Vorschau Hamburg 08. Juli 2018

Caracalla QueenCaracalla QueenWaldpfadWaldpfad
Queens StreetQueens StreetRolandoRolando
GuilianaGuilianaPower GeneralPower General
Movie StarMovie StarRoyal YoumzainRoyal Youmzain
AldenhamAldenhamZargunZargun
Chimney RockChimney RockIndian EagleIndian Eagle

Wie schnell sich das Blatt wenden kann und dass da auch keiner davor gefeit ist, weiß jeder im Sport nur allzu gut und so sind wir nach all den Wochen der Vorbereitung und der Anspannung froh wenn morgen um 16.55Uhr alle vier Derbykandidaten gesund und munter ihre Startbox beziehen. Nachdem Firma Johansmann mit zwei großen LKW-Zügen auf Ravensberg vorgefahren ist um 12 Pferde, 7 Betreuer und zig Reisekisten zu verladen, wird die Ruhe nicht lange anhalten denn alle verbliebenen Mitarbeiter treffen sich später in des Trainers Büro um zusammen Rennen zu schauen.

 

Die Derby-Pferde fahren einen Tick später als die, die vorher schon im Einsatz sind und den Anfang dieses langen Renntages macht im Levantehaus Hamburg-Cup Caracalla Queen in den Farben von Antje Baumgarten u. Stall RBA. Die hübsche Pastorius-Tochter aus Fährhofer Zucht brauchte etwas Anlaufzeit, ist aber nun soweit, dass sie den Ernst des Lebens kennenlernen soll. Sie wird sich ordentlich vorstellen, dürfte das Rennen aber noch brauchen.

Stall Chevalier D'Ors Waldpfad konnte zuletzt nicht mehr als gewinnen und im Preis des Weltkulturerbes Wörlitzer Park Anhalt geht es im Handicap nun eine Stufe höher. Talent hat der Hengst genug und es spricht nichts dagegen, dass er auch dieses Mal wieder zu den Endkampfkandidaten gehört.

Da es nicht so aussieht als würden wir in nächster Zeit irgendwo elastisches Geläuf vorfinden, muss Queens Street im Preis der TCO TRANSCARGO leider wieder auf einem Untergrund ran, der ihr scheinbar nicht so passt.

Rolando, der die Interessen von Klaus Allofs und der Stiftung Gestüt Fährhof vertritt, absolvierte sein Jahresdebüt Mitte Mai in Longchamp und der dritte Platz ging auf jeden Fall in Ordnung. In den besseren Handicaps sorgen die Leichtgewichte so manches Mal für eine Überraschung und das kann im Cup der meravis Immobiliengruppe natürlich auch passieren aber wenn der immer etwas stoffelige Hengst rollt, dann rollt er und das wird er morgen hoffentlich tun.

Stall Torjägers Guiliana geht im Preis vom Gestüt Röttgen - Hamburger Stutencup wieder auf Torjagd. Einfacher als zuletzt ist es zwar nicht aber die Fortschritte, die sie zu Hause zeigt, machen vielleicht den Unterschied.  

Wir hätten dem Hamburger Hausherrn und Derby-Sponsor Albert Darboven einen Starter in "seinem" Rennen natürlich sehr gegönnt aber das hat mit Power General leider nicht geklappt und er wird stattdessen mit Movie Star im Hapag Lloyd-Rennen sein Glück versuchen. Movie Star war zuletzt zwar deutlich geschlagen aber nach ihrem Debüt zeigte sie damit eine schöne Steigerung und weiter verbessert kann sie das verlockende Gewicht in dieser Prüfung vielleicht zu ihren Gunsten ausspielen.  

Und dann das IDEE 149. Deutsches DerbyJaber Abdullahs Royal Youmzain stand schon früh als Derby-Kandidat fest, bei Gestüt Brümmerhofs AldenhamDarius Racings Zargun und Chimney Rock in den Farben von Dr. Hans-Georg Stihl dauerte die "Nachdenk-Phase" etwas länger und auch wenn die drei Letztgenannten nur zum Kreis der Aussenseiter gehören, sollen sie natürlich nicht nur zum Spass mitlaufen. Das Derby hat seine eigenen Gesetze und schon manch einer der Aussenseiter hat die berühmte Lücke für sich genutzt.

Royal Youmzain, der in der täglichen Arbeit von Oleg Borod geritten wird, wirkt oft distanziert und etwas unbeteiligt aber wenn man sich mal die Mühe macht, zu ihm durchzudringen, kann er die Zuwendung durchaus auch genießen. Seine wichtigste "Bezugsperson" ist  Boxennachbar Kabir. Die beiden können sich durch einen ziemlich großen Spalt in der Holzwand sehen und wenn Kabir erst später rausgeht, schielt Royal Youmzain so lange nach drüben, bis Kabir zurück ist und dann ist seine Welt wieder in Ordnung. Was soll man über die Chancen schreiben? Der Hengst ist nicht umsonst der Favorit und natürlich würden wir auch gerne das Derby gewinnen aber gerade bei diesem Rennen will man im Vorfeld außer über die Taktik über gar nichts nachdenken.

Bei Aldenham hat man lange überlegt aber das Laufen in der Union war besser als die Platzierung aussagt und ein Versuch ist es wert. Aldi, zu Hause mit Pavel Kaluza im Sattel, ist einer, der immer Beschäftigung sucht. Das heißt, geht man an seiner Box vorbei, kann es schon mal sein, dass einem sein Ball um die Ohren fliegt, den er gern mit Wucht aus dem Fenster pfeffert. Oder man sieht plötzlich nur seine langen Beine am Fenster wenn er wieder mal am Turnen ist. Mit ein Grund, warum er in einer mit Gummi ausgepolsterten Box untergebracht ist. Im Derby wird Aldi das erste Mal mit Scheuklappen aufgeboten und vielleicht hilft ihm diese Maßnahme den Fokus besser zu justieren.

Die einen haben zu wenig davon, die anderen zuviel und Zargun hat definitv zu viel Ehrgeiz. Letztendlich wäre es egal, ob man ihn über 1000m oder 3000m aufbietet, so bald sich die Boxentüren öffnen, brummt Zargun wie ein Kreisel und steht sich damit einfach selbst im Weg. Vielleicht sollten wir im Rennen mal seine Betreuerin Celine Gärtig draufsetzen, denn die kann ihn zu Hause mit dem kleinen Finger halten und dieser Finger ist wirklich sehr klein da Celine seit ihrer Geburt keinen Meter gewachsen ist. Könnte Zargun im Rennen mal so entspannt agieren wie zu Hause, würde er sich selbst einen sehr großen Gefallen tun.

Mit Chimney Rock hat Celine Gärtig gleich noch ein zweites Eisen im Feuer denn auch der schöne Schwatte gehört zu ihrem täglichen Lot. Nach dem Gemetzel im letzten Rennen sah der Hengst am nächsten Tag aus als wäre er in eine Kneipenschlägerei geraten und hatte erstmal ein paar Tage ruhiges Programm. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass Chimney genug Talent für ein erweitertes Platzgeld mitbringt.

Last but not least hat Stall Torjäger mit Indian Eagle im 12. und letzten Rennen des Meetings, dem J.J.Darboven-Rennen mit Wettstar by PMU, noch eine zweite Chance. Der Wallach geht in dieser Prüfung nicht nur einen für ihn ungewohnten sondern auch einen sehr weiten Weg - das Rennen führt über lange 3200m. Der Eagle nötigt seinen Reitern schon unterwegs den absoluten Siegwillen ab da er sich zwischendurch immer wieder mal so ausklinkt, dass jemand, der ihn nicht kennt, sofort denkt der Tank wäre leer. Davon sollte man sich nicht täuschen lassen, man muss ihn nur richtig an der Krawatte nehmen und darf nie in seinen Bemühungen nachlassen. Fitnesstest für jeden Reiter.

 

 





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