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Das wöchentliche Editorial

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Daniel Delius

Stellen Sie sich vor, Sie treten auf einer Rennbahn an einen Wettschalter und werden bei der Abgabe des Scheins gefragt, ob Sie sich den Einsatz auch leisten könnten. Sie sollten das auch bitte einmal unter Beweis stellen. Diese Situation mag etwas überspitzt dargestellt sein, doch kommt es im Kern auf Gesetzesmaßnahmen heraus, die im britischen Rennsport derzeit ein großes Thema sind und bei uns eher klammheimlich um die Ecke kommen. “Affordability checks” heißt das im Englischen, es steht bei der britischen Regierung auf der Liste der Gesetzesvorhaben und beinhaltet, etwas verkürzt, dass wer wettet, erst einmal untermauern muss, dass er dafür auch finanzielle Reserven hat. Als Beweis gelten etwa Bankbürgschaften oder Steuererklärungen. Wie das praktisch aussehen soll, ist aber vorerst unklar, denn es kann ja wohl ernsthaft keinem zugemutet werden, derlei Unterlagen beim Gang zum Buchmacher oder auf der Rennbahn ständig unter dem Arm zu tragen. weiterlesen »

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Daniel Delius

Das beste Pferd der Welt war 2022 Flightline. So jedenfalls haben es die internationalen Handicapper entschieden und dem inzwischen ins Gestüt gewechselten Hengst ein Rating von 140 zuerkannt. Das ist die höchste Einschätzung seit Einführung der International Classification im Jahre 1977, gleichauf allerdings mit Frankel, dem am Ende seiner fabelhaften Karriere ebenfalls ein Rating von 140 zuerkannt wurde. Es sind somit die beiden weltweit besten Pferde der letzten Jahrzehnte, zumindest auf dem Papier.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Eine der Statistiken, die insbesondere in Großbritannien und in Irland immer mit besonderem Interesse analysiert werden, ist die der Hengste mit dem ersten Jahrgang. In den Umfragen zum Jahresbeginn wird bei mutmaßlichen Experten stets nach einer Prognose nach dem künftigen “freshman”-Champion gefragt. Denn der Fokus liegt gerade in diesen Ländern auf einer schnelleren Amortisation auf den Rennbahnen. Schon in gut zwei Monaten beginnt dort die Zweijährigen-Saison, auch in Frankreich, wobei da das Thema aber irgendwie nicht ganz so wichtig ist. Auf den Inseln wird die ganze Saison sehr genau verfolgt, welcher Hengst mit seinen Nachkommen besonders gut aus den Startlöchern kommt. Dem Thema widmen wir uns auch in dieser Ausgabe. Manche aufgehenden Sterne verglühen schnell wieder, andere bleiben nachhaltig, Mehmas mag aus der jüngeren Vergangenheit ein Beispiel sein. Vom Start weg stellte er Sieger, dabei ist es geblieben.  weiterlesen »

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Daniel Delius

2023 wird, daran besteht eigentlich kein Zweifel, ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr für das Land, was dann auch den deutschen Galopprennsport einschließt. Die immer schon existierende Kluft zwischen Besitzern und Züchtern auf der einen und den Rennvereinen auf der anderen Seite dürfte eher größer werden. Die Interessenlage ist klar: Den Besitzern flattern im Wochentakt sachlich begründete Preiserhöhungen von Trainern, Transporteuren, Futtermittelhändlern, Hufschmieden ins Haus. Da ist das Ende sicher noch nicht erreicht. Der Ruf nach Rennpreiserhöhungen ist laut, doch stehen auf der Gegenseite die Rennvereine, die von hohen Personal- und Energiekosten betroffen sind. Kostendeckende Veranstaltungen sind ohne Unterstützung von außen nahezu unmöglich, allerdings wird es auch auf dem Sponsorensektor schwierig werden. Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Kennziffern stimmen nachdenklich, jeder mag sich selbst ein Urteil dazu bilden.   weiterlesen »

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Daniel Delius

Nein, sie standen wirklich unter keinem guten Stern, die geplanten Auslandseinsätze der deutschen Pferde in den internationalen Großereignissen der vergangenen Wochen. Loft musste kurzfristig vor seinem geplanten Start im Melbourne Cup verletzungsbedingt passen, das Team reiste unverrichteter Dinge wieder heim. Ohne Pferd, dessen neue Heimat ist jetzt Australien. Tünnes verdiente in Tokio zwar ordentliches Geld, doch hatte man sich letztlich doch etwas mehr versprochen. Und Mendocino war in Sha Tin nicht dazu zu bewegen, das Rennen aufzunehmen. Ein bitterer Moment für seine gesamte Mannschaft, die dafür um die halbe Welt gereist war. Pferde sind halt keine Maschinen. Das gilt für Tünnes wie für Mendocino. Der Hengst aus Köln wurde in Tokio von einer ganzen Armada von Starthelfern eingeschüchtert und möglicherweise aus dem Takt gebracht. weiterlesen »

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Daniel Delius

Es hat vieler Diskussionen bedurft, bis das neue „Peitschengesetz“ des deutschen Rennsports unter Dach und Fach gebracht wurde. Herausgekommen ist einmal mehr ein Sonderweg, wie überhaupt bei dieser Regelung jedes Land sein eigenes Ding macht. Es gab nicht wenige Stimmen, die komplett auf dieses Hilfsmittel verzichten wollten, doch diese fanden nicht die Mehrheit. Dreimal darf es jetzt noch sein, die Strafen für Verstöße wurden drastisch angehoben, eine Korrektur via Pferdehals ist weiter möglich. Was im Übrigen in Großbritannien, wo nicht mehr als sieben Schläge erlaubt sind, zukünftig verboten ist, dort sind ab dem nächsten Jahr nur noch Einsätze aus der „backhand position“ gestattet.  Kompliziert ist das allemal, die Jockeys von der Insel haben sich bereits beschwert, dass es wohl nicht ganz einfach wäre, das umzusetzen oder überhaupt zu begreifen.  Und auch in die Neuregelung in Deutschland muss man sich erst einmal einlesen. weiterlesen »

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Daniel Delius

Nein, so hieß es vergangene Woche von meinen englischen Kollegen, die sich im Vorfeld um den Japan Cup gekümmert hatten, diesmal seien die einheimischen Teilnehmer wirklich nicht so stark wie sonst. Die Europäer hätten eine reelle Chance, ganz vorne dabei zu sein, ja, möglicherweise das Rennen wieder einmal zu gewinnen, 17 Jahre, nachdem es Alkaased zuletzt nach Europa geholt hatte.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Einmal noch, in der kommenden Woche in Baden-Baden, soll die seit einiger Zeit angebotene V7-Wette in diesem Jahr in Deutschland durchgeführt werden. Mit einem fraglos ordentlichen Jackpot von rund 250.000 Euro, über dessen Höhe die Öffentlichkeit eher nicht informiert wird, denn offizielle Verlautbarungen bezüglich dieser Wettart gibt es nicht, hat es nie gegeben. Der in seiner PR ohnehin defensive Dachverband in Köln sieht sich als unzuständig an, immerhin können Informationen nach einigen Klicks auf der Website abgerufen werden. Verwiesen wird auf die “Macher” dieser Wette, der freundliche Christian Sundermann, einer der geistigen Väter der V7, ist gerne zu Auskünften bereit, interessant ist auch, wie eigentlich mögliche Überschüsse bei dieser Wette aufgeteilt werden. Wir haben es auf Seite X einmal aufgelistet.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Es ist schon Jahrzehnte her, da nahmen es einige Jockeys im deutschen Rennsport mit dem Vorwärtsreiten nicht so ganz genau. Neben den dann verhängten Sperren landeten die Geschehnisse teilweise auch vor Zivilgerichten, was, wenn diese dann insbesondere im bayerischen Raum tagten, teilweise komödiantische Züge einnahm. Eines war den Zivilrichtern aber gemein: Totale Ratlosigkeit gegenüber einer ihnen völlig fremden Materie.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Immer wenn sich die Europäische Zentralbank um den Leitzins kümmert, schaut die Finanzwelt gebannt hin. So ähnlich ist es Jahr für Jahr in der rennsportlichen Community, wenn die führenden Hengsthalter ihre Decktaxen für das darauffolgende Frühjahr veröffentlichen. Man ist schon immer sehr gespannt, in welche Richtung sich das entwickelt, wie der Markt reagiert. In Deutschland wird da nie ein großes Gewese gemacht, bei einer Zahl von rund zwei Dutzend ernstzunehmender Hengste. Was eigentlich eine vertane Chance ist, denn die offizielle Veröffentlichung einer Decktaxe kann einen gewissen PR-Effekt haben.  weiterlesen »

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