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Alianthus bleibt auch in Düsseldorf der Meilen-König

Lautmalerisch übersetzt heißt das wohl 'gut gemacht' - Allianthus mit Adrie de Vries im Sattel und Trainer Jens Hirschberger. Foto Gabriele Suhr

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Turf aktuell

Rennen, in denen Georg Baron von Ullmanns Alianthus an den Start geht, haben immer dieselbe Dramaturgie: Der von Jens Hirschberger trainierte Hengst strebt unmittelbar nach dem Öffnen der Startboxen mit Volldampf an die Spitze und reißt sofort Lücken in das Feld. Während des Rennens gibt sein ständiger Jockey Adrie de Vries dem Meilenspezialisten dann eine Verschnaufpause, in der die Konkurrenten wieder näher an ihn heranrücken. Bevor sie ihn jedoch erreichen, erteilt de Vries den Befehl „Tempoverschärfung“ und Alianthus löst sich wieder vom Feld. Mit deutlichem Vorsprung erreicht er stets die Zielgerade und versucht den im Verlauf des Endkampfes schwindenden Vorteil bis ins Ziel zu verteidigen. Dreimal gelang ihm dies bislang auf Gruppe-Parkett in dieser Saison.

Am Sonntag folgte auf der Düsseldorfer Rennbahn in der Grafenberger Meilen Trophy (Gruppe II, 1600m, 70.000€) mit identischer Strategie der vierte diesjährige Streich für den immerhin schon sechsjährigen Hengst, der damit seinen neunten Karrieresieg (davon sechs auf Gruppe-Ebene) feiern konnte. Der deutsche „Meilen-König“, wie er vor dem Rennen bei der Vorstellung der Teilnehmer von Pan Krischbin apostrophiert wurde, ließ sich auch durch die beiden britischen Gäste in Düsseldorf nicht an einem erneuten Erfolg hindern.

Knapp eine Länge Vorsprung bewahrte sich der 18:10 Favorit auf den schon im Vorfeld als schärfsten Konkurrenten angesehenen Godolphin-Vertreter Emerald Commander (Mickael Barzalona) im Ziel. Dahinter holte der zweite Brite Set the Trend (Liam Keniry) eine weitere Länge zurück den 3. Rang. Die weiteren vier deutschen Teilnehmer hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun und folgten in respektvollem Abstand. Auch die „klassische“ Siegerin Lips Poison (Davy Bonilla) vermochte bei ihrem ersten Start gegen die älteren Jahrgänge als Fünfte hinter dem Stoltefuß-Schützling Le Big (Andreas Helfenbein) diesmal nichts auszurichten.

Ihre Trainingsgefährtin Djumama am Kölner Quartier von Andreas Löwe, die als klare Favoritin des ersten Stutenklassikers vor vier Wochen als Fünfte arg enttäuscht hatte, kehrte dagegen im Rahmenprogramm auf die Siegerstraße zurück. Die Winterkönigin des Vorjahres schaffte im RaceBets.com Diana-Trial (Listenrennen, 2200m, 20.000€), der letzten Vorprüfung für das in drei Wochen an selber Stelle anstehende Stutenderby, einen sicheren Sieg. Jockey Andreas Helfenbein brachte die favorisierte Djumama nach einem Rennen an der Innenseite rechtzeitig auf freie Bahn und sicherte ihr den Erfolg mit einer halben Länge vor Gestüt Evershorsts Leopardin (Wladimir Panov) und Gestüt Wittekindshofs Next Holy (Filip Minarik), beides zu den Außenseiterinnen im zwölfköpfigen Feld zu rechnende Stuten. Für die im ersten Stutenklassiker noch vor Djumama ins Ziel kommende Temida (Martin Dwyer) blieb dahinter nur Rang 4 vor der Lokalmatadorin Breezy Hawk (Daniele Porcu), die Mitte der Zielgerade an die Spitze gezogen war und kurz für einen Überraschungssieg in Frage zu kommen schien, dann jedoch wieder zurückstecken musste.

Das Stehvermögen von Djumama für die Derby-Distanz wurde vielfach angezweifelt. In Düsseldorf zeigte die Stute, dass dem nicht so ist und rückte damit wieder in den Favoritenkreis für den zweiten Stutenklassiker auf. Allerdings wird sie in drei Wochen beim 153. Henkel Preis der Diana  stärkere Gegnerinnen treffen als am Sonntag.

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