Hamburger Renn-Club empört und kämpferisch – das Derbymeeting soll in der Hansestadt bleiben

Präsident Eugen-Andreas Wahler und Vize Albert Darboven kämpfen für das Derby in Hamburg. www.galoppfoto.de

Das Deutsche Derby ist das wichtigste Ereignis im Galoppsport in Deutschland und seit 1869 fast ununterbrochen in Hamburg zuhause. Das soll nach den Vorstellungen des Hamburger Renn-Clubs auch so bleiben. Umso empörter ist der Club darüber, dass das Präsidium des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen in Köln das Derbymeeting mit dem Glanzlicht Deutsches Derby offen ausgeschrieben hat. „Das ist ein einmaliger und unglaublicher Vorgang, ohne Rücksprache mit dem Veranstalter eine so bedeutende Veranstaltung einfach allen anzubieten“, so HRC-Präsident Eugen-Andreas Wahler. „Wir werden uns ein solches Verhalten seitens des Direktoriums nicht bieten lassen“, kündigt Wahler weiter an.


Rund zehn Tage nach dem Derbymeeting 2012 in Hamburg-Horn verschickte das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen in Köln die Ausschreibung des Derbymeetings, dessen Volumen in Hamburg rund 1,9 Millionen Euro allein an Rennpreisen beträgt. Was den Vorstand des Hamburger Renn-Clubs insbesondere irritiert: Man erfuhr lediglich durch die Veröffentlichung gegenüber allen Rennvereinen ohne vorherige Rücksprache von der Ausschreibung.


Der Hamburger Renn-Club hat sich daher rechtlichen Beistand geholt und lässt den Vorgang derzeit unter verschiedenen Aspekten prüfen. Dabei geht es u.a. um die Frage, ob das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen überhaupt befugt ist, das Derbymeeting auszuschreiben und auch ob seitens des HRC Schadensersatzansprüche in Köln geltend gemacht werden können. Immerhin sind bereits Verträge mit Sponsoren für das Deutsche Derby in Hamburg unterzeichnet worden. Wahler: „Sollte es im Ermessen des Direktoriums liegen, Rennen einfach neu auszuschreiben, dann müssen sich ja alle deutschen Rennbahnen Gedanken machen. Es wäre dann ja jederzeit möglich, das plötzlich der Preis der Diana in
Düsseldorf zur Disposition steht. Das Direktorium hat durch die Art und Weise wie mit dem Derbymeeting in Hamburg verfahren werden soll, deutlich gemacht wie man in Köln offenbar mit Veranstaltern umgehen will.“


Eugen-Andreas Wahler, selbst Mitglied im Vorstand des Kölner Direktoriums, und HRC-Vizepräsident Albert Darboven haben das Direktorium um eine Erklärung für den Vorgang gebeten, bis heute jedoch keine Antwort erhalten. „Jede Woche wird neuerdings ein neuer Vorwurf konstruiert – einmal sind es Besucherzahlen, dann mangelnde mediale Präsenz und nun wird unterschwellig der Eindruck erweckt, der
HRC habe nicht ordnungsgemäß die Leistungsprüfungen abgerechnet. Das ist eine Unverschämtheit. Mit der Abrechnung der Leistungsprüfungen gab es in Hamburg nie ein Problem. Alle Zahlungen wurden ordnungsgemäß verbucht. Wir alle kennen die Situation des Galoppsports in Deutschland seit Jahren“, so Wahler, „und genau deshalb ist nicht nachvollziehbar, warum unser Dachverband ohne Not in Hamburg
ein echtes Flaggschiff des Sports zerschlagen will.“


„Die jedenfalls missverständliche Behauptung, der „Rennsport“ habe dem HRC „nicht unerheblich geholfen“ kann sich, wenn überhaupt nur“, so der Schatzmeister des HRC, Hans L. Matthiessen, „auf Zuschüsse der Besitzervereinigung zur Durchführung zwei weiterer Grupperennen beziehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Rennvereinen sind auch die einfachen Rennen in Hamburg überdurchschnittlich hoch dotiert. Die Derby-Woche in Hamburg ist die einzige Rennveranstaltung, bei denen in den letzten Jahren die Umsätze im Sponsoring und Wettbereich konstant und nicht rückläufig geblieben sind.“

Quelle und weitere Infos: www.galopp-hamburg.de

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