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Aufgalopp 364: Zum Sterben der Buchmacherläden

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 364 vom Donnerstag, 23.04.2015

Nehmen wir eine Stadt wie Düsseldorf: Vor zwanzig Jahren hat es dort rund ein Dutzend Buchmacherläden diverser Unternehmen gegeben. Dieser Tage wird wieder ein Traditionsladen geschlossen, drei, vier Geschäfte gibt es noch, sie sind dem Vernehmen nach auch teilweise gefährdet. Die Gründe für die Schließungen sind vielfältig, die Läden wurden oft zu schlecht geführt, gegen besser aufgestellte, reine Fußballwettläden konnte teilweise nicht konkurriert werden. Das Geschäft lief halt nicht mehr. Und ständig gab es Probleme mit den Lizenzen, gerade in Nordrhein-Westfalen wollen die Kommunen die Innenstädte am liebsten komplett wettannahmestellenfrei haben. Es würde besser in das Stadtbild passen.

Doch die Kunden, die beim Buchmacher verkehrten, waren und sind oft auch Rennbahnbesucher. Wer dort auf Pferde wettet, will dies auch vor Ort live erleben. Natürlich dienen diese Geschäfte häufig der besseren Altenbetreuung, aber sie sind auch Kommunikationszentren des Rennsports. Vielleicht nicht mehr so wie vor zwanzig, dreißig Jahren, aber eine Rolle als Multiplikatoren ist ihnen nicht abzusprechen. Die individuellen Lizenzen, die es für diesen Berufsstand noch gibt, sind an zwei Händen abzuzählen und auch German Tote tut sich schwer, diese Lücke zu schließen, auch wenn es dazu Willenskundgebungen gibt. Erste Kooperationen mit Sportwetten-Anbietern gibt es bereits, sie scheinen dem Vernehmen auch zu funktionieren.

Sicher gibt es nicht wenige Entscheidungsträger des Rennsports, die Buchmacher für die Grundlage allen Übels halten. Sie würden nur in die eigenen Taschen wirtschaften und dem Sport nichts zurückgeben. Wenn es sie irgendwann gar nicht mehr gibt, was in vielen großen Städten bereits der Fall ist, fehlen aber indirekte Werbeträger für den Rennsport

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