Drucken Redaktion Startseite

Ajaxana (Rock of Gibraltar) Gr. II-Siegerin in den 94. German 1000 Guineas in Düsseldorf

Ajaxana gewinnt mit Anthony Crastus dem German 1000 Guineas. Foto Dr. Jens Fuchs

Autor: 

Daniel Delius

Manchmal lohnt sich vor einem Rennen schon der Weg zum Führring: Ajaxana, die spätere Siegerin in den German 1000 Guineas, stach fast schon heraus aus dem Feld, was aber auch schon in Köln bei ihrem ersten Jahresstart der Fall war. Eine gelassene Stute, die auch nach dem Rennen kein nasses Haar hatte, eine schon bemerkenswerte Erscheinung, die den Klassiker Start-Ziel gewann, was so sicher nicht geplant war, sich aber einfach ergab, weil sie gut absprang, der Jockey sie nicht mehr zurücknehmen wollte. Auf einer längeren Distanz wäre diese Taktik sicher nicht angeraten, aber das wird dann auch kaum so umgesetzt. Ajaxana ist im Henkel-Preis der Diana genannt, das ist aber erst im August, vorher hat sie kein Engagement, so dass man es wohl mit ihr auch einmal im Ausland versuchen wird. Gut möglich aber auch, dass sie vorher überhaupt nicht mehr startet.

Sie ist die zweite 1000 Guineas-Siegerin ihres Vaters Rock of Gibraltar (Danehill), die andere ist Samitar, die den Stutenklassiker in Irland gewinnen konnte. Der siebenfache Gr. I-Sieger startete seine Vererberkarriere 2003 in Coolmore, im ersten Jahr war seine Decktaxe "private", 2004 wurden immerhin €65.000 aufgerufen. 2007 war er ein Jahr in Japan, Coolmore hat ihn aber dann wieder zurückgeholt, da seine Nachkommen bessere Rennen gewannen. Seine Decktaxe wurde jedoch kontinuierlich zurückgesetzt, in diesem Jahr war sie mit €12.500 so niedrig wie nie. Er ist Vater von zehn Gruppe I-Siegern, insgesamt sind es 54 Gruppe-Sieger, das ist schon absolut vorzeigbar. Noch am vergangenen Samstag stellte er die beiden Erstplatzierten in einem Gr. I-Rennen für Zweijährige in Südafrika, beide kamen über Australien dorthin, wohin er gelegentlich geshuttelt ist. Die deutschen Züchter haben ihn über die Jahre immer sehr zuverlässig gebucht, Aslana, und Next Vision sind zu erwähnen, auch der hoffnungsvolle Dreijährige Rapido.

Die Mutter Arlekinada, die aus der Zucht von Alexander Pereira stammt, lief bereits im Besitz des Stalles Lucky Owner von Klaus Hofmann. Ein Besitzer, aber in vier Rennzeiten vier Trainer. Sie gewann zweijährig für Urs Suter über 1300 Meter in Frankfurt, war dreijährig in der Obhut von Hans Blume listenplatziert in Düsseldorf und Mailand, vierjährig stand sie bei Wilfried Kujath. Fünfjährig schließlich wurde sie von Mario Hofer trainiert, der sie noch zu zwei Erfolgen in einem Nationalen Listenrennen in Düsseldorf sowie in Mailand führte, es ging über jeweils 1400 Meter.

In der Zucht ging es eher bescheiden los, denn die ersten beiden Nachkommen Agent (Rock of Gibraltar) und Alajana (Sinndar) blieben sieglos. Ajaxana, die französische Inländergeltung besitzt, ist ihr drittes Produkt, zweijährig ist die ebenfalls in Frankreich geborene Bravo Girl (Lord of England), die auch von Waldemar Hickst trainiert wird, ein rechter Bruder von dieser ist im Jährlingsalter.

Das Pedigree ist nachfolgend genauer dokumentiert, es handelt sich um die Schlenderhaner Familie, aus der Cracks wie Galileo (Sadler's Wells) stammen. Die zweite Mutter hat Alexander Pereira 1992 zusammen mit Trainer Uwe Stoltefuß 1992 bei Tattersalls für 7.800gns. gekauft, drei Jahre war sie damals alt. Sie war in England bei Jack Berry eine gute Fliegerin, ihre beste Leistung zeigte sie wohl als Fünfte im mit 28 Pferden besetzten Ayr Gold Cup über 1200 Meter. In Deutschland blieb sie sieglos, war aber zumindest Zweite in einem Ausgleich I über 1300 Meter in Hannover. Mit dem aktuellen Harzburger Deckhengst Amico Fritz (Fasliyev) und Arlecchina (Mtoto), die in sieben Ländern an den Start ging, brachte sie zwei harte und überdurchschnittliche Rennpferde. Und wurde zweite Mutter einer klassischen Siegerin.   

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90