Drucken Redaktion Startseite

Aufgalopp 262: Zum Doping-Fall im Godolphin-Stall

Ein Doping-Fall erschüttert seinen Godolphin-Stall: Sheikh Mohammed bin Rashid al Maktoum mit seiner Frau, Princess Haya of Jordanien, Präsidentin der Internationalen Reiterlichen Vereinigung. www.galoppfoto.de - Frank Sorge                al Maktoum und dessen Sohn Hamdan bin Mohammed al Maktoum. www.galoppfoto.de - Verknüpfung

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 262 vom Donnerstag, 25.04.2013

Bei uns wäre eine solche Meldung allenfalls eine Randnotiz im Sportteil gewesen, in England hat es den Rennsport in seinen Grundfesten erschüttert: Ganz offensichtlich sind im Stall von Godolphin-Trainer Mahmood Al Zarooni flächendeckend und nachhaltig Pferde mit Mitteln behandelt worden, die nicht einmal Veterinäre in ihren Koffern mit sich führen. Es sind Anabolika, wie man sie in einem solche renommierten Stall keineswegs vermuten würde. Und wenn in ersten Reaktionen von einem "Irrtum" die Rede ist, kann das nur eine Schutzbehauptung sein. Warum nur sollte ein Pferd, auch wenn es möglicherweise nicht läuft, so etwas verabreicht bekommen? Medizinische Gründe hat das sicher nicht.

Scheich Mohammed steht fraglos vor der größten Herausforderung bezüglich seiner rennsportlichen Unternehmungen. Noch vor wenigen Wochen hat er seinen Vertreter im Breeders' Cup Board zurückgezogen, da er mit der Entscheidung, unverändert Lasix bei den Rennen für ältere Pferde zuzulassen, nicht einverstanden war. Und seine Ehefrau Haya hat als Präsidentin der Internationalen Reiterlichen Vereinigung eine harte Anti-Doping-Politik vertreten. Da passt es nicht zusammen, dass gleichsam unter seinen Augen von seinen engsten Mitarbeitern eifrig mit verbotenen Mitteln hantiert wurde. Die drastische Strafe ist zumindest ein Ausrufungszeichen der Aufsichtsbehörde.

Wie lange keine Pferde aus den Moulton Paddocks, wo die Zarooni-Pferde in Newmarket stationiert sind, an den Start gehen, ist gar nicht abzusehen. Gerade jetzt, wo die Saison richtig in Gang kommt, ist dies nicht nur für den englischen Rennsport ein enormer Verlust. Schon wird spekuliert, dass Scheich Mohammed sein Engagement möglicherweise deutlich zurückschrauben wird. Das wäre wirklich kaum zu kompensieren.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90