Nachschau Chantilly und Hamburg 10. Juli 2016

Isfahan - gerade mal einen Tag altIsfahan - gerade mal einen Tag altIsfahan - drei Wochen späterIsfahan - drei Wochen später
... noch immer ein richtiges Mama-Kind... noch immer ein richtiges Mama-Kind... so galoppieren Deckhengste ....... so galoppieren Deckhengste ....
... drei Monate unterm Reiter... drei Monate unterm Reiter... und dann die Krönung  -  Foto: Rühl... und dann die Krönung - Foto: Rühl
... das Deutsche Derby  -  galoppfoto.de... das Deutsche Derby - galoppfoto.de... heute früh am Stall... heute früh am Stall

Normalerweise wird die Nachschau ja getreu der Vorschau abgearbeitet aber das geht heute natürlich nicht. Der Film "Anderst schön" wird von dem Spruch "Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht  das Ende" begleitet und so könnte man auch den gestrigen Sonntag beschreiben. Viel lief nicht bis zum 10. Rennen und auch wenn man sich vielleicht ein gutes Ergebnis von Wai Key Star und Isfahan erhoffte und der Trainer in der Sportwelt sogar den Derbysieg als Meetings-Ziel ausgab, waren die Erwartungen angesichts der Bedingungen eher etwas gedämpft.

Die beiden Protagonisten wurden im Stall gesattelt und ob Zufall oder nicht, ist nicht mehr so richtig zu klären, stand Isfahan in Waldpark's damaliger Box und Wai Key Star, der sich mittags erstmal entspannt hinlegte und ein paar Stunden schlief, in der von Earl of Tinsdal. Im Führring präsentierten sich die beiden sehr abgeklärt und sahen wirklich klasse aus. Wai Key Star war auch an der Startmaschine von all der Hektik nicht aus der Ruhe zu bringen und sein Reiter Eddie Pedroza meinte, er hätte selten eine so coole Socke wie den Hengst geritten. Unterwegs waren die zwei Kollegen nie weit auseinander und im Einlauf fiel einem fast das Herz in die Hose als es für einen Moment so aussah als käme es wie 2011 zum Showdown zwischen zwei Ravensbergern. Aber auch wenn Wai Key Star wirklich nichts unversucht ließ, scheiterte er an dem für ihn zu weichen Geläuf und musste abreissen lassen. Derweil ging auf den letzten Metern weiter die Post ab, Savoir Vivre stellte wie auf Flügeln von ganz hinten kommend den führenden Isfahan, war schon vorbei, als sich der Lord of England-Sohn nochmal mit sehr viel Kampfgeist und Herz aufbäumte um den Kontrahenten auf der Linie mit einem Kopf niederzuringen.

Für seinen Besitzer Darius Racing natürlich ein toller Erfolg und eine Belohnung für sein großes Engagement. Für uns als Isfahan's Züchter - ganz kitschig jetzt - ist mit diesem Derby-Sieg schon auch ein Traum wahr geworden. Jeder, der es tut, weiss es - züchten kostet viel Geld und keiner züchtet um später die Produkte im Agl. IV zu sehen. Hätte Manfred Hofer damals nicht angerufen und uns Independent Miss angeboten, hätten wir wahrscheinlich nach den ersten vergeblichen Versuchen mit Lingona und später dann mit La Belle Blue die Züchterei schon längst eingestellt. Aber Emma war ein echter Glücksfall. Rennpferd wollte sie keines sein und ließ sich vor jedem Start was anderes einfallen damit sie nicht laufen muss aber als Mutter hat sie ganz offensichtlich ihre Berufung gefunden. Nachdem Isfahan abgesetzt wurde, ging er damals zwecks fehlendem Spielgefährten und der späteren Auktionsvorbereitung nach Gestüt Etzean und da steht im Moment auch Emma mit ihrer Tochter I Think SoRalf Kredel schickte gestern abend noch ein Foto wie er den beiden zur Feier des Tages noch ein paar Äpfel vorbeibringt. Ein neues Produkt gibt es nächstes Jahr allerdings keines da Emma zweimal nicht aufgenommen hat und wir sie nicht weiter trietzen wollten.
Sehr emotional ging es nach dem Derby-Sieg auch auf Ravensberg zu. Christa Germann meinte, von wilden Tänzen, sehr lautem Jubel und Freudentränen wurde alles gegeben und zeitweise war zu befürchten, das Büro hebt ab. Jetzt hat Isfahan erstmal Pause, konkrete Pläne gibt es noch keine für ihn. Überstanden hat er alles erstaunlich gut und für ihn scheint das Beste an diesem Sieg der Kranz zu sein. Es haben viele mitgeholfen, diesen Derbysieg zu stemmen - herzlichen Dank an alle!

Frankreich ist aus den unterschiedlichsten Gründen momentan kein so gutes Pflaster für uns. Für Monaco Show waren die Gegner gestern leider viel zu stark und die Stute hatte nichts zu melden

Wacker schlug sich Wiesenlerche und der zweite Platz war schon fast mehr als wir beim Jahresdebüt von ihr erwartet hatten.

Das erste Mal ohne Ohrenstöpsel lief Szoff war schon deutlich lebendiger als zuletzt aber viel geändert am Ergebnis hat es auch nicht. Eddie meint, dass es dem Hengst zu weit wurde. Er konnte zwar in der Vergangenheit auf ähnlichen Distanzen schon überzeugen aber wenn Männer älter werden, ändern sie ja auch schon mal ihre Vorlieben. Mal sehen, was dem Trainer zur weiteren Vorgehensweise einfällt.

Gas, Bremse, Gas, Bremse - so richtig entscheiden konnte sich Volcancito auch mit Scheuklappen nicht. Was natürlich sehr ärgerlich ist da wir uns sicher sind, dass es nicht an Potential mangelt. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, machte sein Besitzer gestern kurzen Prozess und der Hengst ging Richtung Weilerswist, wo der Hengst nun eingesprungen wird.

Unterwegs brummte Oshtoran noch aber einmal von der Leine gelassen, machte sie viele Fehler und kam nicht mehr so richtig vom Fleck. Auch hier gilt, weichen Boden mögen, heißt halt nicht auch tiefe Bahn können.

Für unsere Besitzer, die am gestrigen Tag leider keine Lorbeeren ernten konnten, zählt das natürlich wenig aber Isfahan's Sieg im IDEE 147. DEUTSCHES DERBY - unser Dank auch die großzügigen Sponsoren Edda und Albert Darboven - lässt alles anderen überstrahlen. Fast nicht auszuhalten wäre es gewesen, wäre Isfahan denn man auch noch in den grün/roten Rennstall Wöhler-Farben über die Linie galoppiert, lieber Trainer!



 






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