Nachschau Dresden, Frankfurt, Hannover und Mailand 30. September 2012

Akua'da in Hannover galoppfoto.deAkua'da in Hannover galoppfoto.deDie Freude über einen Sieg oder eine gute Platzierung währt oft nicht lange weil es meist postwendend wieder einen Grund gibt, sich zu ärgern und die Freude dann eben auch gleich wieder mehr oder weniger verflogen ist. Man hat halt nicht nur einen Besitzer im Stall, dem man ein gutes Laufen seiner Pferde wünscht.

Definitiv keinen Grund zur Freude hatte heute Stall Nico. 1000km durch die Republik fährt man mit einem Pferd eigentlich nur wenn es sich in der Arbeit entsprechend angeboten hat und mit reellen Chancen unterwegs ist. Bei Francine‘s erstem Start sind wir jetzt nicht gleich von einem Sieg ausgegangen aber auf jeden Fall davon, dass sie unter den ersten Drei einkommt. Erstmal kam sie schon schlecht aus der Maschine, was sehr ungewöhnlich ist da sie immer sehr flott und sicher abspringt. Die folgende Aufholjagd sah dann entsprechend rüde aus, Anschluss fand sie nur kurz und danach gingen auch gleich die Lichter aus. Dieses Laufen war indiskutabel und entsprach in keinster Weise dem, was Francine zu Hause gezeigt hatte. Heute war sie dann lahm und so wie es aussieht, zog sich die Stute im Rennen eine Zerrung im Beckenbereich zu.

Mit dem zweiten Platz von Stall Neckars Neckara könnte man theoretisch zufrieden sein aber diese Niederlage war unnötig. Da die Stute nur wenig Speed besitzt, sollte Terry Hellier mit ihr hinter der Pace oder selbst gehen. Gleich nach dem Start lief ihr Pleasantpathfinder vor die Füße und nachdem Neckara wieder schnell auf den Beinen war  machte ihr eben jener wieder ziemlich die Bude zu und erstmal eingebremst, fand sich die Stute ruckzuck an vorletzter Stelle wieder. Der Weg nach vorne war weit und im Ziel waren es nur eineinviertel Längen, die Neckara von der Siegerin Guilietta, die vorne ging, trennten. Das einzig Positive an der Sache - die Stute hat viel gelernt.

Als man den Hals schon leicht voll hatte, kam Gestüt Brümmerhofs Akua‘da in den Ring und ihr Auftreten ließ die Befürchtung aufkommen, die Stute könnte ihre ganze Energie schon vor dem Rennen lassen. Zu Hause ist sie ja immer sehr frech und selbstbewusst aber die ungewohnte Kulisse schüchterte sie dann sichtlich ein, sie war sehr aufgeregt und heftig am schwitzen.
Aber das gab sich dann schnell und als es zur Sache ging, war sie wieder die, die wir kennen. Es war zwar nicht der unbedingte Wunsch des Trainers mit Akua‘da vorne zu gehen aber es hat sich so ergeben und Jozef Bojko machte das Beste daraus. Vollkommen bei der Sache und mit viel Ehrgeiz kam die Shamardal-Tochter wie an der Schnur gezogen die Gerade runter und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Das sah schon sehr vielversprechend aus aber ob sie ihr Engagement in der Winterkönigin wahrnimmt, überlassen wir der Stute. Wenn sie das Rennen gut wegsteckt und zu diesem Zeitpunkt noch entsprechend arbeitet, ist es sicher eine Überlegung wert.

Der Grosser Preis Jungheinrich Gabelstapler war dann wieder eine dieser holprigen Angelegenheiten. Natürlich hatte man sich für Gestüt Brümmerhofs Waldtraut, deren Karriere sich dem Ende zuneigt, noch einen Gruppe-Sieg gewünscht aber Calipatria und Berlin Berlin waren nicht zu halten. Früh in Front gab die Stute wie immer alles und kämpfte verbissen aber der Weg wurde dann sehr weit und es reichte nur zum dritten Platz. Im Absattelring stellte man dann auch noch fest, dass sich die Traudl hinten ein Eisen abgerissen hatte.

Lana Jolie ging unterwegs an zweiter Stelle, gab sich auf der Geraden nicht geschlagen als von hinten die Räuber kamen, endete dicht auf als Sechste und lief insgesamt ein gutes Rennen.

Rastislav Juracek wollte mit einer gut gehenden Global Magic ganz aussen ansetzen, ging aber durch die rücksichtslose Reitweise seines Kollegen auf Hot Blood fast über die Rails und obwohl die Stute komplett ihre Balance verlor, bewies sie sehr viel Moral, raffte sich nach diesem Zwischenfall nochmal auf und konnte sich noch bis zu Lana Jolie nach vorne ackern. Das war mehr als ärgerlich da es für Global nicht mehr viel Einsatzmöglichkeiten bei passenden Bedingungen gibt und die Stute ihrem Reiter zu jeder Zeit ein sehr gutes Gefühl für eine der vorderen Platzierungen gab.

In Mailand dagegen verlief es wieder recht erfreulich. Das Ziel für Samba Brazil war eine Platzierung auf Gruppen-Ebene und mit dem dritten Platz im Premio Sergio Cumani konnte diese Vorgabe dann auch erfüllt werden. Man brauchte während des Rennens allerdings viel Phantasie da die Stute bis 200m vorm Ziel noch an letzter Stelle lag und erst dann richtig anpackte. Auf dem weichen Boden war das dann eine tolle Leistungssteigerung der Teofilo-Tochter und ihre Besitzer Gestüt Karlshof und Dr. Chr. Berglar waren nicht umsonst angereist.

Nach einer eher etwas verkorksten Saison hatte die Etzeanerin Monami bei ihrem Einsatz im Premio Vittorio die Capua, einem Gr. I-Rennen, nicht viel zu verlieren und so sah man dem Ganzen auch relativ gelassen entgegen. Das Rennen wurde recht langsam gelaufen, die Stute lag gut positioniert an dritter Stelle, fiel dann im Einlauf zurück und man dachte schon, das ist es jetzt gewesen aber mit viel Biss ackerte sich die Else wieder zurück auf den dritten Platz und ein paar Meter weiter hätte es sogar noch besser für sie ausgesehen. Der komplett deutsche Einlauf hieß dann Amaron, Amarillo, Monami und wir werden den Italienern dadurch verständlicherweise nicht sympathischer geworden sein.  

 





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