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Aufgalopp 284: Zur Entscheidung der Rennleitung beim 51. Preis von Europa

Der 51. Preis von Europa endete mit einer diskussionswürdigen Entscheidung: Die beiden Führenden Meandre (außen) und Empoli wurden disqualifiziert der Drittplatzierte Vif Monsieur, hier an dritter Position zum Sieger erklärt. www.klatuso.com - Klaus-Jörg Tuchel

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 284 vom Donnerstag, 26.09.2013

Gut, dass wir nicht in Indien sind. Dort pflegen Rennbahnbesucher, wenn Sie denn mit den Entscheidungen der Stewards oder den Rennausgängen eher nicht zufrieden sind, schon einmal tätlich gegen die beteiligten Aktiven zu werden. Oder sie zünden gleich die Tribüne an. Ist nicht passiert am letzten Sonntag in Köln, die Menschen sind nur nach Hause gegangen, in Scharen, nach dem Preis von Europa. Weil sie nicht verstanden haben, was da passiert ist. Dass da zwei Pferde, die in einem knappen Finish den Sieger unter sich ausgemacht hatten, plötzlich auf den Plätzen drei und vier landeten. Dass ein völlig unbeteiligtes Pferd, reell geschlagen Dritter, nun auf einmal Sieger geworden war. All dies wegen der Behinderung eines Pferdes, das am Ende satte zwei Längen hinter dem Drittplatzierten Vierter war. Entschieden in einer insbesondere für den als Ersten eingekommenen Meandre quälend langen Prozedur, während der er, aus welchen Gründen aus immer, viele Minuten vor der Tribüne kreiste.

Gerade das Kölner Publikum, jung, teilweise neu, mit den Usancen weniger vertraut, reagierte entsprechend. Für die öffentliche Wahrnehmung verheerend, das Echo des Auslandes war einhellig negativ, Verschwörungstheorien machten die Runde, auch wenn nicht alle für ihre Berichte als Illustration einen Blindenhund wählten, wie ein tschechisches Internetportal.

Die damit angesprochene Rennleitung hat nicht einmal einen Fehler gemacht, es ist möglicherweise nicht auszuschließen, dass Earl of Tinsdal doch noch Dritter geworden wäre. Eventuell, vielleicht. Mit viel Phantasie. Ein Gummiparagraph, der dringend der Überprüfung bedarf, schon seit geraumer Zeit. Das ist dann auch die Botschaft nach diesem unglücklichen Rennen, das viele weniger erfahrene Rennbahnbesucher verprellt haben dürfte: Das Regelwerk muss international vereinheitlich werden. Da gehören England und Frankreich aber auch an den Tisch, denn selbst dort sind die Rennordnungen, was Störungen beim Rennverlauf anbetrifft, teilweise sehr unterschiedlich

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