüngste. Von unten kommt: nichts. Bei den weiblichen Pendants sieht es zumindest etwas besser aus, Lilli-Marie Engels wechselt demnächst ins Profilager, eine erfreuliche Bereicherung und man sollte jetzt schon hohe Wetten darauf tätigen, dass sie im kommenden Jahr Deutsche Meisterin beim Nachwuchs wird.

Ein durchaus löbliches Unterfangen zur Nachwuchsförderung ist der Junior-Cup im Südwesten, doch wird dieser dadurch konterkariert, dass die dortigen Rennen ohne Rennleitung gelaufen werden. Was bis vor Kurzem weitgehend unbekannt war. Doch wie kann eine junge Nachwuchskraft bei Fehlern korrigiert werden, wie kann ihr geholfen werden, wenn in einem Rennen etwas nicht glatt lief? Eine Rennleitung kann das nicht sein, denn sie ist ja gar nicht da. Dann sollte man solche Rennen doch gleich lassen. Nachhaltig können sie in dieser Form nicht sein.

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