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Arqana: Siyouni und Adlerflug in den Schlagzeilen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 641 vom Freitag, 23.10.2020

Fünf Tage umfasst die diesjährige Jährlingsauktion von Arqana im Oktober, ein deutlich größeres Format als sonst, da man dem südwestfranzösischen Auktionshaus Osarus Obdach gewährt. Die für die dortige im September vorgesehene Jährlingsauktion angemeldeten Pferde kamen jetzt in Deauville in den Katalog, was die Zahl der Angebote deutlich erhöhte. Doch dadurch wurden die Interessenten keineswegs abgeschreckt, auch nicht durch die hohen Corona-Fallzahlen in Frankreich.

Wie immer war der erste Tag der vermeintlich stärkste, wobei die Schlagzeilen dem Écurie Monceaux und dem Aga Khan-Deckhengst Siyouni gehörten. Das Unternehmen brachte gleich drei Söhne von Siyouni unter die höchsten sechs Zuschläge.

Den Höchstpreis von 525.000 Euro erzielte nicht unerwartet ein Siyouni-Sohn der Prudente (Dansili) aus der Familie der Gr.-Siegerinnen Magic Wand (Galileo) und Chicquita (Montjeu). Ein derart hoher Preis ist auf einer Oktober-Auktion von Arqana noch nie gezahlt worden. Der Erstling der Mutter, ein Galileo-Sohn, brachte letzten Sommer bei Arqana 1,5 Millionen Euro, er steht inzwischen in Japan. Al Shaqab, das Unternehmen der Al Thani-Familie zeigte sich am Eröffnungstag der Auktion ohnehin sehr investitionsfreudig, 13 Jährlinge wurden nur bei dieser Session für 1.384.000 Euro ersteigert. Wie schon bei den Auktionen zuvor wurden, einmal abgesehen von dem Siyouni-Hengst, eigene Hengste wie Al Wukair, Ectot, Shalaa und Zelzal unterstützt. 

Aus der Familie des Salestoppers kommt ein anderer Siyouni-Hengst, Bruder der Prix de Lutece (Gr. III)-Siegerin Paix (Muhaarar). Er ging für 210.000 Euro an den in England trainierenden Franzosen David Menuisier, er handelte im Auftrag eines australischen Besitzers. Der dritte „Siyouni“, Sohn einer Galileo-Schwester zu einer Reihe von Black Type-Pferden, wurde für 200.000 Euro dem Agenten Federico Barberini zugeschlagen.

In japanischen Besitz ging eine zusätzlich in den Katalog genommene Sea The Stars-Stute aus der Monsun-Familie. Der in Chantilly ansässige Trainer Hiroo Shimizu musste bis zu 450.000 Euro gehen, um sie sich für seinen Besitzer Shigeo Nomura zu sichern. Angeboten über das Haras d’Etreham ist sie eine Tochter von Matauri Pearl (Hurricane  Run), klassische Siegerin in Norwegen, Mutter der zwei Jahre alten Aunt Pearl (Lope de Vega), aktuell Gr. II-Siegerin in den USA. Matauri Pearl ist rechte Schwester der mehrfachen Gr.-Siegerin Wekeela, die dritte Mutter ist Schwester von Monsun (Königsstuhl).

Anthony Stroud sicherte sich für 280.000 Euro eine Exceed and Excel-Tochter aus einer Schwester der Prix Saint-Alary (Gr. I)-Siegerin Coquerelle (Zamindar), wobei er sich nicht dazu äußerte ob sie für Godolphin war. Eine Stute des populären Wootton Bassett wechselte für 210.000 Euro an einen Klienten von Trainer Fabrice Chappet. Immerhin 182.000 Euro brachte eine über das Haras de Grandcamp angebotene Tochter von Dabirsim, eine rechte Schwester der Gr. III-Siegerin Coeur de Beaute. Sie ging an David Redvers, wird für ein Syndikat an den Ablauf kommen.

Die Schlagzeile am zweiten Auktionstag gehörte dem im Gestüt Schlenderhan stehenden Adlerflug (In The Wings), designierter Championhengst in Deutschland, er stellte das teuerste Pferd des Tages. Ein von ihm stammender Hengst aus einer Spinning World-Mutter ging für 85.000 Euro an den Agenten Federico Barberini. Mütterlicherseits handelt es sich um eine Aga Khan-Familie.

Eine Reihe von Käufen wurde auf deutsche Rechnung getätigt, in erster Linie durch Henk Grewe. Für Kölns Rennvereinspräsident Eckhard Sauren ersteigerte er gleich drei Jährlinge. 95.000 Euro kostete ein Siyouni-Hengst aus der Auenqueller Grimpola-Familie, angeboten im Monceaux-Kontingent, als Züchter zeichnet jedoch das Gestüt Hof Ittlingen. Die Mutter Global Wand (Doyen) hat drei Rennen gewonnen, war zudem Zweite auf Listenebene. Für 50.000 Euro wurde eine Shalaa-Stute gekauft, die ebenfalls einen deutschen Hintergrund hat, ist sie doch eine Tochter der listenplatziert gelaufenen Eleona (Areion), rechte Schwester des Gr. III-Siegers Earl of Fire, der 16 Rennen gewonnen hat. Schließlich legte Grewe für Sauren noch 48.000 Euro für einen Hengst aus dem ersten Jahrgang von Almanzor an, die Mutter ist Schwester des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Mastercraftsman (Danehill Dancer). Nur auf den Namen Sauren wurde für 24.000 Euro ein Zarak-Hengst aus einer siegreichen Teofilo-Stute geschrieben.

In den Farben von Manfred Schmelzer soll für Grewe ein Rajsaman-Hengst laufen, für den 85.000 Euro aufzubringen waren. Er stammt aus der Morning Sun (Law Society), ist nach dem Rezept des Gr. I-Siegers und Ebbesloher Deckhengstes Brametot (Rajsaman) gezogen, Sohn einer Schwester von Morning Sun.

Bei drei Hengsten zeichnete Mario Hofer als Käufer. Der Krefelder Trainer ersteigerte für 44.000 Euro einen rechten Bruder der Gr. III-Siegerin Kenhope (Kendargent), dessen Mutter die Chato-Tochter Bedford Hope ist. 33.000 Euro kostete ein Havana Gold-Hengst aus einer Sir Percy-Stute, Schwester der Gr. II-Siegerin Armure (Dalakhani) und der Listensiegerin Berlin Berlin (Dubai Destination). Für 14.000 Euro ging ein Brametot-Bruder zur Gr. II-Siegerin Prakasa (Areion) durch den Ring, aus dieser Familie trainierte Hofer einst den Gr. III-Sieger Peligroso (Trempolino). Auf Panorama Bloodstock wurde für 10.000 Euro ein Fastnet Rock-Hengst aus einer Galileo-Schwester zur Gr. I-Siegerin Moon Ballad (Singspiel) geschrieben. Weitere Käufer waren bei  Nachkommen von War Command bzw. The Grey Gatsby Olaf Profft sowie Red and White Racing. Eine endgültige Bilanz der Auktion kann erstam Freitag gezogen werden. 

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