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Aufgalopp 161: Erfolgsmeldungen von den Rennbahnen

Großer Zuspruch auch in Magdeburg. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 161 vom Donnerstag, 21.04.2011

Wer sich am Wochenende auf einer deutschen Rennbahn aufhielt, kann nicht ernsthaft daran glauben, dass es sich um eine Sportart in der Krise handelt. Am Sonntag in Hoppegarten wurde der Sieger eines, bei allem Respekt, eher unbedeutenden Altersgewichtsrennen gefeiert, als ob er gerade das Derby gewonnen hätte. Die Nationalhymne (die ungarische natürlich!) wurde gespielt, der Jockey des Siegers musste noch vor dem Zurückwiegen in so viele Mikrofone sprechen wie selten zuvor. Halt der übliche Overdose-Hype. Doch auch tags zuvor war die Veranstaltung in Magdeburg, eine Rennbahn, der vor nicht allzu langer Zeit das baldige Ableben prophezeit worden war, voll wie lange nicht mehr, der Umsatz konnte sich sehen lassen. Auch in der mutmaßlichen Provinz wird gut gearbeitet, selbst wenn keine ungarischen Kultpferde oder mögliche Derbyaspiranten an den Start kommen.

Der Tenor aus Köln ist jedoch ein anderer. Es werden Untergangszenarien beschworen, die Tonart wird zunehmend ruppiger, in Interviews wird vor Diffamierungen des sportpolitischen Gegners, wenn er denn angeblich einer ist, nicht zurückgeschreckt. Ob das der richtige Weg ist? Mehr stille Diplomatie in den Hinterzimmern der Politik wäre wohl angebracht. Die Holzhammermethode muss nicht die richtige sein, was inzwischen wohl auch in die Köpfe der Verantwortlichen vorgedrungen ist. Besser wäre es, mit Hilfe einer strukturierten Öffentlichkeitsarbeit Erfolgsmeldungen zu produzieren. Wenn die Rennveranstaltungen dieses Jahr ständig hohe vierstellige Besucherzahlen und sogar Umsatzzuwächse generieren, ist das durchaus wert, einem breiteren Publikum und somit möglichen Sponsoren mitgeteilt zu werden. Sollte man nur irgendwann in die Hand nehmen.

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