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Aufgalopp 292: Zum kuriosen "Fall Berlin Berlin"

Da war die Welt noch in Ordnung ... Berlin Berlin mit Andreas Helfenbein nach dem Sieg im IDEE Hansa-Preis. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 292 vom Donnerstag, 21.11.2013

Ob der Sieger oder die Siegerin des Hansa-Preises 2013 bis zur nächsten Entscheidung des Rennens im Sommer 2014 feststeht, ist nicht unbedingt sicher. Die Rennleitung des Hamburger Renn-Clubs hat zwar dieser Tage die Siegerin Berlin Berlin wegen des Nachweises eines unerlaubten Mittels disqualifiziert, doch muss das längst noch nicht das Ende der Geschichte sein. Revision ist zulässig und man würde sich keineswegs wundern, wenn sich irgendwann sogar ein Zivilgericht mit der Angelegenheit beschäftigt. Dabei ist die zu lösende Problematik ziemlich simpel. Unstrittig ist, dass Berlin Berlin bei ihrem Start in Hamburg unter dem Einfluss des Mittels Omeprazol-Sulfid gelaufen ist. Das Direktorium hat die Disqualifikation abgelehnt, da, so damals die Presseinfo, "die Bewertung der Analysen durch das Institut für Biochemie der Sporthochschule Köln zu dem Ergebnis führte, dass ein positiver Befund im Sinne der Rennordnung nicht festzustellen ist." Die Rennleitung, die in einem solchen Fall laut Rennordnung noch bis zu fünf Jahre (!) später antreten kann, sieht es anders, sie gab einem Protest der Besitzerin des Zweitplatzierten Runaway statt. Eine genaue Begründung gab es jedoch nicht - die Überlegungen der Stewards sind halt nicht öffentlich, sehr wohl wäre dies aber eine mögliche Revisionsverhandlung.

Als im Vorfeld des Starts von Berlin Berlin in Hannover einem dpa-Artikel von einem "Pferd unter Dopingverdacht" die Rede war, reagierte der Galopper-Dachverband mit einer empörten Presseinformation, in der von "unvollständigen und damit irreführenden Darstellungen" die Rede war, die Stute stehe "nicht unter Dopingverdacht." Davon kann ja jetzt wohl keine Rede mehr sein. So gesehen dürfte der Spruch der Rennleitung im Direktorium nicht unbedingt Freude ausgelöst haben. Fortsetzung folgt.  

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