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Das wöchentliche Editorial

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Daniel Delius

Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten jemanden davon überzeugen, mit der Zucht von Vollblütern zu beginnen. Nun, Sie raten möglicherweise zum Kauf einer jungen, gut gezogenen, erfolgreichen Stute aus dem Rennstall. Zur Bedeckung 2023 von einem spannenden Hengst. 2024 kommt dann das Fohlen zur Welt, das Ende 2025 in den Rennstall einrückt. Und 2027 gewinnt es dann das Derby oder die Diana. Oder zumindest ein schickes Auktionsrennen. Der so Angesprochene rechnet das kurz einmal im Kopf durch, stellt nach einem Blick in seinen Pass fest, welches Alter er im Jahre 2027 erreichen wird und erklärt dann, dass er doch dankend darauf verzichten wolle.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Am vergangenen Samstag wurden in Britanniens Hindernishochburg Cheltenham am Renntag 19.471 Besucher gezählt. Das war ein deutlicher Anstieg gegenüber der korrespondierenden Veranstaltung 2019, die vergangenen zwei Jahre können auf Grund der Corona-Maßnahmen nicht zum Vergleich herangezogen werden. Dabei geht die Zahl der Zuschauer auf den britischen Bahnen deutlich zurück, noch am Freitag waren die 8.509, die zur Eröffnung des zweitägigen Meetings in Cheltenham registriert wurden, die wenigsten an einem Oktober-Renntag auf dieser Bahn in den vergangenen 22 Jahren.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Nein, ein Feuerwerk der hohen Preise hat sicher niemand bei der Herbstauktion der BBAG erwartet. Trotzdem war das Resultat am Freitagabend durchaus erfreulich und hat gezeigt, dass bei dieser Versteigerung auch im sechsstelligen Bereich verkauft werden kann. Auf dem Gelände tummelten sich eine Handvoll Trainer und Agenten, die sonst bei dieser Auktion noch nie anwesend waren. Dass das Angebot in der Breite im Jährlingsbereich nicht mit dem Sommer mithalten kann, ist nur logisch, doch ging trotzdem niemand mit leeren Händen nach Hause.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Es dürfte aktuell keine Auktion weltweit geben, bei der nicht bisher aufgestellte Bestmarken übertroffen werden. Zumindest nicht in den führenden Vollblutländern. Ob es sich um den Gesamtumsatz, den Schnitt pro Zuschlag oder den Median handelt, irgendwo ist es immer etwas besser als bisher. Was einen auf Grund dessen, was gerade in der Welt politisch und wirtschaftlich passiert, schon etwas wundert. Doch muss konstatiert werden, dass es etwa den Menschen, die sich auf den Auktionen tummeln, ziemlich egal ist, wie sich gerade der Gaspreis entwickelt. Scheich Mohammed will viele große Rennen gewinnen, deshalb hat er eine exquisite Zucht aufgebaut und kauft hinzu. In “Book 1” bei Tattersalls hat er zur Freude der Anbieter rund dreißig Millionen Euro ausgegeben. Und wenn Peter Brant, Filmproduzent, Kunstsammler und Unternehmer mit einem geschätzten Vermögen von 2,7 Milliarden Dollar aus den USA einfliegt, dann will er auch etwas kaufen. weiterlesen »

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Daniel Delius

Es war die richtige Entscheidung, die Rennlaufbahn von Torquator Tasso am Sonntag in Paris zu beenden. Am Horizont hätte Japan gelockt, finanziell natürlich höchst interessant, doch ob das Pferd in einigen Wochen noch in Form ist, weiß niemand. Und Tokio ist ein ganz anderes Terrain als Longchamp. Dort hatten die japanischen Pferde nicht die geringste Chance, doch in der Heimat sieht die Angelegenheit wieder ganz anders aus, sie sind seit Jahren unschlagbar, nicht ohne Grund haben sich in der jüngeren Vergangenheit nur wenige vierbeinige Schwergewichte dorthin getraut.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Es ist ja nicht so, als ob in diesen Tagen im Galopprennsport nichts los wäre. Es ist eines der interessantesten Wochenenden des Jahres, drei Tage lang Blacktype-Rennen in Deutschland und natürlich am Sonntag der “Arc”. Ein Rennen, das in der hiesigen rennsportlichen Öffentlichkeit auch schon einmal mit mäßigem Interesse beobachtet wurde, schließlich läuft ja auch nicht jeden Oktober ein hierzulande trainiertes Pferd. Doch ist das in diesem Jahr anders. Denn wann hat es das denn schon einmal gegeben, dass zum Abschlusstraining eines Kandidaten für das wichtigste internationale Rennen der Saison mehr als drei, vier Beobachter gekommen sind. Dass am Dienstag trotz früher Stunde sogar einige Medien den Weg nach Mülheim gefunden haben. Als Torquator Tasso vor einem Jahr seine letzte Trainingseinheit vor Longchamp absolvierte, fand das weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. weiterlesen »

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Daniel Delius

Schaut man sich die Statistik der am besten verkauften Pferde der BBAG-Jährlingsauktion an, so dominieren bei den Vätern im Ausland tätige Hengste. Unter den ersten zehn ist nur ein deutscher Hengst, Lord of England, der nicht mehr unter den Lebenden weilt. Die Botschaft scheint zu lauten: Wer teuer verkaufen will, der muss einen Hengst in Frankreich oder Großbritannien aussuchen, weil nur diese Hengste von den ausländischen Käufern akzeptiert werden. Das ist natürlich eine sehr überspitzte These, doch wirft die Statistik schon ein Schlaglicht auf den Markt. Deutsche Hengste werden für den internationalen Markt meist erst interessant, wenn sie schon in gesetztem Alter sind. Adlerflug und Lord of England stehen nicht mehr zur Verfügung, Areion und Soldier Hollow nur noch in sehr begrenztem Umfang. Und an jüngere Hengste wie Counterattack oder Isfahan, auch wenn sie Erfolge vorzuweisen haben, trauen sich die Agenten und Trainern aus anderen Ländern nicht so recht ran. weiterlesen »

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Daniel Delius

Als am 11. Mai der Nennungsschluss für den Prix de l’Arc de Triomphe anstand, da war Baaeed 2022 noch gar nicht am Start gewesen. Er war bei sechs Starts dreijährig ungeschlagen geblieben, stets ging es über 1600 Meter, zwei Gr. I-Rennen waren darunter. Der „Arc“ war logischerweise überhaupt nicht im Visier seiner Umgebung, er bekam keine Nennung. Am 14. Mai gab er sein Saisondebüt, das war in den Lockinge Stakes, die er genauso souverän gewann wie seine nächsten drei Rennen. Das Juddmonte International über 2100 Meter in York sogar mit 6 ½ Längen Vorsprung. Spätestens seitdem ist ein Paris ein Thema gewesen, geschürt auch von Shadwell, das nach dem Ableben von Hamdan Al Maktoum von dessen Tochter geführt wird. Es wurde stets erklärt, dass ein Start von Baaeed im „Arc“ maßgeblich von den dortigen Bodenverhältnissen abhängig sei. weiterlesen »

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Daniel Delius

Es ist nicht so, dass in unsichere Zeiten wie diesen die Menschen daheim im Bett bleiben und sich die Decke über die Ohren ziehen. Zumindest nicht im Galopprennsport. Das ist weltweit zu spüren, auf den Rennbahnen, auf den Auktionen. Iffezheim machte da keine Ausnahme. Sicher, die Umsatzerwartungen lagen ein Stück höher, was nicht nur an den teilweise zu kleinen Feldern lag, es gilt die Abläufe besser zu justieren. Aber die Grundstimmung war hervorragend, die Begeisterung immens. Am Grand Prix-Wochenende hatten mehrere ausländische Kollegen den Weg ins Badische gefunden, Journalisten mit internationalen Vergleichsmöglichkeiten, sie waren durchweg sehr angetan über die Atmosphäre. Baden Galopp ist sicher auf einem guten Weg. weiterlesen »

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Daniel Delius

Es gab Zeiten, da waren die alljährlichen Sitzungen der Besitzervereinigung, damals noch im Kongresshaus in Baden-Baden, nach einem anstrengenden ersten Wochenende gute Einschlafhilfen. Lief ja alles gut, die Rennen funktionierten, die Rennpreise stimmten. Das ist Vergangenheit, wegdösen kann niemand mehr, tut ja auch keiner, zumal der Lobbyisten-Verband am Montag einen nahezu kompletten Personalumbau vollzogen hat, Dynamik ist spürbar. Dabei ist der Rennsport, im Gegensatz zu manch anderem Wirtschaftszweig, nach den Corona-Restriktionen durchaus gut vom Start gekommen. Die Bahnen sind gefüllt, die Wettumsätze ordentlich, die Rennvereine klagen zwar, aber das tun sie ja immer, der eine oder andere hat auch durchaus ordentliche Beihilfen bekommen. So mancher hat zudem schon Dollar-Zeichen in den Augen, wenn er das Wort „World Pool“ hört. weiterlesen »

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